1838 Getreide-Mühlen, Brot-Fabriken etc. H. W. Lange & Co. Akt.-Ges., in Altona, Gr. Elbstrasse 25/37. Gegründet: 24. bezw. 27./4. 1907 mit Wirkung ab 1./1. 1907; eingetr. 14./6. 1907. Gründer siehe Jahrg. 1910/11. Ferd. Lange u. Herm. Lange brachten als Einlage ihr als offene Handelsgesellschaft unter der Firma H. W. Lange & Co. in Altona betriebenes Fabrikunter- nehmen einer Getreidemühle u. Handelsgeschäft in Mühlenprodukten mit sämtlichen Aktiven u. Passiven sowie vier Grundstücke in die Akt.-Ges. ein u. zwar zum Gesamtwert von M. 3 823 477 abzügl. M. 2 209 784 Passiven, sodass als reine Einlage verblieben M. 1 613 692. Dafür wurden gewährt an a) Herm. Lange: Aktien zum Betrage von M. 1 490 000, M. 123 692 in bar u. eine Hypothek in Höhe von M. 800 000, b) Ferd. Lange: Aktien zum Betrage von M. 1 308 000 u. M. 101 784 in bar. Zweck: Erwerb u. Fortführung des bisher der offenen Handelsgesellschaft H. W. Lange & Co. gehörigen Mühlengeschäfts sowie der Betrieb aller damit in Verbindung stehenden Getreide- u. sonstigen Geschäfte. Die Grundstücke sind an der Grossen Elbstrasse in Altona unmittelbar am Elbstrom belegen u. haben einen Flächeninhalt von 3219 qm, sodass sich bei dem Bilanzwert von M. 482 850 ein Einstandspreis von M. 150 pro qm ergibt. Grundstücke, Gebäude u. Masch. sind in einer im Nov. 1906 veranlassten Taxe auf M. 1 850 580 (u. zwar Grundstücke u. Gebäude mit M. 950 000, Masch. mit M. 900 580) bewertet u. in der Bilanz von ult. 1907 mit zus. M. 1 336 570 aufgenommen. Die Mühle ist modern eingerichtet u. zuletzt in 1902–1904 mit einem Kostenaufwand von ca. M. 1 200 000 durch Ankauf eines benach- barten Grundstücks, Errichtung eines neuen Silospeichers u. Reinigungsgebäudes, sowie neuen Schornsteins, ferner durch Anschaffen einer neuen Dampfmaschine u. Kesselanlage, sowie neuer Arbeitsmasch. bedeutend vergrössert. 1910 fanden masch. Um- u. Neubauten statt, so wurde eine Turbinen-Anlage eingebaut u. die Elektrizität als Betriebskraft eingeführt, Kostenaufwand hierfür M. 188 292. Gegen Feuersgefahr sind die Gebäude bis zum Erdboden (ohne die Fundamente u. Vorsetzen) mit M. 545 000, die masch. Einrichtung mit M 1 250 000 versichert. Die erzielten Betriebsgewinne stellten sich für 1905–1910 auf M. 717 096, 640 555, 803 984, 950 663, 1 112 612, 677 161. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien à M. 1000. Hypotheken: M. 800 000 zu 4½ %, eingetr. zu Gunsten des Vorbesitzer Herm. Lange, ab 1908 in jährl. Raten von 5 % zu tilgen; bereits M. 120 000 getilgt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Akt. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., vertragsm. Tant. an Vorst., bis 4 % Div., vom Ubrigen 10 % Tant an A.-R. (mind. aber jedes Mitgl. jährl. M. 2000), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1910: Aktiva: Grundstück Gr. Elbstrasse 482 850, Gebäude 241 536, Masch. 284 408, Inventar 1, Kassa 4290, Wechsel 665 826, Bankguth. 679 648, Debit. 784 696. Verschiffungsdokumente über schwimmenden Weizen 360 216, Weizen 1 412 970, Weizenmehl 26 551, Weizenabfall 3872, Säcke 11 176, Kohlen 3840, vorausbez. Versich. 10 708. – Passiva: A.-K. 3 000 000, R.-F. 300 000, Delkr.-Kto 100 000, Div.-Ergänz.-F. 130 000 (Rückl. 30 000), Dispos.-F. für Arb.-Unterstütz. 152 651, Talonsteuer-Res. 30 000, Hypoth. 640 000, noch zu bericht. Unk. u. Kredit. 136 884, R.-F. für Extraabschreib. auf Erweiterung des Kesselhauses u. Kesselerneuerung 35 000, Tant. an Vorst. 42 962, do. an A.-R. 26 666, Div. 360 000, Vortrag 18 427. Sa. M. 4 972 592. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Zs. u. Provis. 37 750, Einkommensteuer 58 438, Talonsteuer-Res. 26 250, Abschreib. 41 664, Abschreib.-Res. 35 000, Reingewinn 478 056. Sa. M. 677 161. – Kredit: Fabrikat.-Bruttogewinn M. 677 161. Kurs Ende 1908–1910: 167.50, 190.90, 211.75 %. Eingeführt an der Hamburger Börse am 10./11. 1908 zum ersten Kurse von 170 %. Dividenden 1907–1910: 12, 12, 14, 12 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Johs. Diekelmann, Herm. Fellenberg. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Geh. Komm.-Rat Albert Warburg, Altona; Stellv. Bank-Dir. Wilh. Octavio Schröder, Hamburg; Ober-Ing. Max Lange, Berlin; Komm.-Rat A. Otto, München; Kaufm. Henry P. Newman, Hamburg. Prokurist: H. Buhre. Zahlstellen: Hamburg u. Altona: Norddeutsche Bank; München: Bayer. Hypoth.- u. Wechselbank. 0 2 2 = 0 8 Lindesmühle, Aktiengesellschaft, vormals Lützenburger in Bad Kissingen. Gegründet: 29./10. 1900 mit Nachtrag v. 26./1. 1901, mit Wirkung ab 15./10. 1900; eingetr. 6./2. 1901. Übernahmepreis M. 956315. Gründung s. Jahrg. 1901/1902. Statutänd. 29./4. 1905 und 14./7. 1908. Zweck: Erwerb und Betrieb der Lindesmühle in Bad Kissingen. Ankauf und Verkauf von Getreide, Herstell. u. Verkauf von Mühlenprodukten aller Art. Die Lindesmühle umfasst einen Grundkomplex von rund 30 bayer. Tagwerken, meist Bauplätzen, welche sich unmittelbar an den Kurgarten anschliessen. Die Mühle wird mit einer 150– 200 pferdigen Wasserkraft betrieben, ist durchaus automatisch eingerichtet und kann pro Jahr 250 000 Ztr. produzieren. (1909 2 262 149 kg Weizen u. 2 082 438 kg Roggen.) Kapital: M. 420 000 in 420 abgest. Aktien à M. 1000. Urspr. M. 700 000. Die G.-V. v. 29./4. 1905 beschloss zwecks Abschreib. u. Reservestell. Herabsetzung des A.-K. um M. 280 000