Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. Bilanz am 31. Dez. 1910: Aktiva: Grundstück 517 865, Gebäude 656 938, Masch. 290 403, Debit. 268 738, Barguth. 110 272, Wechsel 10 617, Kassa 14 330, Waren 26 366, Rohmaterial- 103 040. – Passiva: A.-K. 1 200 000, Hypoth. 670 000, R.-F. 16 109, Gewinn 113 462. Sa. M. 1 999 572. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 272 862, Skonto u. Dekort 10 876, Zs. 26 713, Abschreib. 47 716, Gewinn 113 462. – Kredit: Vortrag 6991, Hausertrag 13 371, Warenkto (Bruttogewinn) 451 269. Sa. M. 471 632. Dividenden 1906–1910: 7, 7, 4, 6, 7 %. Direktion: Dr. Guido von Maltitz. Prokurist: Wilh. Schemmann. Aufsichtsrat: Vors. Dir. Eugen von Maltitz, Langendiebach; Emil Asmann, Ludw. Arioni, Barmen. 5 Vereinigte Bautzner Papfesfabriken in Bautzen. Gegründet: 27./12. 1871. Übernahmepreis M. 2 580 000. Gründung s. Jahrg. 1900/1901 Letzte Statutänd. 28./11. 1899, 15./7.1909. Zweck: Fabrikation von papieren aller Art für Druck u. andere Zwecke. Spec.: Kupfer-, Noten-, Karten-, Licht- u. Werkdruck-Papier in Bogen u. Rollen, sowie Schreib-, Karton- u. Telegraphenrollen- Papiere, gestrichene Kunstdruckpapiere, Elfenbein- und Bristolkartons.- Tageserzeug. 60 000 kg. Fabriken in Bautzen-Seidau, Obergurig, Doberschau mit Beiwerk Schlungwitz, Singwitz und Schwarznauslitz nebst Pachtung (seit 1894) der domstiftlichen Holzschleifereien in Kirschau u. Schirgiswalde mit Lippitschmühle. Ferner wurde 1885 von den ehemalig. Sächs. Pulverfabriken die Mühle zu Singwitz angekauft u. daselbst ein Halbstoffwerk eingerichtet. 1904 Erwerb eines Gutes in Schwarznauslitz für M. 60 000. 1904 wurd. die Anlag. wiederum ausgebaut und beträchtl. erweitert; Aufwend. hierfür ca. M. 1 000 000, zu welchem Zwecke die Anleihe von 1904 (s. unten) aufgenommen wurde. Die Fabriken arbeiten mit 8 Papiermasch. von 140–220 em Bahnbreite (1909/10 waren nur 4 Masch. in Betrieb). Die nötige Kraft wird durch 19 Dampfmasch. mit etwa 1100 PS. und 10 Turbinen mit etwa 633 PS. geliefert. In den Holzschleifereien sind 9 Schleifer im Betriebe, die den be- nötigten Holzstoff für den eigenen Bedarf liefern. In den Fabriken werden gegen 1200 Be- amte u. Arb. beschäftigt. Die Grösse des Grundbesitzes ist bei der Hypoth.-Anleihe angegeben, wobei zu bemerken ist, dass etwa 18 ha 93 a in Singwitz u. Obergurig unverpfändet, also in unten genannten 52 h 41 a nicht mit enthalten sind. Buchwert der Anlagen 1./1. 1910 M. 2 557 584. (Aufwendung für Neuanlagen Anschaffungen etc. 1906–1910: M. 151 105, 189.726, 1005 355, 77 177, 52 936. Die Reparat. erforderten M. 105 066, 121 362, 97 395, 72 247, 60 984.) Die Hauptfabrik Bautzen wird 1910/11 einem vollständigen Umbau unterzogen, wofür bis Ende 1910 M. 662 176 aufgewendet wurden. Auch in Obergurig wurde die am 22./23. Mai 1910 abgebrannte Fabrik neu aufgebaut. Kapital: M. 4 050 000 in 1350 Vorz.-Aktien zu M. 1000 u. in 9000 St.-Aktien à M. 300. Die Vorz.-Aktien erhalten 6 % Vorz.-Div. mit Nachzahl.-Anspruch u. Vorbefriedigung bei Auflös. der Ges. Urspr. M. 2 700 000 in St.-Aktien, beschloss die a. o. G.-V. v. 15./7. 1909 zur Abstossung von Kredit. u. zur Deckung der Betriebsmittel die Erhöhung des A.-K. um M. 1 350 000 in 1350 Vorz.-Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1910, übernommen von der Dresdner Bank, angeboten den alten Aktionären vom 2.–28./8. 1909 zu 104.50 % zuzügl. Schlschst.;: auf M. 6000 alte Aktien entfielen 3 Vorz.-Aktien zu M. 1000; eingezahlt 25 % u. das Agio bei der Zeichnung, weiter 50 % am 3./1. 1910 u. 25 % am 1./7. 8 Anleihen: I M. 1 800 000 in 4 % Prior.-Oblig. (bis 1882: 5 % d ann bis 1886: 4½ %), Stücke à M. 300 Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. durch jährl. Ausl. im Dez. auf 1./7. bis längstens 1909 bezw. 1912. 3. in Umlaur Ende 1910 M. 44 100. Hypoth. nicht sichergestellt. Zahlst. wie bei Div. Dresden: Dresdner Bank. Kurs in Dresden Ende 1896–1910: 102.25, 100.75, 100.50, 100, 98.15 100.20, 100, 100, 100, –, 99, –—, —, 98.25 %. II M. 1 000 000 It. Beschluss des A.-R. v. 26./3. 1904 in 4 % Teilschuldverschreib.; rück- zahlbar zu 103 %; Stücke à M. 500, auf Namen der Dresdner Bank in Dresden oder deren Ordre als Pfandhalterin u. durch Indossament übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1911 bis längstens 1951 durch Auslos. von 1 % u. ersp. Zs. im Jan. auf 1./7.; verstärkte Tilgung oder gänzl. Kündig. mit 6 monat. Frist auf einen Zinstermin ab 1911 vorbehalten. Sicher- heit: Erststellige Kaut.-Hypoth. zugunsten der Dresdner Bank in Höhe von M. 1 050 000 auf den Fabrik-Etabliss. der Ges.; Grösse der verpfändeten Grundstücke 52 ha 41 a, wovon etwa 3 ha 34 a bebaut sind; Gesamtschätzungswert der verpfändeten Objekte einschl. der Gebäude, Wasserbauten, Geleisanlagen, Masch. etc. im Juli 1904 M. 3 419 074. Die Anleihe diente zur Vervollständig. der Anlagen u. zur Vermehr. der Betriebsmittel. Zahlst.: Gesellschaftskasse; Dresden, Berlin u. Bautzen: Dresdner Bank, sowie sonst. Zweigniederlassungen; Bautzen u. Dresden: Landständische Bank. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke 10 J. (F.) Kurs in Dresden Ende 1904–1910: 102.75, 104.50, 100.50, 100. 2 98.10 %. Zugel. Aug. 1904; zur Zeichnung aufgelegt 4./8. 1904 zu 101.50 % unter Ausgleich der Stück-Zs. u. Zzuzügl. Sc klussscheinstempel; erster Kurs 22./8. 1904: 102 %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. im April. Stimmrecht: 1 Vorz.-Aktie = 10 St., 1 St.-Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., etwaige besond. Abschreib. u. Rücklagen, 6 % Div. an Vorz.-Aktien mit Nachzahl.- -Anspruch, 4 % Div. an St.-Aktien, 6 % Tant. an A.-R. (ausser zus. M. 6000 fester Jahresvergüt.), Rest Super-Div. an beide Aktienarten bezw. nach G.-V.-B.