Gummi- und Guttaperchawaren-Fabriken, Linoleum-Werke etc. 1609 Zweck: Herstellung u. Verarbeitung von Oxylin, Gummi, Guttapercha, Balata u. deren Ersatzmitteln; Bau oder Erwerb dazu geeigneter Fabriken. 1905/06 wurde Fabrikation neuer Artikel, speziell von Massenartikeln, aufgenommen. Die Ges. erwarb käuflich die Etablissements der Chemischen Fabrik von Ernst Gulden & Co. in Piesteritz bei Witten- berg a. Elbe mit Hafen- u. Geleisanlage, sowie nahezu 200 000 qm Bauland. Die Ges., eine Gründung der Leipziger Bank, geriet durch deren Konkurs in arge Bedrängnis. Die über- schüssigen Terrains wurden 1905 ca. 30 Morgen für M. 100 000 verkauft u. Hamburger Inter- essenten kauften schliesslich 1904 den grössten Teil aller bisherigen Aktien auf, stiessen die alten Verpflichtungen ab u. führten dem Unternehmen neue Mittel zu. Abt. in Heidenheim a. Brenz u. Warmbrunn, Spezialwerke für Gummiwalzenfabrikation. Kapital: Bis 1911: M. 1 000 000 in 1000 gleichber. teilweise abgest. Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, beschloss die G.-V. v. 30./12. 1901 Herabsetz. auf M. 250 000 durch Zus. legung der Aktien im Verhältnis 4: 1; Frist bis 15./6. 1902. Dieselbe G.-V. beschloss Erhöhung um M. 500 000 in 500 Vorz.-Aktien. Die Wechselgläubiger etc. der Ges. (hauptsächl. die Leipz. Bank in Konkurs) haben infolge eines mit ihnen getroffenen Abkommens für ihre prozentual ermässigten Forder. in Höhe von M. 382 000 an Stelle von Barzahl. Vorz.-Aktien erhalten, sodass noch M. 118 000 Vorz.-Aktien zur freien Verf. der Ges. blieben, welche den Aktionären bis Ende April 1902 zu pari angeboten wurden. Untergebracht sind hiervon aber nur 18 Vorz.- Aktien. Die G.-V. v. 18./6. 1902 setzte demgemäss das Vorz.-A.-K. auf M. 400 000 fest. Der Buchgewinn der Transaktion, rund M. 903 000, diente zur Tilg. der Unterbilanz von M. 764 816 ber 31. 12. 1901 u. zu Abschreib. – Die G.-V. v. 17./6. 1903 beschloss weitere Herabsetzung des A.-K. auf M. 92 500 durch Zus. legung von je 20 St.-Aktien in 1 u. von je 5 Vorz.-Aktien unter Aufhebung der Vorzugsrechte in I St.-Aktie (Frist bis 31./10. 1903), ferner Erhöhung des herabgesetzten A.-K. auf M. 500 000 durch Ausgabe von 408 neuen Aktien à M. 1000 zu bari; diese neuen Aktien wurden den Aktionären bis 15./8. 1903 zum Bezug angeboten, anderweitig wurden Zeichnungen bis 30./9. 1903 entgegengenommen. Der Buchgewinn aus der Zus. legung wurde mit M. 146 490 bezw. 333 286 zur Tilg. der Unterbilanzen aus 1902 bzw. 1903 verwandt; es verblieb noch ein Rest des Buchgewinns von M. 78723, um den sich der Fehlbetrag für 1904 von M. 219 790 auf M. 142 066 verringerte, hierzu M. 133 468 für 1905, zus. also am 31./12. 1905 ein Fehlbetrag von M. 275 534, der durch Interessenten der Ges. gedeckt wurde. Zur Vermehrung der Betriebsmittel und Vergrösserung der Fabrik beschloss die G.-V. v. 28. 5. 1906 Erhöhung des A.-K. von M. 500 000 um M. 500 000 (auf M. 1 000 000) in 500 Aktien pari, div.-ber. ab 1./6. 1906. Für 1906 ergab sich ein neuer Verlust von M. 168 657, wovon M. 80 000 wieder von Interessen gedeckt u. M. 88 657 vorgetragen wurden. Dieser Verlustvortrag nebst dem Verlust von 1907 zus. M. 125 291 wurden ebenfalls von Interessenten am 2./1. 1908 ersetzt. 1908 ergab M. 14 645, 1909 M. 59 757, 1910 M. 24 427 Ge- winn. Die a. o. G.-V. v. 22./6. 1911 beschloss Erhöh. d. A.-K. um M. 750 000 in 6 % Vorz.- Aktien à M. 1000, wovon ein Konsort. vorläufig M. 500 000 zu pari übernimmt, restl. M. 250 000 werden zu gleichen Bedingungen bezogen. Hypotheken (Ende 1910): M. 224 000. Anleihe: M. 150 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., vom Übrigen 6 % an Vorz.-Aktien, 4 % Div. an St.-Aktien, vom Rest 15 % Tant. an A.-R. (unter Anrechn. von M. 1000 Fixum für jedes Mitgl.), bis 15 % Tan an Vorst. u. Beamte u. als Beitrag zum Beamten-Pens.-F., Überrest Super-Div. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1910: Aktiva: Areal 44 882, Gebäude 364 500, Anschlussgleis 29 000, Feldbahn 1, Masch. 333 700, Transmiss. 35 000, Treibriemen u. Seile 2100, Dampf- u. Luftleit. 32 000, Wasserleit. u. Brunnen 13 000, elektr. Beleucht. 24 000, Mobil. u. Utensil. 1000, Laborator.- Utensil. 1, Fabrikat. u. Werkzeuge 60 000, Fuhrw. 3000, Modelle u. Formen 26 800, Patente 1, Bestände 955 623, Kaut. 7163, Debit. 785 632, Dubiose 1, Beteil. 180 000, Kassa 36506, Post- scheck 19 978, Wechsel 69 284. – Passiva: A.-K. 1 000 000, Vorz.-Aktien-Emiss.-Kto 395 000, Hypoth. 224 000, Anleihe 150 000, Akzepte 567 928, Kredit. 442 770, Bank-Kto 181 315, R.-F. 5173, Tant. 4000, Interims-Kto 10, Rückstell.-Kto 20 000, Vortrag 427. Sa. M. 2 990 626. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebs- u. Geschäftsausgaben 669 285, Abschreib. 57 536, Gewinn 24 427. – Kredit: Vortrag 8584, Fabrikat.-Kto 741 373, Wohnungen-Ertrag 1292 Sa M. 751 249. Dividenden: 1898: 4 % (Bau-Zs.); 1899–1908: 0 %; 1909–1910: 3, 0 %. Coup.-Verj.: 3 J. (F.) Direktion: Dr. phil. Ed. Nottebohm, Karl Gerhold. Prokuristen: Jul. Corfei, Otto Rehbein, Dr. phil. Curt Neubert, Erich Wutke. Aufsichtsrat: (3–9) Vors. C. F. W. Nottebohm, Georg Otto Embden, Hamburg: Karl Weyerbusch, Bankier Max Gumpel, Hannover. „ 3 „ 0 „Veithwerke Akt.-Ges.' in Sandbach bei Höchst im Odenwald. Gegründet: 23./11. 1906 u. 18./1. 1907 mit Wirkung ab 1./10. 1906; eingetr. 12./3. 1907 in Höchst i. O0. Gründer: Friedr. Veith, Sandbach; Bank für Handel u. Industrie, Darmstadt; Fabrikbes. Aug. Wasmuth, Hamburg; Stuart Woolf, Höchst i. O.; Bank-Dir. Carl Parcus, Darmstadt. Die Ges. erwarb bei ihrer Gründung das Friedr. Veith gehörige Fabrik- anwesen, ferner alle ihm zustehenden Patente u. Patentrechte, sowie seine Geheimverfahren. Für diese Einlagen erhielt Fr. Veith M. 350 000 in St.-Aktien der Ges. u. M. 220 000 bar.