OÖ1-, Seifen-, Wachs- und Leim-Fabriken. 1571 (M. 147 000) beschloss die a. o. G.-V. v. 21./12. 1909 Herabsetzung des A.-K. von M. 700 000 auf M. 350 000 durch Zus. legung der Aktien 2: 1 (Frist 14./1. 1910); gleichzeitig wurde zur Beschaffung von durch die Neubauten absorbierten Mitteln Erhöhung des A.-K. um M. 450 000 in 450 neuen Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1910 beschlossen, angeboten den alten Aktionären zu 100 % plus 3 % für Aktien-Stemp. u. Schlussscheinstemp. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1910: Aktiva: Grundstück 154 164, Fabrikgebäude 207 000, Ver- waltungsgebäude 31 000, Villen-Grundstück 27 500, Masch., Apparate, Einricht. 367 000, Bahn- anschluss 28 600, Fuhrwerk 2000, Kontor- u. Laboratoriumeinricht. 8900, Patent-Kto I 57 399, Waren 399 525, Material. 4677, Kassa 2055, Debit. 139 173, vorausbez. Versich. 8783. – Passiva: A.-K. 800 000, Kredit. 496 543, Hypoth. 23 000, Akzepte 6716, R.-F. 111 419. Sa. M. 1 437 680. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Debit. 4315, Gen.-Unk. 95 941, Reklameunk. 2327, Zs. 30 057, Abschreib. 64 711. – Kredit: Generalwarenkto 161 372, Verlust (gedeckt aus R.-F.) 35 980. Sa. M. 197 3952. Dividenden 1907–1910: 0, 0, 0, 0 % (Baujahre). Direktion: Anton Brünings, Dr. Ferd. Hensel. Prokurist: H. C. Benning. Aufsichtsrat: Vors. Konsul George Albrecht, Stellv. Bank-Dir. Laurenz Jantzen, Caspar G. Kulenkampff, Wilh. H. A. Voigt, Bank-Dir. Dr. Strube, Bremen. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Bremen: Deutsche Nationalbank. 8 0 0 Oelfabrik Grossgerau-Bremen in Bremen mit Zweigniederlassung in Gross-Gerau. Gegründet: 11./11. 1882 (eingetr. 4./4. 1886) in Grossgerau unter der Firma Oelfabrik Gross-Gerau vorm. Schoenenberger & Co. Nach Errichtung einer Zweigniederlassung in Bremen durch G.-V.-B. v. 3./11. 1899 wurde die Firma umgeändert in „Olfabrik Gross- Gerau-Bremen“. Durch Beschluss v. 29./6. 1901 wurde Bremen zum Ort der Hauptnieder- lassung bestimmt und die Niederlassung in Gross-Gerau in eine Zweigniederlassung umge- wandelt. Eingetragen in Bremen am 9./5. 1900 bezw. 17./9. 1901. Statutänd. 20./6. 1902, 14./9. 1905, 8./2., 25./6. u. 22./11. 1906, 16./6. 1908, 6./6. 1910. Zweck: Herstellung und Verwertung von Olen und mit der Olfabrikation zusammen- hängenden Fabrikaten jeder Art. Die Hauptfabrikation in den Fabriken ist die Verarbeitung von Coprah u. Palmkernen, in den Bremer Fabriken ausserdem noch solche von Baumwoll- saat u. die Herstellung der Pflanzenbutter „Kunerolé'. Die Hauptversandartikel sind somit: Kokosöl, Palmkernöl, Baumwollsaatöl u. deren Rückstände: Kokoskuchen, Palmkuchen, Baumwollensaatmehl, die als Viehfutter Verwendung finden. Besitztum: In Bremen befindet sich die Hauptfabrik mit dem Zentralverwaltungsgebäude am Holz- und Fabrik- hafen; Gelände ca. 14 400 qm, wovon ca. 9000 qm im Eigentum der Ges. stehen, der Rest ist vom Staate gepachtet mit Vorkaufsrecht u. der Pflicht der Ges., das Grund- stück innerhalb 10 Jahren, ab 1./10. 1906 gerechnet, käuflich zu erwerben, und zwar zum Preise von M. 24 pro qm. Die Zufuhr der Rohware erfolgt auf der Weser. Das Etablissement hat nach der Wasser- u. der Landseite Eisenbahnanschluss. In Gross-Gerau befindet sich die Fabrikanlage (Flächenraum 20 500 qm) an der Mühlenstr. u. hat einen eigenen Eisenbahnanschluss vom Bahnhof Gross-Gerau von ca. 600 m Länge. Auch hier erfolgt die Zufuhr der Rohware fast ausschliessl. auf dem Wasserwege nach Mainz-Gustavsburg, wo die Ware umgeladen u. per Bahn nach Gross-Gerau weiter transportiert wird. Die Kunerol- werke bilden seit Anfang 1909 eine besondere Abteilung der Fabriken. Seit Mitte Oktober 1909 findet die Fabrikation in einer in Bremen-Hastedt neu eingerichteten und wesentlich grösser angelegten Fabrik statt. Kunerol ist eine Kokosbutter, die aus dem in der Hauptfabrik hergestellten Kokosbutteröl durch ein besonderes Destillierverfahren hergestellt wird. Die zum Betrieb des Etablissements erforderl. Kraft wird von 2 Dampf- maschinen von insges. 1550 PS. geliefert, ausserdem besitzt jede Fabrik eine Reservemasch. von 350 bezw. 400 PS. Die Leistungsfähigkeit der ganzen Anlage beträgt ca. 280 t Rohware (Ölfrüchte) pro Tag (zu 24 Stdn. gerechnet) u. kann durch die Aufstellung zweier weiterer Pressen-Batterien, für welche die Fundamente in dem Bremer Neubau vorgesehen sind, um ca. 18 000) t jederzeit entsprechend erhöht werden. Der am 22./9. 1906 erfolgte Brand der Bremer Fabrik hatte eine Betriebsstörung von 6 Monaten zur Folge, während welchen Zeit- raums die gesamte Fabrikat. in Bremen ruhte u. nur Gross-Gerau in verstärktem Masse arbeitete. Die neue Fabrik in Bremen wurde ganz in Stein u. Eisenbeton aufgeführt u. gelangte % Jahr nach dem Brande wieder in Betrieb. Zur Erhöhung der Feuersicherheit ist die Fabrik mit einer Sprinkleranlage versehen. Sämtl. Neuanlagen erforderten bis ult. März 1908 M. 2 142 851, hiervon entfallen M. 910 370 auf Immobil. u. M. 1 194 304 auf Masch. Zugänge 1908/09–1910/11: M. 137 752, 192 400, 671 542, davon entfallen M. 243 085 auf Grund- stück-Kto Bremen, denn dasselbe hat einen Zugang erfahren durch käufliche Übernahme des seit dem J. 1906 vom Bremer Staat in Pacht gehabten Geländes v. ca. 5500 qm u. ferner durch Erwerbung eines weiteren, nach der Südostseite gelegenen benachbarten Gsländes von ca. 3500 qm., welches z. Z. verpachtet ist u. welches erst späterhin für eigene Zwecke der Ges. in Frage kommt. Beamte u. Arb. in beiden Fabriken einschl. Kunerolwerke ca. 600. 99*