Hotels und Restaurants. 1807 Grundstücksertrag nach Abzug von Unterhaltungs-Kosten, Hypoth.-Zs., Steuern etc. 2 97. Sa. M. 3 288 104. Dividenden: 1900: 10 % (9 Monate); 1901–1910: 10, 5, 5, 5, 8, 8, 8, 8, 8, 3 %. Direktion: Gen.-Dir. Hans Lohnert; Direktoren: Hans Hüttl, Arth. Weyda, Wilh. Wanner, Erust Moritz. Aufsichtsrat: (3) Vors. Stadtrat Rich. Weser, Quedlinburg; Justizrat Hugo Rosenberg, Rentier Ferd. von Graberg, Berlin; Baurat H. Philippi, Gr.-Lichterfelde. Zahlstelle: Eigene Hauptkasse, Neue Friedrichstr. 11. 7 * = Berliner Hotel-Gesellschaft in Berlin, W. S. Kaiserhof am Zietenplatz, Zweigniederlassungen in Bremen (Hillmanns Hotel), in Hamburg (Hotel Atlantic). Gegründet: 9./12. Juli 1872, eingetr. 16./7. 1872. Letzte Statutänd. 4./7. 1905, 20./2. 1906, 19./3. 1908 u. 29./4. 1909. Zweck: Bau u. Betrieb von Hotels oder von anderen zu geselligen oder Vereinszwecken dienenden Baulichkeiten in Städten des Deutschen Reiches. Die Ges. besitzt u. betreibt das in der Mohrenstr. 1–5 in Berlin auf einem 278½ qR. grossen Terrain belegene Hotel „Der Kaiserhof“. Das „Kurhaus“ Heringsdorf wurde Mitte 1908 an Max Gundlach für M. 1 400 000 mit ca. M. 256 918 Verlust verkauft. Ferner besass die Ges. in der Kaiserhofstr. 1 in Berlin, gegenüber dem Hotel, ein 86¾ qR. grosses Grundstück mit Mietshaus, welches 1905 für M. 970 000 mit M. 350 000 Gewinn verkauft ist, der zu Abschreib. Verwendung fand. Des weiteren besass die Ges. das in der Neustädt. Kirchstr. 6–7 in Berlin belegene, 162½% qR. umfassende „Hotel Continental'. Letzteres war mit allem vor-— handenen Inventar, bis Ende Sept. 1912 an Hoftraiteur Lorenz Adlon für M. 130 000 Jahrespacht verpachtet, wobei der Pächter ausser der Grundsteuer alle anderen Lasten zu tragen hatte. Bis zum gleichen Termin besass er ein jederzeitiges Vorkaufsrecht auf das „Hotel Continental“ für M. 3 350 000 einschl. Inventar unter Anrechnung der vom Käufer zu übernehmenden M. 2 000 000 betragenden Hypoth. auf den Kaufpreis. Das Optionsrecht wurde Mitte 1908 ausgeübt u. der Verkaufspreis bereits bezahlt, wobei für die Ges. ein Buch- verlust von M. 94 954 resultierte. Der „Kaiserhof“ hat eine Strassenfront von 267,5 m, ca. 240 Zimmer sowie grosse Fest- u. Restaurationsräume. Ausserdem betrieb die Ges. auf dem Kurfürstendamm 238 in gemieteten Räumen ein Café u. Konditorei (Romanisches Café), welches zum 1./6. 1909 zum Preise von M. 225 000 (Buchwert M. 35 600) verkauft wurde. Schliesslich betreibt die Hotel-Ges. eine Weingrosshandlung. Der Ges. wurde die Bewirt- schaftung des deutschen Restaurants in der Brüsseler Weltausstellung im J. 1910 übertragen. 1906/1907 hat ein sehr erheblicher Umbau des Hotel Kaiserhof stattgefunden, verbunden mit einer durchgreifenden Renovierung der Restaurations- u. Wohnräume. Kosten hierfür ca. M. 4 000 000. Wegen Ankauf des Hotels Baltic in Berlin siehe unten. Die G.-V. v. 20./2. 1906 beschloss, den A.-R. zum Erwerb des in Bremen befindlichen Hillmann'schen Hotels für M. 3 000 000 von der Hillmanns Hotel G. m. b. H. zu ermächtigen. Beim Ankauf sind an die Berliner Ges. übergegangen: Immob. im Werte v. M. 2 200 000, Mobil. 704 000, Getränke und Küche 96 000, zus. M. 3 000 000. Der für diese Objekte gezahlte Preis M. 3 000 000 ist erlegt durch Überlassung von M. 2000000 kurzfällig. Hypoth. der Berliner Hotel-Ges. an die Vorbesitzerin'), sowie durch Übernahme der für die Gothaer Grundkreditbank zu 4½ % auf Hillmann's Hotel an 1. Stelle eingetrag. Hypoth. v. M. 1 000 000. Das Grundstück Hillmann's Hotel in Bremen umfasst 2315 qm, wovon 2168 qm bebaut sind. Es besteht aus Erdgeschoss u. 5 Stockwerken. Das Hotel enthält etwa 230 Zimmer mit 300 Betten. Das Gebäude ist einschl. Mobil. mit M. 1 500 000 feuerversichert. Die a. o. G.-V. v. 15./8. 1908 beschloss die Verpachtung von Hillmann's Hotel in Bremen an die Hotelbetriebs-Ges. m. b. II. in Bremen (St.-Kap. M. 300 000) auf 10 Jahre für M. 130 000 jährlich mit der Verpflichtung das Hotel spätestens im Jahre 1918 für M. 2 700 000 (also mit ca. M. 245 964 Verlust) käuflich zu übernehmen. Mitte Juli 1907 Ankauf des von Adolf C. Eberbach in Angriff genommenen Hotelbaues Hotel Atlantic in Hamburg. Dieses Wertobjekt stand ult. 1908 mit M. 7 533 368 zu Buch, wovon M. 2 990 000 durch eine Hypoth. beschafft sind. Zum völligen Ausbau u. zur Ein- richtung waren noch ca. M. 5 000 000 notwendig (Zugang per 31./12. 1909 mit M. 2 937 815 ausgewiesen). Das Hotel Atlantic hat im Mai 1909 den Betrieb eröffnet. In dieses Hotel wurde der Betrieb des angekauften Hamburger Restaurants Franz Pfordte verlegt (Kauf- preis hierfür M. 150 791). Nach dem Aufsichtsratsprotokoll vom 4./7, 1907 sollte das Hotel Atlantic zu den Selbstkosten zuzüglich einer Provision von M. 450 000 von Adolf C. Eberbach erworben werden. Ein notarieller Kaufvertrag ist niemals abgeschlossen worden. Adolf C. Eberbach hat eine Abrechnung über die Selbstkosten niemals erteilt; ebensowenig sind diese von der alten Verwalt. festgestellt worden. Nach den inzwischen stattgehabten Ermittelungen muss die jetzige Verwalt. annehmen, dass die Beträge, welche vor u. nach dem 4./7. 1907 an Eberbach oder für dessen Rechnung an Dritte gezahlt wurden, die Selbst- Langfristige Obligationen sollten erlegt werden, dies ist nicht geschehen u. ist dies Gegenstand von Zivil-Strafprozessen geworden, da die gegebenen kurzfälligen Hypotheken zu höheren Zinssätzen die Gies schädigen.