1618 Linoleum- und Wachstuch-Fabriken. Zweck: Fabrikation u. Verkauf von Linoleum und damit verwandter Artikel. Die Ges. ist im ausschliessl. Besitze mehrerer Patente für Inlaid in den meisten Kulturstaaten u. ver- dankt diesem Specialartikel mit ihre Rentabilität seit 1903. Der Umsatz ist im Steigen begriffen. Etwa 700 Beamte u. Arbeiter. Der unmittelbar an der Bahn gelegene und mit dieser durch Anschlussgeleis verbundene Grundbesitz in Rixdorf umfasst rund 34 000 qm, von denen etwa die Hälfte bebaut ist. 1908 wurde ein Nachbargrundstück mit dem darauf befind- lichen schon seit Jahren gemieteten Lagergebäude für ca. M. 250 000 erworben, gedeckt aus laufenden Mitteln u. einer Hypoth. von M. 180 000. Versich.-Wert der Gebäude M. 1 040 000: ein Teil des Feuerrisikos (25 %) trägt die Ges. selbst, wofür ein besond. Assekuranz-F. angelegt ist. Die Ges. erwarb 1903 die s. Z. stillgelegten, 1899 auf einem ca. 80 000 qm grossen, am Finow- kanal gelegenen Grundstück errichteten Betriebsanlagen der Eberswalder Linoleum-Werke Frentzel & Söhne mit allen Gebäuden, Masch. und Zubehör und setzte dieselben 25./9. 1903 in Betrieb. Der Kaufpreis wurde mit M. 100 000 aus bereiten Mitteln bar belegt, M. 400 000 bleiben 10 Jahre unkündbar hypothek. stehen. Die Eberswalder Anlagen wurden 1906/07 durch einen Erweiterungsbau vergrössert, Kosten hierfür ca. M. 280 000, die aus den vorhandenen Mitteln Deckung fanden. Sonstige Zugänge an Anlage-Kti 1906 M. 61 898; auch 1907 u. 1908 waren die Zugänge bedeutend, besonders für die Vergrösserung der Inlaid-Abteil. 1909/10 Errichtung eines Neubaues in Rixdorf für Lager- u. Wohlfahrtszwecke mit ca. M. 110 000 Kostenaufwand. Beschäftigt werden in beiden Fabriken ca. 700 Arb. u. Beamte. Kapital: M. 4 000 000 in 4000 Inh.-Aktien à M. 1000, davon 3000 Stück auf Namen und 1000 Stück auf Inhaber. Ursprünglich M. 500 000, erhöht lt. G.-V. v. 15./9. 1883 um M. 100 000, lt. G.-V. v. 21./3. 1890 um M. 600 000, lt. G.-V. v. 9./3. 1897 um M. 1 200 000, wovon eingezahlt 1897 M. 600 000, am 1./4. 1898 M. 300 000, am 1./7. 1898 restl. M. 300 000; ferner erhöht lt. G.-V. v. 10./4. 1899 um M. 600 000 in 600 Aktien, von denen zunächst 300 begeben wurden, und zwar 294 zu pari, 6 zu 105 %; restl. 300 Aktien wurden den Aktionären im Mai-Juni 1904 zu pari angeboten; div.-ber. p. r. t. für 1904 zur Hälfte. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 15./8. 1905 um M. 300 000 (auf M. 3 300 000) in 300 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./10. 1905, angeboten den Aktionären 10: 1 v. 1.–15./9. 1905 zu 155 %. Die G.-V. v. 24./4. 1906 beschloss die Nam.-Aktien in Inh.-Aktien umzuwandeln. Weitere Erhöhung des A.-K. lt. G.-V. v. 28./4. 1908 um M. 700 000, wovon einstweilen M. 350 000 aus: gegeben wurden mit Div.-Ber. ab 1./1. 1908, davon übernommen von Hardy & Co. M. 20 000 zu 130 % u. M. 330 000 zu 125 %; diese angeboten den alten Aktionären v. 14.–27./5. 10: 1 zu 130 %. Agio abz. Unk. mit M. 79 000 in R.-F. Restliche M. 350 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1911 wurden lt. Verwalt.-Beschluss v. 13./9. 1910 an Hardy & Co. G. m. b. H. zu 125 90 begeben, angeboten den alten Aktionären 11: 1 v. 5.–18./10. 1910 zu 130 %, eingez. 25 % u. das Agio sofort, restl. 75 % am 31./12. 1910. Der Erlös ist zur Verstärkung der durch die Vergrösserung des Umsatzes erforderlichen Betriebsmittel bestimmt, aus welchen auch die Kosten der in den letzten beiden Jahren notwendig gewordenen Neuanlagen im Werte von ca. M. 400 000 bestritten wurden. Agio mit M. 70 021 in R.-F. Anleihe: M. 1 200 000 in 4½ % Oblig. von 1899, rückzahlb. zu 103 %, 800 Stücke à M. 1000. 800 Stücke à M. 500. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1903 durch Verl. im April auf 1./10. mit 1¼ % u. ersp. Zs.; ab 1903 auch verstärkte oder Totalkünd. zulässig. Sicherheit: Kaut.-Hypothek von M. 1 300 000 zur ersten Stelle auf sämtl. Liegenschaften des Rixdorfer Werkes für Hardy & Co. G. m. b. H. Die Gebäude u. der der Anleihe verpfändete Grund u. Boden (27 000 qm, wovon 11 000 qm bebaut) wurden auf M. 1 710 799 geschätzt. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Zahlst. wie bei Div. Noch in Umlauf Ende 1910 M. 1 059 500. Kurs in Berlin Ende 1899–1910: —, 100.10, 97.50, 99.10, 102, 103, 104, 103.25, 101, –, 103.75, 102 %. Aufgelegt 27./5. 1899 durch Hardy & Co., G. m. b. H. zu 102.75 %. Hypothek: M. 400 000 zu 4½ % auf Eberswalde (s. oben). M. 180 000 zu 5 % auf 1908 neuerworbenes Grundstück in Rixdorf. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende Mai. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 5 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. (mind. zus. M. 6000), vertragsm. Tant. an Vorst. u. Grat. an Beamte, Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1910: Aktiva: Anlage Rixdorf: Grundstück 486 099, Gebäude 1 072 100, Masch. u. Eisenbahnanlage 751 200, Werkz., Utensil., Druckformen 124 600; Anlage Ebers- walde: Grundst. 68 664, Gebäude 332 200, Masch. u. Eisenbahnanlage 307 400, Werkzeuge u. Utensil. 6800, Kassa, Wechsel u. Effekten 74 760, Patente 1, Debit. 1 585 009, Ware auf Lager u. in Fabrikation. Mustermaterial usw. 2 637 704, Rohmaterial. u. Halbfabrikate 1 422 021. – Passiva: A.-K. 4 000 000, Hypoth. Rixdorf 180 000, do. Eberswalde 400 000, Oblig. 1 059 500, do. Zs.-Kto 12 560, do. Tilg.-Kto 1545, Unk.-Vortrag 28 596, R.-F. 482 645, Spez.-R.-F. 455 000, Assekuranz-R.-F. 186 780, Unterst.-F. A 80 000, do. B 15 000, Kredit 1 428 711, Div. 292 000, do. alte 100, Talonsteuer 10 000, Tant. an A.-R. 18 127, do. an Vorst. 26 645, Grat. 30 000, Vortrag 161 349. Sa. M. 8 868 561. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 185 772, Reparat. 66 846, Unk. u. Zs. 455 952, Steuern u. Abgaben 55 740, Wohlf.-Einricht. 34 710, Delkr.-Kto 60 051, Gewinn 538 121. – Kredit: Vortrag 9223, Delkr.-Kto 42 577, Bruttogewinn 1 345 393. Sa. M. 1 397 194. Kurs Ende 1901–1910: 155.80, 217, 213, 180.60, 162.60, 152, 142.25 %. Zugel. M. 3 000 000 Sept. 1904; davon M. 700 000 am 14./9. 1904 zur Zeichnung bei der Zahlst. zu 125 % zuzügl. lauf. Stück-Zs. aufgelegt; erster Kurs 17./9. 1904 132 %. Notiert in Berlin. Ab 15./6. 1906 sind nur solche Stücke lieferb., die auf Inh. ausgestellt oder auf Inh. abgestempelt sind.