Gummi- und Guttaperchawaren-Fabriken, Linoleum-Werke etc. 18 098. – Passiva: A.-K. 200 000, North British Rubber Co. Ltd. Edinbgh. 1 329.974. Sa. M. 1 229 974. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 17 700, Abschreib. 10 625, Geschäfts- Unk. 265 188. – Kredit: Waren-Bruttogewinn 274 889, Bankzs. 526, Verlust 18 098. Sa. M. 293 514. Dividenden 1909–1910: 0, 0 %. Direktion: Alexander Johnston, Alfred Edmund Baker. Aufsichtsrat: Vors. Syndikus Dr. Hugo Kownatzky, Berlin; Rentier E. L. Ireland Blyth, Inchgarry North Berwick; Bank.-Dir. J. Hamilton Buchenau, Edinburgh. Vereinigte Berlin-Frankfurter Gummiwaren-Fabriken in Berlin, Linkstrasse 29, Gelnhausen, Gr.-Lichterfelde b. Berlin, Dresden-MN. u. Grottau in Böhmen. Gegründet: 18./12. 1883; eingetr. 22./12. 1883. Letzte Statutänd. 15./4. 1905, 26%% 11./6. 1906. Die Firma lautete urspr. „Berliner Gummiwaren-Fabriken'. 1886 erwarb die Ges. die Fabrik der off. Handelsges. in Firma „Frankfurter Gummiwaaren-Fabrik Wendt Buchholtz & Co.“ in Gelnhausen für M. 600 000 u. vereinigte sich mit derselben unter Annahme der Firma ,Verein. Berlin-Frankfurter Gummiwaren-Fabriken“. 1892 wurde die Gummiwaren- Fabrik des Friedr. Hurling in Grottau (Böhmen) für M. 192 000 erworben. Die GY 15./4. 1905 beschloss Vereinigung mit der Act.-Ges. f. Fabrikat. von Gummiwaaren (Schwanitz) in Berlin. Den St.-Aktionären von Schwanitz (M. 650 000) wurden M. 650 000 in neuen Aktien von 1905 gewährt; die Prior.-Aktionäre von Schwanitz (M. 180 000) erhielten M. 180 000 in einer 4½ % Hypoth.-Oblig.-Anleihe und M. 18 000 bar als Entschädigung. Mit der Angliederung der Fabrik Schwanitz erwarb die Ges. ein ausreichendes Terrain zur Ver- grösserung ihres Berliner Betriebes. Zweck: Fabrikation von u. Handel mit Gummiartikeln aller Art. Die Ges. fabriziert in der Hauptsache techn. Weich- u. Hartgummi-Artikel, Pneumatiks f. Automobile u. Fahr- räder, chirurg. Artikel, Radiergummi, Walzen für Papierfabriken, Artikel für Brauereien, chem. Fabriken etc. Die Fabriken sind mit Masch. u. Apparaten neuester Konstruktion aus- gerüstet. Dem Betriebe in Gr.-Lichterfelde, Gelnhausen u. Grottau dienen 6 Dampfmasch. und Motoren von zusammen ca. 900 PS., sowie 2 Wasserturbinen von ca. 80 PS. Be- schäftigt werden rund 700 Arbeiter u. 60 Beamte. Das Berliner Grundstück der Ges. Mühlenstr. 70/71 ist mit ca. 70 m Wasserfront an der Spree gelegen u. umfasst einen Flächen- raum von 2566,8 qm. Dasselbe ist für zus. M. 23 000 jährl. vermietet, nachdem der gesamte Betrieb nach Gr.-Lichterfelde verlegt wurde. Das Fabrikgrundstück zu Gelnhausen hat ein Areal von 22 064 qm u. das Grottauer Fabrikgrundstück ein solches von 14 000 qm. Neu- anschaffungen erforderten 1903–1907: M. 224 809, 129 437, 101 325, 312 535, 363 360 (dieser Betrag speziell für den Ausbau der Fabrik in Lichterfelde); Zugänge 1908–1910: M. 217 139, 260 000, 162 087. Betriebsmittel der Ges. Ende 1910: M. 2 416 210. Die Schwanitz-Ges. fabriziert in der Hauptsache Luxuswagenreifen, Walzen für Textil- u. Papierfabriken sowie überhaupt alle techn. Gummiwaren u. beschäftigt 100 Arb. Das in Gross-Lichterfelde-Ost, Steinstrasse, gelegene Grundstück hat eine Grösse von 24 396 qm = ca. 10 Morgen. Auch der Berliner Betrieb wurde nach Gr.-Lichterfelde verlegt. 1908 Erricht. eines Zweig- geschäfts in London mit £ 5000 Kap. 1906 Erwerb der Firma H. Schwieder Sächsische Gummi- u. Guttaperchawarenfabrik in Dresden (siehe bei Kap.). Das Fabrikgebäude des neu erworbenen Unternehmens von ca. 100 m Länge u. 40 m Breite befindet sich auf einem ca. 6000 qm umfassenden, der Ges. ge- hörenden Grundstück in Dresden-Pieschen. Angrenzend hieran befindet sich ein ebenfalls der Ges. gehörendes ca. 200 qm grosses Villengrundstück mit zweistöckigem Kontor- und Beamtengebäude. Die Fabrikanlage ist mit modernen Masch. ausgestattet, darunter eine Dampfmaschine von 250 PS, 3 Cornwalldampfkessel mit je zwei Feuerungen und einer Gesamtheizfläche von 266 qm etc., eine Dynamomaschine und die erforderlichen Special- masch. Specialität: Gummib estandteile für Eismaschinen, Walzen für Papierfabriken Druckereien etc. Zur Zeit sind ca. 150 Beamte u. Arb. beschäftigt. Kapital: M. 3 500 000 in 3500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 670 000, alsdann 1886 (um 40 %) auf M. 402 000 reduziert und infolge der gleichzeitig stattgefundenen Fusionierung mit der Gelnhauser Firma auf M. 1 000 000 erhöht. Weitere Erhöhung 1889 auf M. 1 200 000, 1892 auf M. 1 500 000 u. lt. G.-V. v. 7./4. 1897 um M. 300.000 in 300 Aktien, angeboten den Aktionären zu 120 %. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 15./4. 1905 um M. 1 050 000 in 1050 ab 1./1. 1905 div.-ber. Aktien, hiervon dienten 650 Stück zum Umtausch der M. 650 000 St.-Aktien der Gummiwarenfabrik Schwanitz, restl. 400 Stück zur Verstärkung der Betriebsmittel, über- nommen von der Deutschen Bank zu 125 %, angeboten den Aktionären 5:1 v. 24./6.–7./7. 1905 zu 130 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. ab 1./1. 1905. Agio mit M. 64 000 in den R.-F. Die G.-V. v. 11./6. 1906 genehmigte das Abkommen mit H. Schwieder, Sächs. Gummi- u. Guttaperchawarenfabrik in Dresden-Pieschen, durch welches diese Firma ihr seither in Dresden betriebenes Fabriketablissement mit sämtl. Aktiven u. Passiven für M. 686 627 mit Wirkung ab 1./1. 1906 auf die Ges. überträgt. Dieser Kaufpreis wurde von der Ges. beglichen durch Hingabe von M. 300 000 neuen, ab 1./1. 1906 div.-ber. Aktien und