01-, Seifen-, Wachs- und Leim-Fabriken. 1577 Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. besond. Abschreib. u. Rückl., hierauf 5 % Div., vertragsm. Tant. an Vorst., 5 % Tant. an A.-R., Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1910: Aktiva: Gebäude Hamburg-Cöln 923 229, Grundstück 162 220, Masch. Hamburg, Cöln 688 154, Werkzeuge Hamburg, Cöln, Berlin 4, Mobil. do. 12 493, Laborator.-Utensil. Hamburg, Cöln 2, Fahrzeuge u. Fuhrwesen do. u. Berlin 5418, Patent u. Musterschutz 1, Effekten 597 936, Assekuranz 41 435, Kassa 6910, Wechsel 87 494, Debit. 2 202 392, Zs. 4817, Avalkaut. 200058, Waren 1 449 138, div. Beteil. 212 500. – Passiva: A.-K. 3 000 000, Kredit. 2828 634, R.-F. 98 420, Spez.-R.-F. 25 000, Unterst.-F. für Beamte u. Arb. 23 648, Wechselaccepte 39 059, Avale 200 058, Gewinn 379 385. Sa. M. 6 594 206. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Unk. 748 757, Dubiose 20 928, Abschreib. 215 311, Reingewinn 379 385. – Kredit: Vortrag 9982, Betriebsgewinne 1 353 949, Effekten 450. Sa. M. 1 364 382. Dividenden 1903–1910: 7½ (7 Mon.), 7½, 9, 11, 9, 7½, 10, 11 %. Direktion: Leo Stern, Jacques Sonneborn, Hamburg. Prokuristen: Ph. Hardt, Dr. Eugen Oberlaender, Gust. Rein, K. Leop. Sanders, Hamburg; Hugo Heller, Ernst Schmitte, E. B. Schubert, Cöln; H. Franken, Berlin. Aufsichtsrat: Vors. Rechtsanw. Dr. A. Wolffson, Hamburg; Stellv. Jos. Stern, Cöln; Bankier Dr. Fritz Warburg, Carl Herm. Eckstein, Hamburg; Isidore Braum, Paris. H. Schlinck & Cie. Akt.-Ges. in Hamburg, Bieberhaus. Zweigniederlassungen in Mannheim. Gegründet: 2./6. 1909 in Mannheim mit Wirkung ab 1./1. 1910; eingetragen 9./6. 1909. Statutänderung 10./8. 1999, wonach der Hauptsitz der Gesellschaft von Mannheim nach Hamburg verlegt wurde. Letzte Statutänderung 29./8. u. 12./10. 1910, 20./5. 1911. Gründer: Dr. Julius Schlinck, Mannheim; Dr. Heinrich Schlinck Witwe, Mathilde geb. Klingenburg, Heidelberg; Dr. Erich Mayer, Bank-Dir. Heinrich Fremerey, Heinrich Ehret, Mannheim. Dr. Julius Schlinck in Mannheim brachte auf das A.-K. sein unter der Firma H. Schlinck u. Cie. in Mannheim, Harburg (Elbe) u. Wilhelmsburg (Elbe) betriebenes Fabrikations- u. Handelsgeschäft mit allen Aktiven u. Passiven in die Akt.-Ges. ein, u. zwar lt. Bilanz v. 31./12. 1908 zum Werte von M. 6 475 129 abz. die hierauf haftenden Schulden im Betrage von M. 3 728 013 somit reiner Wert des Einbringens M. 2 747 115, wofür die Akt.-Ges. dem Ein- bringer 2400 Aktien zu nom. M. 1000 = M. 2 400 000, sowie in bar M. 347 115 gewährte. Dr. qul. Schlinck brachte ferner die Patente, Warenzeichen u. Schutzrechte, wie solche in den dem Gesellschaftsvertrage angeschlossenen Verzeichnissen aufgenommen sind, in die Akt.-Ges. ein u. erhielt für Einbringung dieser Rechte, der Kundschaft, der Erfahrung in der Fabrikation etc. 750 Stück Genussscheine à M. 1000, welche zu 200 % rückzahlbar sind u. die in § 33 des Gesellschaftsvertrags bezeichneten Forderungsrechte geniessen. Zweck: Fortführung des bisher unter der Firma „H. Schlinck & Cie.“ in Mannheim, Harburg a. Elbe u. Wilhelmsburg (Elbe) betriebenen Fabrikunternehmens, Fortbetrieb u. weiterer Ausbau der Fabrikation u. des Verkaufs von Pflanzenfetten, Ölen u. anderen Produkten der Nahrungsmittel- u. chemischen Branche, sowie die Beteilig. an Unternehm. zur Förderung dieser Zwecke. Spez.: Palmin u. Palmona. Fabriken befinden sich in Mannheim u. Wilhelms- burg a. Elbe; letzteres Werk wurde 1908/1910 erbaut. Im Sept. 1909 wurde die neue Raffinerie, Anfang Okt. 1909 die Ölpresserei u. im Anschluss hieran die übrigen Abteilungen in Betrieb genommen. Infolge der Ausdehnung der Geschäfte war die Ges. zu weiteren Ver- grösserungen der urspr. projektierten Anlagen gezwungen. Die Fabrik in Wilhelmsburg mit 550 m Kanalfront besteht derzeit aus Kopra- u. Ölkuchenspeicher, Ölmühle, Pflanzenbutter- raffinerie u. Speisefettfabrik, sowie zahlreichen Nebenbetrieben, wie Seifenfabrik, Kistenfabrik, Werkstätten usw., ausserdem sind umfangreiche Lagerräume, Verwalt.-Gebäude, Wohnhäuser für Beamte u. sonst. Wohlfahrtseinricht. vorhanden. Der Erzeugung von Dampf dienen 13 Dampfkessel mit einer Kesselheizfläche von ca. 1600 qm. Die nötige Kraft wird von 4 Dampf- masch. mit einer Gesamtleistungsfähigkeit von 1250 PS. geliefert. Die Fabrik Mannheim, welche jetzt als Filialfabrik in ihrem früheren Umfange weiter betrieben wird, liegt auf einem Grundstück innerhalb der Stadt (Taxwert ca. M. 50 pro qm) u. umfasst ein Areal von 5800 qm. Die Dampfanlage umfasst 3 Kessel mit einer Heizfläche von 475 qm, die Kraft- anlage hat eine Leistungsfähigkeit von ca. 350 PS. In beiden Fabriken sind ca. 325 kauf- männische u. technische Beamte u. ca. 950 Arb. beschäftigt. Kapital: M. 5 300 000 in 5300 Aktien à M. 1000. Uispr. M. 3 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 29./8. 1910 um M. 2 300 000 in 2300 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1910. Diese neuen Aktien sind unter Ausschluss des Bezugsrechts der bisherigen Aktionäre an ein von Mitgliedern der Familie Schlinck gebildetes Konsort. zu 101.75 % u. unter der Beding. begeben, dass dieses Konsort. die restl. 600 Genussscheine der Ges. franko Betrag zur Vernicht. einliefert u. die sämtl. mit der Erhöh. des A.-K. verknüpften Kosten trägt. Das erzielte Agio von M. 40250 ist dem R.-F. zugeflossen. Der Erlös der neuen Aktien diente zur Vergrösser. der Betriebs- mittel der Ges. u. zur Vermind. der Bankschulden. Anleihe: M. 2 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. Beschluss des A.-R. v. 11. 4. 1910, rückzahlbar zu 102 %. Stücke à M. 1000 lautend auf den Namen der Süddeutschen Disconto- Ges. in Mannheim oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg.