1866 Cichorien-Fabriken. Compagnie Francaise des Chocolats et des Thes, Comm.-Ges. auf Aktien, L. Schaal & Co. in Strassburg i. Els. Gegründet: 1871. Dauer unbeschränkt. Letzte Statutänd. 26./3. 1907. Zweck: Fabrikation von Chokolade mit u. ohne Marke der Compagnie Frangaise von Paris, aller Kakaoerzeugnisse, deren Ausbeutung, sowie auch diejenige von Thee u. Vanillen. Kapital: M. 400 000 in 1000 Nam.-Aktien à M. 400 = frs. 500. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Semester. Stimmrecht: 10 Aktien = 1 St., ebenso 10 Aktien in Vertr. = 1 St., Grenze einschl. Vollmacht 5 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., alsdann 5 % Div., vom Rest 35 % an den Vorst. u. die Beamten, 65 % zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1910: Aktiva: Waren 310 601, Kassa 9271, Betriebsmat. u. Mobil. 360 000, Immobil. u. Wasserkraft 500 000, Debit. 217 274, Wechsel 97 181, Handels-F. 100, Bahn- u. Zollgarantie 103 000. – Passiva: A.-K. 400 000, R.-F. 40 500, ausserord. Vorsichts-F. 270 000 (Rückl. 30 000), Material-Ern.-F. 170 000, Hypoth. 175 000, Kredit. 222 399, Akzepte 83 930, Pens.-F. 15 970, Arb.-Unterst.-F. 9345 (Rückl. 6381), Bahn- u. Zollgarantie 103 000, Div. 64 000, Tant. 43 282. Sa. M. 1 597 428. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Amort. 20 230, Geschäfts- u. Betriebs-Unk. 339 138, Dubiose 2396, Gewinn 143 664. – Kredit: Warengewinn 484 585, Ertrag der Immobil. u. der Wasserkraft 20 844. Sa. M. 505 430. Dividenden 1890–1910: 15, 16, 16. 16, 16, 16, 16, 16, 16, 16, 16, 15, 15, 15, 16, 16, 16, 16, 16, 16, 46 % Coup.-Verj.: 5 J. (F.) Diüirektion: Gerant G. Schaal, Mitgeranten Franz Mengus, G. Schaal jun., pers. haft. Ges. Aufsichtsrat: (5) Vors. A. Baetz, Fred. Heywang, Aug. Braun. Strassburg; Jos. Lucet, Orleans; G. Walter, Goetzenbrück. ――i (ichorieh-Fabriken. Berliner Cichorien-Fabrik Act.-Ges. vorm. H. L. Voigt in Berlin-Moabit, Kaiserin Augusta-Allee 21 (in Liquidation). Gegründet: 8./9. 1871; die Fabrik besteht seit 1810. Zweck: Cichorienfabrikation in der für M. 900 000 exkl. Vorräten übernomm. Voigtschen Cichorienfabrik. Zur Erschliessung des Hinterlandes der der Ges. gehör. Grundstücke wurde 1902 vom Charlottenburger Magistrat auf Kosten der Ges. und der sonst. Adjacenten eine Strasse angelegt, nachdem die Ges. das dazu erforderliche Terrain an denselben aufgelassen hat. Von dem Grundbesitz konnte 1902 die Hälfte der verfügbaren Fläche (355 qR.) zum Preise von M. 1000 pro q R. verkauft werden, sodass eine Div. von 27½ % (hiervon 8 % aus dem Betriebe) ermöglicht wurde. Die noch verfügbaren 380 qR. gelangten 1903 zum Verkauf, sodass eine Div. von 25 % (hiervon 8 % aus dem Betriebe) verteilt werden konnte. Der Ges. verbleiben jetzt noch ca. 900 qR. Grundbesitz. Verteuerung der Rohwaren, Erhöhung der Arbeitslöhne etc. beeinträchtigten das Resultat für 1905–1908 ungünstig. Die G.-V. v. 22./12. 1908 beschloss die Liquidation der Ges., da eine wesentliche Besserung der Renta- bilität nicht zu erwarten sei. Bestimmend für die Liquidation ist auch gewesen, dass der Grund u. Boden, auf dem die Fabrik steht, in neuerer Zeit ganz erheblich im Werte gestiegen ist, so dass den Aktionären durch eine Veräusserung des Grundstücks ein ganz bedeutender Nutzen erwachsen wird. Am 22./12. 1908 ist eine Liquidations-Eröffnungsbilanz aufgestellt worden, welche nach Wegbuchung des R.-F. u. vorsichtiger Bewertung aller Konten gegenüber der letzten Bilanz einen Überschuss von M. 853 837 u. ein Liquidations- vermögen von M. 1 903 837 ergibt. Die Taxen sind von gerichtlich vereidigten Sachver- ständigen u. Taxatoren angefertigt worden. Das Gebäude-Kto erfuhr danach eine Abschreib. von M. 308 820, wogegen sich die Werte des Grund- u. Boden-Kto um rund M. 971 506 u. des Masch.- u. Utensil.-Kto um M. 20 361 erhöhten. Die a. o. G.-V. v. 26./6. 1909 willigte in die Fortführung der Firma (in Form einer Ges. m. b. H.) seitens des Käufers des Handels- geschäfts, Fabrikant Georg Josef Scheuer in Magdeburg. Jetzige Firma: Berliner Cichorien- fabrik vorm. H. L. Voigt G. m. b. H. Der Kaufpreis entspricht der Forderung der Verwalt. Wegen Verkaufs des Grundstückes schweben Verhandlungen. Anfang 1910 wurden 270 qR Terrains zu angemessenem Preise verkauft. Die Ges. liegt mit der Stadt Charlottenburg wegen 50 qR Terrain im Prozesse. Kapital: M. 1 050 000 in 3500 Aktien à Thlr. 100 = M. 300. Ab 4./1. 1910 gelangte die erste Liquidationsrate mit 60 % = M. 180 pro Aktie zur Rückzahlung. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Liquid.-Bilanz am 31. Dez. 1910: Aktiva: Grundstücke 894 093, Bankguth. 61 950, Debit. 11 409, Hypoth. 278 750, Kassa 536, Effekten 41 932, Masch. u. Utensil. 2242. – Passiva: