Hotels und Restaurants. 1809 Vorteile erwachsen, welche auf mind. M. 600 000 zu schätzen sind. Um die ersparten Be- träge haben sich im wesentlichen die Anlagekonten herabgemindert bezw. nicht erhöht, auch werden den Geschäftsergebnissen der späteren Jahre die Vorteile der annullierten Abnahme- verflichtungen u. Lieferungsverträge zugute kommen. Das Geschäftsjahr 1910 hat die Hoffnung auf Steigerung der Umsätze u. Betriebsergebnisse aller Unternehmungen erfüllt. Der Verkehr war sowohl in Berlin als auch in Hamburg ein lebhafter und das abgelaufene Geschäftsjahr demgemäss für die Ges. ein erfolgreiches. Es wurde ein Reingewinn von M. 330 723 erzielt und ist die Ges. in der Lage, die aus früheren Jahren stammende Unterbilanz von M. 313 615 zu tilgen und noch einen Gewinn von M. 17 108 auf neue Rechnung vorzutragen, von welchem 5 % mit M. 855 dem gesetzl. R.-F. überwiesen wurden. Der Betriebsüberschuss des Berliner Hotels, welches wegen des Zusammenhanges mit dem Hamburger Unternehmen fortan „Hotel Atlantic Der Kaiserhof“ genannt wird, stellt sich um über M. 150 000 höher als im Vorjahre, nämlich auf M. 801 462. Das „Hotel Atlantic' in Hamburg, das erstmalig die Betriebsergebnisse eines vollen Ge- schäftsjahres ausweist, erbrachte einen Betriebsgewinn, der den des 8 Monate umfassenden Eröffnungsjahres um nahezu M. 400 000 übersteigt. Auch die ersten Monate des J. 1911 haben sich günstig angelassen. Auf dem Grundstück Alstertwiete 20/22 wurde eine zum Hotel gehörige Garage erbaut. Ende 1910 erfolgte der Erwerb des Hotels Baltic, Invalidenstr. 120/121, gegenüber dem Stettiner Bahnhof in Berlin. Die Auflassung erfolgte im Januar 1911, die Eröffnung des Betriebes am 1./2. 1911. Das Hotel Baltic kostete M. 1 780 000; es umfasst 140 qR. Das Hotel verfügt über 180 Betten und mehrere Läden, die sämtlich vermietet sind. Diese bringen eine Miete von M. 65 000, steigend bis zu M. 75 000, sodass hierdurch schon allein die Zinsen gedeckt werden. Die Hypoth.-Beleihung beträgt M. 1 600 000 zu 4 %. Kapital: M. 6 000 000, davon M. 5 140 000 in 8510 Vorz.-Aktien à M. 300, 2587 Vorz.-Aktien à M. 1000, sowie M. 860 000 in 1488 St.-Aktien à M. 300, 413 St.-Aktien à M. 1000 u. 4 St.-Aktien à M. 300, die nur noch über M. 150 gelten. Urspr. A.-K. M. 6 000 000 in 20 000 Aktien à 100 Mlr. (= M. 300). Herabgesetzt lt. G.-V. v. 15./7. 1884 auf M. 3 000 000 durch Zus. legung von je 2 Aktien zu einer. Der buchmässige Gewinn aus der Herabsetzung wurde mit M. 400 000 Zzur Bildung von Res., mit M. 2 600 000 zu Abschreib. verwandt. Erhöht It. G.-V. v. 19./4. 1890 um M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1./1. 1890, angeboten ersten Zeichnern u. Aktionären bis 15./12. 1890 je zur Hälfte zu 115 %; auf je M. 6000 nom. alte Aktien entfiel 1 neue Aktie. Die G.-V. v. 4./7. 1905 beschloss zwecks Erneuerung des Hotels Kaiserhof u. Ausbaues des Kur- hauses Heringsdorf weitere Erhöhung des A.-K. um M. 2 000 000 (auf M. 6 000 000) in 2000 ab 1./1. 1906 div.-ber. Aktien à M. 1000, übernommen von der Dresdner Bank in Berlin zu 110 %, angeboten, nachdem die Gründer der Ges. zufolge des ihnen statutar. zustehenden Rechtes M. 890 000 zu 110 % übernommen, M. 1 110 000 den Aktionären 15.–30./11. 1905 zu 110 % zuzügl. Stückstempel u. abzügl. 4 % Stück-Zs. bis 1./1. 1906: auf je M. 3600 nom. alte Aktien entfiel dabei eine neue à M. 1000, Agio mit M. 83 670 in den R.-F. A.-K. somit von 1906–1908 M. 6 000 000 in St.-Aktien u. zwar in 9998 Aktien (Nr. 1–9998) à M. 300, 3000 Aktien (Nr. 1–3000) à M. 1000 u. 4 Aktien à M. 300, deren jede aber lt. G.-V. v. 26./5. 1883 nur noch über M. 150 in Kraft ist. Die G.-V. v. 19./3. 1908 beschloss zur Sanierung der Ges.: Denjenigen Aktionären, welche eine Barzahl. von 40 % des Nennwertes auf jede Aktie leisten (Frist 6./4.–30./5. 1908), sollen ihre bisherigen Aktien in Vorz.-Aktien umgewandelt werden. Die Inhaber der Vorz.-Aktien erhalten ab 1./1. 1908 aus dem nach Dotierung des gesetzl. R.-F. u. nach Abzug der zur Bildung oder Verstärkung von Rückl. bestimmten Be- träge eine Div. bis zu 6 %. Der nach Zahl. dieser Div. verbleibende Reingewinn wird gleich mässig auf sämtl. Aktien verteilt. Wenn aber in einem Jahre der Gewinn nicht zur Zahlung der 6 % an die Inhaber der Vorz.-Aktien ausreicht, so erfolgt die Nachzahl. des fehlenden Betrages, jedoch ohne Zuschlag von Zs., aus dem Reingewinn späterer Jahre, der übrig bleibt, nachdem die Vorz.-Aktien für das Bilanzj. eine Div. von 6 % erhalten haben. Die Nachzahl. erfolgt nur auf den Div.-Schein desjenigen Jahres, dessen Bilanz den nachzuzahl. Betrag auf- weist. Im Falle der Auflös. der Ges. sind zuerst die Vorz.-Aktien mit 140 % auszuzahlen Erst nach dieser Zahlung erhalten die Inhaber der übrigen Aktien den Nennwert derselben Ein etwa vorhandener Überschuss wird auf sämtl. Aktien nach Verhältnis des Nennwerts verteilt. Ende 1908 betrug nach handelsgerichtlicher Eintragung das A.-K. M. 6 000 000, davon M. 5 140 000 Vorz.-Aktien u. M. 860 000 in St.-Aktien. Die Zuzahlung von 40 % war also auf M. 5 140 000 mit M. 2 056 000 geleistet. Die Verwalt. beruft auf den 8./8. 1911 eine ausserord. G.-V. der Aktionäre ein, welche über einen Antrag von Aktionären betr. Herabsetz. des A.-K. um M. 172 000 durch Zus. legung der M. 860 000 St.-Aktien im Verhältnis von 5: 4 Beschluss fassen soll, u. zwar von je M. 1500 St.-Aktien in M. 1200 oder je M. 5000 St.-Aktien in M. 4000 derart, dass die gültig bleibenden St.-Aktien dieselben Rechte wie die bestehenden Vorz.-Aktien erhalten. Ein weiterer Antrag betrifft die Wiedererhöhung des A.-K. um M. 172 000 durch Ausgabe von Vorz.-Aktien unter Ausschluss des Bezugsrechtes der Aktionäre. Bezugsrechte: Bei Kapitalserhöhungen haben die ersten Zeichner und die jeweiligen Aktionäre ein Bezugsrecht je zur Hälfte unter den vom A.-R. festgestellten Bedingungen. Hypoth.: M. 1 000 000 auf Hillmanns Hotel in Bremen zur I. Stelle eingetragen, verzinsl. mit 4½ % u. unkündbar bis 1911. M. 2 000 000 auf Hillmanns Hotel in Bremen zur II. Stelle eingetragen; aufgenommen zur Bezahlung eines Teiles des Kaufpreises für genanntes Hotel. Getilgt 1910 M. 50 000. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1911/1912. 1. 114