Hotels und Restaurants. 1815 nach Taxe von 1904 M. 25 434 400. In ersterer Taxe sind die Mobilienwerte enthalten. Komm.-Rat Rud. Schönner inferierte weiter sämtliche Anteile der Kaiser-Keller, Kaiser-Hotel, Kaiser-Kaffee Betriebs-Ges. m. b. H. im Betrage von M. 1 000 000 für M. 380 000 u. garantierte die Bilanz per ultimo 1904. Der Nettogewinn der G. m. b. H. betrug in 1904 M. 249 883 (Div. 20 %). Dem Komm.-Rat Schönner fiel ein Betrag von M. 2 481 699 zu. Hierfür erhielt er einmal die obenerwähnten M. 1 000 000 Aktien. Der Rest wurde ihm gutgeschrieben, indes war hiervon nur eine Summe von M. 642 000 an Schönner zahlbar, während dem verbleiben- den Betrage seines Guthabens zum Teil übernommene Verpflichtungen (Gründungskosten etc.) gegenüberstanden. Gründungsaufwand M. 335 000. Zweck: Erwerb und Verwaltung der Grundstücke in Berlin: Friedrichstrasse 176/177, Jägerstrasse 15 u. 16, Friedrichstrasse 178 und Taubenstrasse 38, 39 u. 40 sowie Betrieb des Kaiser-Kellers, des Kaiser-Kaffees, des Kaiser-Hotels u. der Weingrosshandlung Kaiser- keller. Die Kaiser-Keller-Akt.-Ges. besitzt die Grundstücke Jägerstr. 15/16, Friedrichstr. 176/177, 178, Taubenstr. 38, 39, 40, in einer Gesamtgrösse von 3286 qm = 231.66 qR; die qR. un- bebaute Fläche steht der Ges. mit ca. M. 47 000 zu Buche. Hierzu hat die Ges. im Mai 1908 das an diese Grundstücke angrenzende Haus Jägerstr. 14 in einer Grösse von 809 qm = 57 qR zu einem Preise von M. 880 000 erworben, d. i. mit ca. M. 15 400 für die qR. bebaute Fläche. Der Gesamtgrundbesitz, der einen zusammenhängenden Komplex bildet, hat eine Frontlänge von 57.38 m in der Friedrichstr., 30.42 m in der Taubenstr. u. einschliessl. des Grundstücks Jägerstr. 14 von 63.60 m in der Jägerstrasse. Die Auflassung des Grundstückes Jägerstr. 14 hat 1910 stattgefunden; die Ges. hat hierauf ausser der geleisteten Anzahlung u. den bis Ende 1909 aufgewendeten Erwerbs- u. Umbaukosten von zusammen M. 78 061 noch M. 830 000 als Restkaufpreis bis ult. 1910 zu zahlen. Für das Grundstück ist zum 31./12. 1910 eine erststellige Hypothek in Höhe von M. 600 000 mit jährlich 4 % verzinslich, bis 1920 fest abgeschlossen; restliche M. 230 000 sollen dem laufenden Betriebe entnommen werden. Nutzen u. Lasten des Grundstücks gehen erst vom 1./1. 1911 ab für Rechnung der Kaiser-Keller-Akt-Ges. Bis zu diesem Termin hat die Ges. die in dem Gebäude belegenen Räumlichkeiten des Restaurants „Künstler- klause“ Carl Stallmann zu einem Preise von M. 9000 gemietet. Des ferneren hat die Ges. die II., III. u. IV. Etage, den Boden u. einen Teil des Kellers des ihrem Grundbesitz an- grenzenden Hauses Friedrichstr. 179 bis 1924 zu Hotelzwecken fest gemietet. Sie hat für die gleiche Zeit sich verpflichtet, auf Verlangen des Eigentümers das genannte Grundstück zu einem Preise von M. 2 000 000 ein Jahr nach erfolgtem Angebot zu übernehmen, d. i. ca. M. 55 000 für die qR. bebaute Fläche. Falls auf Grund dieser Verpflichtung die Über- nahme zu erfolgen hat, ist der Kaufpreis wie folgt zu belegen: es sind M. 200 000 bar anzu- zahlen, M. 1 100 000 an bestehenden Hypotheken zu übernehmen; der Rest von M. 700 000 wäre innerhalb eines Zeitraumes von 12 Jahren zu zahlen. Das Grundstück hat eine Grösse von 513 qm. = 36.15 qR. u. eine Frontlänge von 19.17 m in der Friedrichstr. u. 26.86 m in der Taubenstr. In den Gebäuden der Ges. befinden sich das Kaiser-Hotel, das Weinrestaurant „Der Kaiser-Keller“, das Kaiser-Kaffee, das Kaiser-Buffet u. das Bierrestaurant Weihenstephan-Palast, deren Gesamtbetrieb von der Kaiser-Keller-Akt.-Ges. ausgeübt wird, ferner betreibt die Ges. ein Weingrosshandlung. Das oben erwähnte in dem Hause Jägerstr. 14 gelegene Restaurant „Künstlerklause“ Carl Stallmann hat die Ges. mit Inventar u. Firma erworben u. führt dasselbe in eigener Bewirtschaftung weiter. Im Kaiser-Hotel sind 156 Fremdenzimmer, ferner sind 10 Restaurations- bezw. Festräume vorhanden. Im Hause Jägerstr. 15/16 sind die Parterre-Räume u. der erste Stock bis zum Jahre 1916, im Hause Friedrichstr. 176/177 ist ein Eckladen bis zum Jahre 1924 fest vermietet. Die Bewirtschaftung des Landwehr- Offizier-Kasinos in der Hardenbergstrasse wurde am 1./12. 1910 aufgegeben. Die Umsätze der Kaiser-Keller-Akt.-Ges. betrugen 1907–1910: M. 3 659 158, 3 456 428, 3 791 680, 4 206 303 (1909 u. 1910 einschl. Landwehr-Offizier-Kasino). Kapital: M. 3 300 000 in 3300 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 750 000, erhöht zur Ver- stärk. der Betriebsmittel lt. G.-V. v. 23./3. 1911 um M. 550 000 in 550 Aktien, div.-ber. für 1911 zur Hälfte, übernommen von der Commerz- u. Disconto-Bank etc. zu 117 %, angeboten den alten Aktionären 5:1 vom 24./4.–9./5. 1911 zu 122 %. Hypotheken: M. 10 991 000 u. zwar: a) auf Friedrichstr. 176/177, Jägerstr. 15/16 (Grösse 120.34 qR.): I. M. 4 700 000 zur I. Stelle, zu 3¾ %; zu amortisieren vom 1./1. 1915 ab inner- halb 58½ Jahren, mit jährlich ½ % zuzüglich der ersp. Zs. II. M. 300 000 zu 4½ %; zu amortisieren mit vierteljährl. M. 5000. III. M. 345 000 zu 4 %; zu amortisieren mit jährlich M. 14 000; am 1./10. 1914 sind ausser der jährl. Amortisationsrate von M. 14 000 auf das Kap. M. 100 000 zurückzuzahlen. Der Rest der Hypoth. ist am 1./7. 1918 zu tilgen. b) Auf Friedrichstr. 178 u. Taubenstr. 38, 39, 40 (Grösse 111.32 qR.): M. 5 120 000 zur I. Stelle zu 4¼ %; zu amortisieren bis 1./4. 1916 mit vierteljährl. M. 10 000, das letzte Vierteljahr mit M. 15 000 bis die Hypoth. auf M. 4 855 000 ermässigt ist, von da ab mit vierteljährl. M. 6250. Wegen einer auf das Grundstück Jägerstr. 14 zu bestellenden Hypothek siehe oben. Ausserdem sind auf den Grundstücken Friedrichstr. 176/777 und Jägerstr. 15/16 folgende Sicherungshypotheken eingetragen: M. 800 000 nach vorstehend aufgeführten Hypotheken auf Friedrichstr. 176/177 für die Berliner Hypothekenbank, welche die vorbezeichnete Hypo- thek auf die Grundstücke Friedrichstr. 178 u. Taubenstr. 38, 39, 40 gegeben hat; M. 100 000 zugunsten des Königlich Bayerischen Staatsärars als Kaution für die Erfüllung der Ver-