Hotels und Restaurants. 1817 ungefähr aller bei der Gründung inferierten Inventarstücke wegen ihres, eines erstklassigen Hötels unwürdigen Zustandes ausrangiert u. durch neue ersetzt werden. Das bedeutete eine Einbusse von M. 326 647. Ferner hat die Ges. für die Hypoth.-Beschaffung die Summe von M. 208 334 an Adolf C. Eberbach bezahlt. Die weitere Zahlung an ihn von M. 265 096 für Stempel-, Auflassungs-, sonstige Gerichtskosten etc. hat die Ges. ebenso wie die M. 66 281 betragende Umsatzsteuer auf das Grundstücks-Kto verbucht. Der Kontokorrentverkehr mit Adolf C. Eberbach, der an die Ges. mindestens M. 210 494 schuldet, weist endlich einen nicht aus dem Betriebe stammenden Verlust von M. 209 793 auf, da die aus der Eberbach'schen Masse zu erwartende Quote nur mit ¼⅓ % anzunehmen ist. Zieht man diese soeben auf- geführten, zus. M. 774 175 betragende Summen von dem oben erwähnten Gesamtverlust von M. 960 902 ab, so verblieb als eigentlicher Betriebsverlust nur ein Betrag von M. 186 726, bei dem zu berücksichtigen war, dass der noch unvollständige Hotelbetrieb die grossen Hypoth.-Zs. wenigstens zum Teil decken musste. Bis Ende 1907 konnten immer nur zwei Stockwerke im Betriebe gehalten werden, während die übrigen Etagen durch die vollständigen Renovations- arbeiten dem Betriebe entzogen waren. Erst seit 1./1. 1908 sind sämtl. Zimmer fertig. Die fortwährende Renovation, die unbedingt nötig war, um das Haus wieder anziehend für das Publikum zu gestalten, vertrieb mit dem unvermeidlichen Lärm viele Gäste. Ausserdem hat die Katastrophe Eberbach das Unternehmen auch wirtschaftlich geschädigt. Vom 15./4. 1908 ab wurde der Neubau nach der Prinz Louis-Ferdinandstr. zu, der nicht nur eine wesentl. Vergrösserung des Hotels, sondern vor allem Festsäle, Konferenzzimmer sowie ein modernes Restaurant schaffte, in Angriff genommen. Die Ges. verfügt nach Fertigstellung, die Mitte 1909 erfolgte, über bedeutende Einnahmequellen, die eine Prosperität für die Zukunft erhoffen lassen. Das Geschäftsjahr 1908 wurde wieder ungünstig durch den Neubau beein- flusst, ca. 40 Zimmer waren dauernd der Benutzung entzogen, auch der Restaurationsbetrieb erlitt eine starke Einschränkung, da der Saal mehrfach geschlossen werden musste. Die Unterbilanz erhöhte sich dadurch um M. 444 460, also auf M. 1 405 363. Die Zugänge für Um- u. Neubauten erforderten 1908 M. 680 969, für Inventar M. 382 040. Für die Ablösung des Mietsvertr. des Bötzow'schen Restaurants, das die Ges. in eigene Regie übernommen hat, sind M. 55 000 gezahlt worden, die in voller Höhe zur Abschreib. gelangt sind. In der G.-V. v. 2./5. 1908 wurde den z. Z. der Eberbach-Affäre fungierenden Mitgl. des A.-R. u. des Vorstandes Entlastung verweigert. Die Entlastung des A.-R. für 1909 wurde vom Kammergericht für nichtig er- klärt. Die Zugänge 1909 für Umbauten, Inventar-Anschaff. etc. betrugen M. 763 453. Kapital: M. 1 125 000 in 1125 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 500 000, herabgesetzt 1909 auf M. 1 125 000 zur Beseitigung der Unterbilanz (Ende 1909 M. 1 405 363). Die 1908/10 ge- führten Anleiheverhandlungen zur Sanierung der Ges. sind 1910 endgültig gescheitert. Hypoth.-Anleihe: M. 8 585 000; hiervon stehen M. 6 000 000 an erster Stelle zugunsten der Bayer. Hypoth. u. Wechselbank, dann M. 557 000 an zweiter Stelle zugunsten der Nationalbank für Deutschl., dann eine Sicherungs-Hypoth. der Nationalbank für Deutschl. in Höhe von M. 1 250 000. Hinter dieser Bank sind noch für M. 300 000 als Hypoth.- Gläubiger die Bötzow-Brauerei sowie der Papierfabrikant Geh.-Rat Dr. C. Hoffmann mit M. 1 890 000 eingetragen. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1909: Aktiva: Grundstück 7 309 090, Gebäude 2 807 748, Inventar 599 763, Glas u. Porzellan 9780, Waren 71 054, Debit. 76 279, Logisaussenstände 13 361, Kassa 3461, Depot bei Gaswerken 350, Versich. 1802, Akkumulatoren 24 500, Verlust 4764. – Passiva: A.-K. 1 125 000, Hypoth. 8 585 000, Kredit. 444 153, Bankschuld 743 304, Res. für Akkumulatoren 24 500. Sa. M. 10 921 957. Gewinn-u. Verlust-Konto: Debet: Hypoth.-Zs. 406 563, Zs. 29 478, Aufsichtsratdiäten 9024, Betriebsunk. 303 175, Steuern 24 464, Abschreib. 62 834. – Kredit: Mieten 53 300, Bier- restaurantertrag 49 803, Café 8061, Betriebskto 249 973, Sanierungs-Kto 469 636, Verlust 4764. Sa. M. 835 540. Dividenden 1907–1910: 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Johs. Scheel. Aufsichtsrat: Vors. Rechtsanw. Dr. Johs. Werthauer, Berlin; Stellv. Werner Lerbs, Bremen; Rittergutsbes. Baron Adolf von Rhade, Babin. Savoy Hotel A.-G. in Berlin, NW. 7, Friedrichstr. 103. Gegründet: 7./2. 1899. Letzte Statutänd. 24./2. 1900 u. 31./3. 1911. Gründ. s. Jahrg. 1900/1901. Übernahmepreis M. 2 730 000. Zweck: Betrieb des Savoy Hotels nebst Weingrosshand- lung. Das Hotel ist seitens des Admiralgartenbades für M. 270 000 jährlich gepachtet. Kapital: M. 1 500 000 in 1500 Aktien à M. 1000. Das A.-K. ist in Besitz der A.-G. Admiralsgarten-Bad in Berlin übergegangen (s. diese Ges.), die dasselbe lt. G.-V. v. 25./1. 1905 erworben hat; der Kaufpreis war mit M. 2 250 000 bar zu entrichten. Sämtliche Aktien wurden 1907 seitens der Admiralsgarten-Ges. unter der Direktion O. Hillengass an eine Bank etc. als Deckung verpfändet. Hypotheken: M. 3 175 000, wovon M. 2 340 000 zu 3½ % beim Berliner Pfandbriefamt, M. 600 000 zu 4 %. 20 Jahre seitens des Gläubigers unkündbar, seitens der Ges. jederzeit mit M. 30 000 nach 3 monat. Künd. tilgbar. – Weitere M. 310 000 in 1907 aufgenommen.