Ö1-, Seifen-, Wachs- und Leim-Fabriken. 1569 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Zs. 339 918, Abschreib. 362 220, Gewinn 1 100 206. Sa. M. 1 802 344. – Kredit: Gesamt-Erträgnis M. 1 802 344. Kurs: Prior.-Aktien: Ende 1891–95: 122, 115, 120, 120, 120 %; Aktien Ende 1898–1910: 117, 117, 119, 118, 126, 112 ¾, 107, 90, 80, 104, 111.50, 145, 199.75 %. Notiert Bremen. Die Aktien Nr. 1501–2000 zugel. April 1902. – In Augsburg Ende 1898–1910: Aktien: 115, 120 1 118, 128, 118, 104, 103, –, –, –, –, – %. Dividenden: St.-Aktien 1890/91–1894/95: 5, 3, 0, 0, 0 %; Prior.-Aktien: 6, 6, 6 0 %. Gleichberechtigte Aktien 1895/96–1900/1901: 3, 5, 7, % „ 7%. 01. 4 % 19021910: 3, 0, 3, 0, 0, 5, 7, 10, 15 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Friedrich Kollmar, Bremen. Prokuristen: Wilh. Dickhut, Joh. Witte, Fritz Benz, Bremen; F. Behn, Besigheim. Aufsichtsrat: (5–9) Vors. Carl Ed. Meyer, Bremen; Stellv. Konsul Rud. Gross, Stuttgart; Bank-Dir. C. G. Hartwig, Walter Freudenberg, Bremen; Bank-Dir. a. D. W. Heintze, G. Ed. Weber, Hamburg; Rich. Curtius, Duisburg. Zahlstellen: Eigene Kasse; Bremen: Bremer Bank, Filiale der Dresdner Bank; Ham- burg: Commerz- u. Disconto-Bank. Bremer Oelfabrik in Bremen, Stephani-Kirchenweide, Zweigniederlassung u. Direktion in Wilhelmsburg. Gegründet: 11./4. bezw. 17./5. 1889; eingetr. 18./5. 1889. Letzte Statutänd. 9./3. 1900, 4./4., 30./4. 1903, 28./12. 1904, 6./5, u. 27./8. 1908, 5./6. 1909, 24./9. 1910. Zweck: Herstellung von Ölen aus Ölsaaten u. sonst. Ö1 enthaltenden Pflanzen, Ver- kauf der Produkte u. Rückstände. 1905 nahm die Ges. die bisher nur von den Linoleum- fabriken selbst ausgeführte Oxydation der Leinöle und die Herstellung des sogenannten Cements auf. 1905/06 Bau einer Zweigfabrik in Hamburg-Wilhelmsburg (Betriebseröffnung im August 1906). In der Fabrik in Wilhelmsburg wurden am 17./2. 1909 die Pressenräume durch Feuer zerstört. Der Betrieb wurde im Sept. 1909 wieder aufgenommen. Um die Er- füllung der Kontrakte zu ermöglichen, wurde in der Zwischenzeit die Fabrikation in Bremen ausgeübt. Die Bremer Fabrik, die im Vergleich zu Wilhelmsburg sowohl in Ausbeute als auch in Betriebskosten ungünstig arbeitete, brannte am 16./8. 1909 teilweise ab; sie wurde wieder betriebsfähig gemacht u. dann Ende 1910 zum Buchwert von M. 225 000 verkauft. Kapital: M. 1 400 000 in 2800 Vorz.-Aktien u. 600 St.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 500 000 in 250 St.- u. 250 Vorz.-Aktien, welch letztere 6 % Vorz.-Div. ohne Nachzahlungsrecht ge- nossen. Die G.-V. v. 4./4. 1903 beschloss Erhöhung des A.-K. um M. 250 000 in 250, ab 1¼ 1903 div.-ber. Aktien, übernommen von einem Konsortium zu 103 %, angeboten den Inhabern der Vorz.-Aktien gegen Aufgabe der Vorzugsrechte 1:1 v. 16./4.–5./5. 1903 zu 105 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. ab 1./1. 1903 u. Schlussscheinstempel. Die früheren Vorz.-Aktien sind durch Stempelaufdruck als St.-Aktien kenntlich gemacht. Zum Bau einer Zweigfabrik in Hamburg Erhöhung des A.-K. lt. G.-V. v. 28./12. 1904 um M. 1 250 000 (auf M. 2 000 000) in 1250, ab 1./7. 1905 div.-ber. Aktien, übernommen von einem Konsortium zu 103 %, angeboten den Aktionären M. 375 000 im Verhältnis 2:1 v. 1.–15./4. 1905 zu 108 %. M. 500 000 der neuen Aktien wurden der Bankfirma Magnus und Friedmann in Hamburg überlassen, um diese Aktien auch an der Hamburger Börse einzuführen; geschehen im Juni 1905. Sanierung 1908: Nachdem bereits das Jahr 1906 dividendenlos geblieben war, schloss das Jahr 1907 nach M. 85 936 Abschreib. mit einem Verlust von M. 627 414 ab, der nach Abzug der Reserven (M. 153 369) sich auf M. 474044 reduzierte; begründet wurde das ungünstige Resultat durch Geldknappheit, Konjunktur- u. Debit.-Verluste, Streik der Hamburger Schauer- leute u. hoher Zinsen-Aufwand etc. Eine eingehende Prüfung der Verhältnisse hat die Un- zulänglichkeit der Betriebsmittel der Ges. bestätigt. Im Interesse einer gedeihlichen Fort- führung u. Weiterentwicklung des Unternehmens beschloss deshalb die G.-V. v. 6./5. 1908 eine Reorganisation in der Weise: Ohne Erhöhung des A.-K. soll eine Zuzahlung von 30 * auf die Aktien, d. i. M. 300 auf jede Aktie, erfolgen. Diejenigen Aktien, auf welche Zu- zahlung erfolgt, gelten fortan als Vorz.-Aktien. Die Zuzahlungsbeträge sind zur Beseitigung der Unterbilanz, Abschreib. usw. bestimmt. Die Zuzahlung wurde auf 1936 Aktien geleistet; die Reorganisation ist also durchgeführt. Die G.-V. v. 6./5. 1908 vertagte übrigens die Ge- nehmigung der Bilanz für 1907, bis die gewählte Revisionskommission berichtet hatte, was in der G.-V. v. 27./8. 1908 geschah, wobei hauptsächlich die bereits oben erwähnten Kon- junkturverluste als Ursache der Unterbilanz für 1907 bezeichnet wurden: die G.-V. v. 27./8. 1908 genehmigte dann auch die Bilanz für 1907 u. erteilte dem Vorstand u. A.-R. Entlastung. Die G.-V. v. 5./6. 1909 beschloss den noch verbliebenen 64 St.-Aktien gegen Zuzahlung von 30 % die gleichen Rechte zu gewähren wie den vorhandenen 1936 Aktien. A.-K. somit 1909 u. 1910 M. 2 000 000 in 2000 gleichber. Aktien; Vorz.-Aktien bestehen also nicht. Sanierung 1910: Infolge der schlechten Konjunkturverhältnisse ergab das Geschäftsjahr 1908 nach Abschreib. v. M. 101 338 einen Verlust von M. 425 219, dem ein Saldo a. Zuzahl.-Kto in Höhe von M. 106 755 gegenübersteht. Der ungedeckte Verlust betrug somit M. 318 464. Hlierzu trat 1909 ein neuer Verlust von M. 481 202, hauptsächlich entstanden aus indirekten Schäden, welche die Brände in Wilhelmsburg u. Bremen verursachten. Zur Beseitigung dieser Gesamtunterbilanz von M. 799 666, (per 30./6. 1910 auf M. 907 000 erhöht), sowie zu Abschreib. u. Schaffung von Reserven sollte die G.-V. v. 19./4. 1910 Herabsetzung des A.-K. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1911/1912. I. 99