Bäder, Quellen-Produkte, Wasch-Anstalten etc. 1781 Rippolds-Au Akt.-Ges. Gründer: Badebesitzer Otto Goeringer, Rippolds-Au; Bankvorstand Emil Hug, Bühl; Frau Marie Seffers, geb. Goeringer, Berlin; Frau Klara Held, geb. Goeringer, Freiburg i. B.; Major Karl Strohmeyer, Strassburg i. E. Zweck: Übernahme u. Betrieb des seither von Otto Goeringer betriebenen Mineral- u. Moorbades Rippolds-Au, sowie Hotelbetrieb u. Mineralwasser-Versand. Kapital: M. 1 000 000 in 875 St.-Aktien u. M. 125 000 in Prior.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000 in 1000 St.-Aktien. Die G.-V. v. 13./2. 1910 genehmigte einen mit Herrn Goeringer abgeschlossenen Vertrag über Erwerbung von 250 nicht voll einbezahlter Aktien: Umwandl. dieser Aktien in Vorz.-Aktien u. Umwandl. der übrigen St.-Aktien in Prior.-Aktien gegen Aufzahl. von 20 %. Bis ult. Nov. 1910 waren M. 125 000 Vorz.-Aktien geschaffen. Termin bis 1./10. 1911 verlängert. Hypotheken: I M. 850 000, II M. 50 000. Anleihe: M. 400 000 in Teilschuldverschreibungen. Geschäftsjahr: 1./12 –30./11.; bis 1909 vom 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Nov. 1910: Hotel-, Kur- u. Badeetabl. 1 174 437, Liegenschaften 60 000, Quellen 200 000, Einricht. 45 811, Masch. 25 324, Gärtnerei 978, Fuhrpark 1952, Pferde 6100, Lastautomobil 8150, Kantine 4999, Neubau Villa 657 145, zus. 2 184 899, abzügl. 25 633 Ab- schreib. bleibt 2 159 266, Aktieneinzahl.-Kto 105 457, Kassa 1019, Debit. 66 349, Kaut. 400, Vorräte 48 500, Disagio 9727. – Passiva: A.-K. 1 000 000, Hypoth. 850 000, Teilschuldver- schreib. 400 000, do. II 50 000, Akzepte 7000, Kredit. 15 412, Rückst. 33 811, Emballageres.-F. 34 304, Vortrag 192. Sa. M. 2 390 720. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Geschäfts. u. Betriebsunk. einschl. M. 50 000 ein- maliger Ausgaben 269 042, Abschreib. 26 849, Vortrag 192. – Kredit: Vortrag 3576, Be- triebseinnahmen u. Überschüsse einschl. Res. 292 507. Sa. M. 296 084. Dividenden 1908/09–1909 10: 0, 0 %. Direktion: Otto Goeringer. Aufsichtsrat: Vors. Rechtsanwalt Dr. Isidor Rosenfeld, Mannheim; Dr. Marinus van Oordt, Rippoldsau; Major Karl Strohmayer, Strassburg; Dr. Karl Michel, Bühl; Bankier Th. Knapp, Freudenstadt; Rechtsanw. Händel, Karlsruhe; Architekt Rob. Mühlbach, Freiburg i. B.; Oskar Hinderer, Stuttgart. Admiralsgarten-Bad in Berlin, NW. 7, Friedrichstrasse 102. Gegründet: 9./9. 1872; eingetr. 14./9. 1872. Letzte Statutänd. 24./2. 1902. 25/[11.. 24./2. 1906 u. 26./7. 1907. Zweck: Betrieb von Bade- u. Heilanstalten, sowie von Waschanstalten u. sonst. industr. Anlagen. Erricht. einer grossen Badeanstalt auf dem für M. 750000 angekauften, 227 qR. grossen Grundstück des ehemaligen Restaur. Admiralsgarten, Friedrichstr. 102, eröffnet 27./10. 1874, das Schwimmbassin 1./7. 1879. 1890 wurde dieses Bad zu einem russ.-römischen Bade der Neuzeit entsprechend umgebaut. 1887 Ankauf des Grundstückes Alexanderplatz 3 für M. 394 072 zur Erricht. einer Badeanstalt mit 50 Wannenbädern u. eines russ.-röm., Bades. Dez. 1887 wurde in 230 m Tiefe auf dem Grundstück Friedrichstr. eine Solquelle von 3 % Salz- gehalt erbohrt; 1888 wurden am Alexanderplatz, Oranienplatz, Weddingplatz, sowie Friedrich- strasse 8, Paulstr. 6, Lützowstr. 74 weitere Solquellen entdeckt. 1889 wurde in Hirschgarten b. Köbenick eine weitere Solbrunnenbohrung gemacht, infolgedessen der Ges. von der Union- Bau-Ges. vertragsm. 262 q R. Terrain unentgeltl. abgelassen wurden; das Solbad Hirschgarten wurde 26./7. 1890 eröffnet. 1887/88 wurden folg Grundstücke zur Erricht. von Filialbade- anstalten angekauft u. diese 1889/90 eröffnet: 30 qR., an Friedrichstr. 102 anstossend, für M. 120 000, Alexanderpl. 3 für M. 394 072, Friedrichstr. 8 (Solquelle Martha) für M. 376 085, Lützowstr. 74 (Solquelle Bonifacius) für M. 163 999, Louisenufer 22 (Oranienplatz) für M. 370 024, Paulstr. 6 (Solquelle Paul I) für M. 129 502, Reinickendorferstr. 3 (Weddingpl.) für M. 117 985, Leibnizstr. 87 (Charlottenburg) für M. 97 161, 1891 mit M. 22 000 Gewinn wieder veräussert, u. Wilhelmstr. 27 (Gr.-Lichterfelde) für M. 22 787, 1903 für M. 47 000 wieder verkauft. – Bade- Einnahmen 1895–1907: M. 383 412, 393 930, 386 570, 402 603, 417672, 447 790, 447 200, 438 016, 413 003, 407 147, 400 259, 396 213, 366 738. Ausserdem erhielt das Admiralsgarten-Bad den Pacht- gewinn pro 1906 M. 164 724.64, pro 1907 M. 104 732.45. Die G.-V. v. 25./1. 1905 beschloss Ankauf der sämtl. M. 1 500 000 Aktien der Savoy Hotel A.-G. in Berlin zu 150 %. Siehe diese Ges. (Div dieser Ges. 1900–1910: 10, 10, 10, 10, 12, 16, 5, 4½, 4½, 4½, 4 %) unter Erhöhung des A.-K. um M. 2 250 000 Vorz.-Aktien. Das Hotelgrundstück, Friedrichstr. 103 belegen, ist 3161 qm gross, hat eine Feuerkasse von M. 1 458 900 u. ist mit M. 4 442 000 Hypoth. belastet. Eine Veräusserung der Savoy-Hotel-Aktien darf nur mit Genehm. der G.-V. erfolgen. Der Betrieb des Savoy-Hotels hat seit dem 1./1. 1906 das Admiralsgarten-Bad in eigne Regie übernommen. Dieses Hotel wurde 1910 einer gründlichen Renovation unterzogen. Nachdem Anfang 1907 Adolf C. Eberbach die Majorität der Aktien der Admirals- garten-Bad-Ges. erworben hatte, ging infolgedessen u. lt. a. o. G.-V. v. 26./7. 1907 die Ver- waltung an die sogenannte Eberbach-Gruppe über (s. unten), die nur ca. 3½ Monate im Amte war, aber trotzdem die Ges. mit vielen Schulden belastete. Näheres hierüber s. in Jahrg. 1909/10 des Handbuches. Im Geschäftsj. 1908 ist es gelungen, im Vergleichswege diese Hypotheken- schulden zu vermindern und den Rest, welcher in der Zeit vom 1./4.–1./10. 1908 fällig sein sollte — mit Ausnahme eines Betrages von M. 419 000, von dem M. 19 000 am 1./7. 1908 M. 400000