Gummi- und Guttaperchawaren-Fabriken, Linoleum-Werke etc. 1597 = 5 8* 3 – 7 Asbest- und Gummiwerke Alfred Calmon Aktiengesellschaft in Hamburg. Direktion und Centralbureau: Dorotheenstrasse 4–24; Asbest- fabrik: Dorotheenstrasse 4–24; Gummifabrik: Barmbeck, Flotowstrasse 24, mit Filialen in Berlin, Dresden, München, London. Gegründet: 22./6. 1896; eingetr. 30./6. 1896. Letzte Statutänd. 29./3. 1902 u. 28./4. 1906. Zweck: Herstellung und Vertrieb von Asbest- und Gummiwaren, Treibriemen, Gummi- schuhen, Radreifen, Isolier- und Dachbedeckungsmaterialien für industrielle u. Bauzwecke, sowie aller sonst. gewerbl. Erzeugnisse. Die Firma ist mit massgebendem Einfluss auf die Geschäftsführung mit M. 891 000 nom. beteiligt an den 1898 gegründeten Frankfurter Asbest-Werken A.- G. (vormals Louis Wertheim, A.- K. M. 1 200000, Div. 1898–1910: 10, 12, 12, 8, 4, 3, 6, 5, 7, 7, 6, 4, 0 %), mit K 300 000 nom. bei den 1899 gegründeten, seit Ende 1900 in Betrieb gekommenen Asbest- und Gummiwerken Calmon in Wien und bei der seit 1840 bestehenden und 1900 mit Lire 1 500 000 A.-K. gegründeten A.-G. Stabilimenti di amianto e gomma elastica gia Bender & Martiny in Nole. Die Beteilig. bei letzterer Firma betrug urspr. deren ganzes A.-K., doch wurden inzwischen Lire 750 000 mit angemessenen Nutzen weitergegeben; jetziger Besitz an Aktien Lire 1 200 000 mit 82.2 % = M. 789 000 zu Buch stehend. Ferner besass die Gesellschaft Ende 1905 £ 39 840 Shares von englischen Asbest- u. Gummi-Gesellschaften, wovon £ 15 309 in 1906 wieder veräussert wurden. Buchwert des Effektenktos Ende 1910 M. 2 322 933 gegen M. 2 530 560 i. Vorj. nach- dem 1910 M. 277 271 darauf abgeschrieben. Die Ges. unterhält neben obengenannten Fil. Depots in allen grösseren Industriecentren u. betreibt grossen Export. Das Grundstück der Asbestfabrik hat einen Flächeninhalt von mehr als 150 000 qF., das der Ende 1899 fertig- gestellten Gummifabrik einen solchen von ca. 410 000 q F. 1905 ist eine Spec.-Fabr. für Asbest-Dach- u. Wandschiefer, Marke Eternit, erbaut, dessen deutsches Patent die Calmon- Ges. besitzt; den Hauptvertrieb besorgt die deutsche Eternit-Ges. m. b. H. in Hamburg, deren Anteile sich im Besitz der Calmon-Ges. befinden. Die Immobil.- u. Masch.-Kti wiesen für 1906–1910 M. 318 985, 450 847, 91 263, 176 388 u. 485 965 Erhöh. auf. Gesamtabschreib. auf Anlagen etc. 1896–1910 M. 3 320 323. Im Interesse der Liquidität der Ges. wurde der 1904 erzielte Gewinn zu Abschreib. benutzt u. von Verteil. einer Div. abgesehen. 1908 verursachte die ungenügende Beschäftigung der Industrien eine Vermind. des Einganges neuer Aufträge; 1909 steigerte sich der Umsatz bedeutend, dagegen litt die Ges. unter einer starken Hausse für Rohgummi. Infolge der andauernd schwierigen Verhältnisse auf dem Rohgummimarkt u. ruinöser Verkaufspreise im Astbestgeschäft schloss das J. 1910 mit einem Betriebsverlust von M. 514 770 ab, wozu Abschreib. auf Anlagen mit M. 352 749, do. auf Effekten (Beteil.) mit M. 277 271 u. solche auf Debit. m. M. 421 853 mit zus. M. 1 051 874 kamen, sodass ein Gesamtverlust von M. 1 566 645 resultierte, wovon M. 13 951 durch Gewinnvortrag u. M. 908 188 durch R.-F. Deckung fanden, sodass ein Verlust von M. 644 505 vorgetragen wurde. Zur Vornahme notwendiger Abschreib. auf Beteilig., zur Beseitig. des vorstehenden Verlustes u. zur Ablös. der für die Erweiter. der Betriebsmittel u. Geschäfte gegen die Effekten aufgenommenen Darlehen sind finanzielle Massnahmen in Aussicht genommen, über welche der zum 11./7. 1911 einberufenen a. o. G.-V. entsprechende Vorschläge unterbreitet werden, nach denen das A.-K. 3:2 zus. gelegt, also auf M. 4 000 000 herabgesetzt werden soll, gleichzeitig sollen M. 2 000 000 in 6 % auslosbaren Vorz.-Aktien zum Kurse von 103 % aus- gegeben werden. Kapital: Bis 1911: M. 6 000 000 in 6000 àa M. 1000. Urspr. A.-K. M. 1 500 000, erhöht lt. G.-V. v. 17./7. 1897 um M. 1 000 000 in 1000 ab 1./7. 1897 div.-ber. Aktien, wovon M. 912 000 zum Nennwerte für Beteilig. bei gleichartigen industr. Unternehm. in Zahlung gegeben, die restl. M. 88 000 von einem Konsort. zu 170 % übernommen wurden; weiter erhöht zur Verstärkung der Betriebsmittel lt. G.-V. v. 15./3. 1899 um M. 500 000 in 500 Aktien, div.-ber. für 1899 zur Hälfte, angeboten den Aktionären 5: 1 zu 180 %; Erhöhung lt. G.-V. v. 30./12. 1899 um M. 1 500 000 in 1500 Aktien, wovon 1150 div.-ber. für 1900 zur Hälfte. Hiervon dienten M. 650 000 zum Erwerb der oben genannten, später in eine A.-G. umgewandelten Firma Bender & Martiny in Turin, M. 500 000 wurden den Aktionären 6: 1 v. 18.–31./1. 1900 zu 160 % angeboten, der Rest von M. 350 000 mit vollem Div.-Recht für 1900 wurde von der Deutschen Bank in Berlin zwecks Einführung der Aktien an der Berliner Börse fest zu 150 % übernommen. Zur Stärkung der Betriebsmittel beschloss die G.-V. v. 28./4. 1905 das A.-K. auf M. 6 000 000 durch Ausgabe von 1500 neuen, ab 1./1. 1906 div.-ber. Aktien zu erhöhen; dieselben sind von einem Konsortium zu 100 % übernommen und den Aktionären 3: 1 v. 16.–29./5. 1906 zu 105 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. seit 1./1. 1906 u. ½ Schlussnotenstempel zum Bezuge angeboten. Vorrechts-Anleihen: I M. 1 000 000 in 4 % Partial-Oblig. v. 1896, rückzahlbar zu 103 %; Stücke à M. 1000. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1906 durch jährl. Ausl. von mind. M. 50 000; verstärkte Tilg. oder Totalkünd. ab 1906 vorbehalten. Begeben M. 500 000 1896, restl. M. 500 000 1897. Sicherheit: Hypothek auf den Grundstücken der Ges. in Hamburg, Dorotheenstr., im Betrage von M. 1 030 000. Pfandh.: Deutsche Bank. Der Erlös der Anleihe diente zu Betriebserweiterungen. Zahlst. wie bei Div.-Scheinen. Noch in Umlauf Ende 1910: M. 750 000. Kurs in Hamburg Ende 1896–1910: 103, 103, 102.20, 95.50, 94, 98, 99.50, 99, 100, 100.50, 96, 95.70, 97, 99, 98 %. II M. 2 500 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. Beschl. des A.-R. v. 13./2. 1902 u. staatl. Genehmigung v. 2./4. 1902, rückzahlbar zu 105 %, Stücke (Nr. 1–2500) à M. 1000,