1918 Private und öffentliche Gesellschafts-Häuser, Konzert- etc. Etablissements. mentalen Bau zu errichten, welcher im Erdgeschoss u. I. Stockwerk ein Konzert-Café mit Billard u. Spielsälen u. einen Sommergarten enthalten wird. Im Seitenflügel des Erdgeschosses ist eine Bar vornehmen Charakters geplant, in welcher Abend-Konzerte veranstaltet werden. Das II. Stockwerk soll einen für ein Kinematographen-Theater oder Cabaret bestimmten Raum mit etwa 500 Sitzplätzen enthalten. Der III. u. IV. Stock bleibt für Klub- u. Geschäfts- räume vorbehalten. Auf dem nach der Prinz Louis Ferdinandstrasse gelegenen Grundstück soll eine Eislaufhalle angelegt u. durch hervorragende Ausstattung u. Einrichtung zu einem Unternehmen I. Ranges ausgestattet werden. In der Eishalle sind für den Sommer Konzerte, Ausstellungen etc. geplant. Ferner sind vorgesehen ein russisch-römisches Bad, medizinische Bäder sowie ein Saal für schwedische Heilgymnastik; sodann Kühlhallen, Wäscherei etc. Die Gründer rechnen bei M. 2 300 000 Einnahmen u. M. 1 173 000 Ausgaben mit einem Über- schuss von M. 1 127 000 u. nach M. 400 000 Rückstell. u. Abschreib. mit einem verteilbaren Reingewinn von M. 727 000. der eine Div. von 15 % gestatten würde. Die Kosten der ge- samten Herstellung des Unternehmens werden mit M. 12 100 000 angegeben, wovon u. a. auf den Grunderwerb (Originalpreis M. 6 040 000) u. auf Baukosten M. 3 000 000 entfallen. Neben dem A.-K. ist eine 4½ % Hypoth. von M. 6 500 000 u. eine 5 % Oblig.-Anleihe von M. 1 600 000 vorgesehen; beide sind bereits untergebracht (siehe auch unten). Ausführung u. Gewähr- leistung des Baues zum vereinbarten Preis hat eine erste Berliner Baufirma übernommen. Mit dem Bau ist Anfang 1910 begonnen worden u. konnte die Ges. schon im April 1911 den grössten Teil der Anlage, Eispalast, dem Betriebe übergeben; das Kinematographen- theater folgte im Mai 1911. Das Bad wird im Winter 1911 eröffnet. Kapital: M. 4 000 000 in 4000 Aktien à M. 1000, die zu pari zuzügl. M. 45 für jede bar zu zahlende als Beitrag zu den Gründungskosten, also auf 3500 Aktien ausgegeben wurden. (2000 Aktien wurden v. 14.–21./9. 1909 zu 100 % plus 4½ % für anteilige Gründungs- spesen etc. zur Zeichnung aufgelegt: noch nicht eingez. Ende 1910 M. 851 750. Hypotheken: M. 6 500 000 zu 4½ % verzinsl., vor 1920 seitens Gläubiger unkündbar. Anleihe: M. 1 600 000 in 5 % Oblig. von 1910, rückzahlbar ab 1913 innerhalb 20 Jahren. Sicherheit: Hypothek an zweiter Stelle. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1St. Bilanz am 31. Dez. 1910: Aktiva: Grundstücke 7 238 494, Kassa 5428, Debit. 2 030 162, Baukto 1 712 099, Inventar 9345, Aktien-Einzahlungs-Kto 851 750, Teilschuldverschreibungs- aktiv-Kto 276 500, Verlust 26 743. – Passiva: A.-K. 4 000 000, Hypoth. 6 500 000, Teilschuld- verschreib. 1 600 000, Kredit. 50 523. Sa. M. 12 150 523. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 2137, Handl.-Unk. 12 040, Gründungs- spesen 12 006, Inventar 558. – Kredit: Verlustvortrag aus 1909 2137, Verlust in 1910 24 605. Sa. M. 26 743. Dividenden 1909–1910: 0 % (Baujahre). Direktion: Ernst Rachwalsky, Leo Bartuschek. Prokurist: Wilh. Reimann. Aufsichtsrat: Vors. Justizrat Dr. Paul Tiktin, Stellv. Bankier Barthold Arons, Perlin; Gen.-Dir. Ernst Gütschow, Dresden; Kammerherr Freih. Curt von Witzleben-Normann, Char- lottenburg; Dr. phil. Jul. Dünkelsbühler, Berlin. Zahlstellen: Berlin: Ges.-Kasse, Commerz- u. Disconto-Bank, Arons & Walter. — Berliner Eispalast Akt.-Ges. in Berlin W. Lutherstr. 2224. Gegründet: 17./2. 1909 mit Wirkung ab 1./1. 1909: eingetr. 29./3. 1909. Gründer: Fedor Berg, Rechtsanw. Dr. Aug. Brass, Komm.-Rat Emil Heymann, Rechtsanwalt Dr. Willy Abrahamsohn, Jos. Brasch, Berlin. Die Berliner Eis-Palast G. m. b. H. ist am 18./1. 1907 mit einem St.-Kap. von M. 1 200 000 errichtet worden. Durch Beschluss v. 24./3. 1908 wurde zwecks Tilg. der Baukosten die Erhöhung des Kap. um M. 400 000 beschlossen, so dass das St.-Kap. M. 1 600 000 betrug. Bei der Gründung der Akt.-Ges. mit dem Kapital von M. 2 000 000 haben die Herren Fedor Berg, Rechtsanw. Dr. Brass u. Komm.-Rat Emil Heymann, alleinige Gesellschafter der Berliner Eis-Palast G. m. b. H., die gesamten Geschäfts- anteile dieser Ges. im Nennwerte von zus. M. 1 600 000 mit Gewinnberecht. ab 1./1. 1909 in die Akt.-Ges. eingebracht u. als Gegenwert zus. 1600 Aktien à M. 1000 zu pari erhalten (Berg 1540 Stück. Brass 50, Heymann 10). Die restl. 400 Stück Aktien sind zu 110 % von Fedor Berg übernommen u. bar eingezahlt worden. Die Übernahme des als Ges. m. b. H. betriebenen Unternehmens mit dem dazu gehör. Grundstück, den Gebäuden, Masch., dem Inventar, den ausstehenden Forder. u. sämtl. Schuldverbindlichkeiten erfolgte zu den Buch- werten nach dem Stande v. 31./12. 1908. Die Kosten der Errichtung der Akt.-Ges. einschl. Eintragungskosten u. Stempelgebühren sind von der Berliner Eis-Palast G. m. b. H. über- nommen. Der Aktienstempel wurde von den Gründern getragen. Der Bau des Berliner Eis-Palastes begann im Juli 1907 und wurde im August 1908 beendet; seine Eröffnung er- folgte am 1./9. 1908. Die Gesamtkosten des Etablissements betrugen M. 4 296 392. Zweck: Bau und Betrieb künstlicher und natürlicher Eisbahnen und aller damit im Zusammenhange stehenden Geschäfte, wie Betrieb von Restaurants und Cafés, Theatern, Konzerten und sonstiger Schau- und Ausstellungen, Betrieb von Eisfabrikation und Eis-