Wasser- und Eiswerke, Kühlhallen etc. Deutsche Wasserwerke Aktien-Gesellschaft in Berlin, SW. 12, Charlottenstrasse 86. Gegründet: 21./12. 1889. Letzte Statutänd. 15./12. 1899. Zweck: Erwerb, Errichtung, Veräusserung u. Betrieb von Wasserwerken, Gaswerken u. Kanalisat.-Anlagen für eigene resp. fremde Rechnung. Die Ges. besass 1910 die Wasserwerke Schneidemühl, Rheda-Wiedenbrück, Ludwigslust, Waren (Meckl.), Weissenthurm (Rhld.), Uelzen, Pyritz, Zehdenick, Templin, Deutsch-Krone, Neustrelitz, sowie das Gaswerk Rheda- Wiedenbrück. Mit sämtlichen Werken sind Installations-Geschäfte verbunden. Die Anlage in Waren (koncessioniert bis 1948) kann von der Stadt gekauft werden, diejenige in Weissenthurm (koncessioniert bis 1936) ist nach Ablauf der Konc. in betriebsfähigem Zu- stand samt allem Zubehör unentgeltlich an die Stadt zu übergeben; es wird dagegen jähr- lich eine entsprechende Quote in den Amort.-F. gelegt. Die Werke Templin sind bis 1948, Uelzen, Pyritz u. Ludwigslust bis 1950, Dt.-Krone u. Rheda-Wiedenbrück bis 1951, Neu- strelitz bis 1952 konzessioniert; alle diese Werke können von den Städten zu den vertrag- lichen Bedingungen, teils bei Ablauf der Konz., teils vorher käuflich erworben werden. Die Werke sind in langsamer Entwickelung. Zugang für Neuanlagen auf sämtl. Werken 1905–1910: M. 161 162, 154 471, 182 274, 64 817, 85 353, 141 048. Die früher im Besitz gehabten Wasserwerke Tilsit, Oeynhausen, Lüdenscheid, Inowrazlaw, Enesen, die Gasanstalt Zehdenick u. die elektr. Lichtcentrale im Haupt-Postgebäude Königs- berg i. Pr. sind von den betr. Städten bezw. von der Post erworben worden. Das Wasser- werk Schneidemühl wurde per 1./1. 1911 an die Stadt verkauft. In Berlin betreibt die Ges. ein Baugeschaft für Wasserwerks- u. Kanalisationsanlagen, ein Installationsgeschäft für Gas-, Wasser- u. Kanalisationsanlagen, sie hat daselbst 1898 das Grundstück Charlottenstrasse 86 für M. 198 000 erworben u. 1899 darauf ein Anfang 1900 bezogenes Geschäftshaus errichtet. In Waren wurde 1899 ein Geschäftshaus erworben. Die Ges. besitzt endlich Aktien der Schles. Elektrizitäts- u. Gas-Akt.-Ges. in Breslau (letzte Div. 10 %), des Wasserwerkes Frankfurt a. 0. (Div. 1906–1910: 28, 30, 32, 19, 19 %), der Deutschen Cont. Gas-Ges. in Dessau (Div. 1906–1910: 8, 8½, 9, 9, 9 %), der A.-G. Seebad Heringsdorf (Div. 1906–1910: 9, 7, 6, 8, 5 %), Oblig. der Berliner Elektrizitätswerke. auch solche der eig. Ges., sowie Preuss. Consols, Deutsche Reichsanleihe u. eine erststellige Hypoth. Betriebsangaben: Gesamtzahl der Anschlüsse in den von der Ges. in den betreff. jahren betriebenen Werken Ende 1904–1910: 4673, 4617, 4942, 4697, 5052, 4890, 5162; Einnahmen für Wasser-, Gasverkauf u. Kanalanschluss: 317 586, 289 944, 321 620, 301 727, 336 617, 275 568, 301 790; do. aus Install.-Arbeiten M. 778 837, 828 678, 833 465, 872 858, 819 427, 683 437, 845 320. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 1 100 000, erhöht lt. G.-V. v. 7. 5. 1894 um M. 175 000, ferner lt. G.-V. v. 6./4. 1899 um M. 725 000 (auf M. 2 000 000) in 725 Aktien à M. 1000, div.-ber. für 1899 mit höchst. 4 %. ab 1900 voll, angeboten M. 637 000 den Aktionären 2:1 v. 16. –30./5. 1899 zu 115 %; bezogen wurden M. 605 000. Anleihen: Lt. G.-V. v. 5. April 1898 darf die Ges. Schuldverschreib. in doppe lter Höhe des jeweilig eingezahlten A.-K. ausgeben. Ausgegeben sind daraufhin zur Stärkung der Betriebs- miitttel u. zur Deckung der Kosten für den Ausbau der alten u. zur Herstellung von neuen Wasserwerken I. 1898: M. 2 500 000 in 4 % Schuldverschreib., rückzahlbar zu 102 %, Stücke à M. 1000. Zs. 2. I. u. 1./7. Tilg. ab 1902 in 41 Jahren durch jährl. Ausl. von 1 % u. ersp. Zs. 2./1. auf 1./7.: ab 1902 verstärkte Tilg. u. Gesamtkündig. auf einen der beiden Zinstermine mit 6 Monaten Frist vorbehalten. Begeben zunächst M. 1 750 000, der Rest von M. 750 000 1899 Verf. der Coup. 4 J. (K.), der Stücke 10 J. n. F. Vor Tilg. dieser Anleihe, die kein dingliches Recht hat, darf die Ges. keine neue Anleihe mit besseren Rechten auf das Vermögen der Ges. ausgeben wie vorstehende Anleihe. Noch in Umlauf Ende 1910 M. 2 360 000. Kurs in Berlin Ende 1898–1910: 101.60, 99.75, 94.75, 97, 100.10, 100.25, 100.50, 98.25, 97.75, 96.40, 95, 99, 97 %. 1898 zu 102 %. II. M. 1 500 000 in 4½ % Schuldverschreib. von 1900 lt. Beschluss des A.-R. v. 15./12. 1899, rückzahlbar zu 102 %, 1500 Stücke (Nr. 1–1500) auf Namen à M. 1000. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1906 durch jährl. Ausl. von 1 % zuzügl. ersparter Zs. am 2./1. auf 1./7.: kann ab 1./7. 1906 verstärkt oder mit 6 Monate Frist ganz gekündigt werden. Die Anleihe hat wie I. kein ding- liches Recht und steht der alten gleich. Noch in Umlauf Ende 1910: M. 1 418 900. Verj. der Coup.: 4 J. (K.) Kurs Ende 1900–1910: 100.25, 100, 101.75, 101.40, 104.75, 100, 101.75, 98.40, 100.25, 101, 99 %. Aufgelegt 12. 4. 1900 bei den Zahlst. zu 101.25 % zuzügl. 4½ % Stück-Zs. ohne Schlussscheinstempel. Notiert in Berlin u. seit Mai 1900 auch in Breslau. – Zahl- stellen für beide Anleihen wie bei Div.-Scheinen. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. Dotierung von Sonderrücklagen etc. vertragsm. Tant. an Vorst., 5 % Div. von dem nach Abzug sämtlicher Abschreib. und Rücklagen und nach Zahlung von 4 % Div. verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R. (ausser M. 6000 jährlichem Fixum), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bei Aufstellung der Bilanz sollen stututenmässig keine Abschreibungen von denjenigen Anlagen und sonstigen Gegenständen, welche dem Betriebe des Wasserwerkes dienen, gemacht, sondern ein der Abnutzung entsprechender Ern.-F. in Ansatz gebracht werden. Bilanz am 31. Dez. 1910: Aktiva: Wasserwerke u. 1 Gaswerk 3 984 737, Utensil. 30 569, Kontor- do. 1, Kassa 11 737, Debit. 601 376, Effekten 1 390929, Wechsel 1290, Wohn- u. Geschäfts-