1938 woll-Wäschereien u. Woll-Kämmereien, Spinnereien, Wollgarn-Fabriken etc. Die Ges. ist durch jahrelange Machenschaften ihres trüheren, Ende 1903 verstorbenen General-Direktors (Bilanzfälschungen durch Überwertung der Vorräte) schwer geschädigt. Die Thatsachen kamen bei der Inventuraufnahme per 31./12. 1903 ans Tageslicht. Zur eingehenden Prüfung der Bücher u. Verhältnisse wurde die Deutsche Treuhand-Ges. in Berlin berufen, die feststellte, dass die Fälschungen bis etwa 1895 zurückreichen; da fast alle Unterlagen zu den Reinschriften vernichtet sind, so war ein klares Bild von den Vorgängen nicht zu erhalten; jedenfalls ist die Div. und Tant. für 1902 zu unrecht verteilt, da in Wirklichkeit am 31./12. 1902 ein grosser Verlust vorhanden war. Die G.-V. v. 9./4. 1904 setzte zur Prüfung der Sachlage einen Vertrauensausschuss ein, der in der G.-V. v. 19./5. 1904 Bericht erstattete. Danach ist die Forderung der Ges. an den Nachlass des früheren Gen.-Dir. von über M. 255 000 mit M. 200 000 von dem Massenverwalter anerkannt. wovon bis 1907 75 % u. 1909 noch M. 31 126 eingingen. Der Fehlbetrag von M. 297 275 aus 1903 ist 1904–1907 unverändert geblieben, verdient wurden nur die Abschreib. Zugänge auf Grundstück-, Gebäude- u. Masch.-Kti erforderten 1906–1910 M. 134 879, 298 502, 47 241, 35 421, 88 630. Die Anlag. wurden 1906 u. 1907 durch vollständigen Umbau und Modernisierung rentabler gemacht. Umsatz 1906 M. 2 636 000, 1907 M. 2 818 432, 1908 nicht veröffentlicht. 1909 M. 2 376 000, 1910 nicht veröffentlicht. Die Betriebe konnten 1908 nur mit 59 % der Produktion des Vor- jahres aufrecht erhalten werden. Das Geschäftsjahr 1908 schloss infolgedessen mit einem Betriebsverlust von M. 130 456 ab; hierzu traten die Abschreib. mit M. 126 746, so dass der Gesamtverlust M. 257 203 für 1908 beträgt. Derselbe, sowie der bereits bestehende Verlust- saldo von M. 297 274, somit insgesamt M. 554 478 wurden auf neue Rechnung vorgetragen. Betriebsüberschuss des J. 1909 M 84 594, hierzu M. 31 126 Eingang aus der Silverbergischen Nachlassmasse, zus. 115 721, welcher Betrag zu Abschreib. verwendet wurde, sodass d. Ver- lustsaldo mit M. 554 478 bestehen blieb. 1910 konnte der Verlustsaldo auf M. 501 836 herab- gemindert werden. Durch Aufnahme neuer Artikel. die aus eigenem Material hergestellt werden, erhofft die Ges. ab 1911 bessere Ergebnisse für die Zukunft. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht am 31./12. 1893 um M. 100 000, am 14./3. 1894 um M. 100 000, am 28./6. 1894 um M. 750 000, am 31./12. 1895 um M. 550 000 und lt. G.-V. vom 30./3. 1898 um M. 500 000 (auf M. 3 000 000) in 500, ab 1./1. 1898 div.-ber. Aktien, angeboten den Aktionären zu 118 %. Den Antrag der Verwaltung, zur Sanierung der Ges. das A.-K. im Verhältnis 3:2 zus. zulegen, lehnte i %. 24./4. 1906 ab. Anleihe: M. 750 000 in 4½ % Oblig. von 1895, rückzahlbar zu 103 %, Stücke à M. 1000. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1896 in 31 Jahren durch jährl. Ausl. im März auf 1. Okt.; von 1900 an event. mit verstärkter Tilg. oder Gesamtkündigung. Ende 1910 noch in Umlauf M. 513 000 (M. 6000 in eigenem Besitz der Ges.). Zahlst. wie bei Div.-Scheinen. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Spät. im April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F., 4 % Div., vom verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R. (unter Anrechnung einer festen Jahresvergütung von zus. M. 6000), Rest Super- Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1910: Aktiva: Grundstücke 102 966, Gebäude 958 833, Masch. 822 245, Utensil. 39 664, Mobil. 1623, Eisenbahnanschluss 16 597, Kantinenbau 37 831, Heizungsanlage 8399, Kläranlage 8114, Telephonanlage 2780, Kassa 1814, Wechsel 15 112, Debit. 1 163 155, Material. 541 163, Ganz- u. Halbfabrikate 393 713. Avale 7500, Verlust 501 836. – Passiva: A.-K. 3 000 000, Oblig. 513 000, do. Zs.-Kto 5850, Unterst.-Kasse 11 448, Kredit. 273 996, Akzepte 59 828, Bankschulden 751 728, Avale 7500. Sa. M. 4 623 351. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 554 478, Material. 2 334 227, Löhne 461114, Frachten 46 784, Olein 31 482, Zs. 81 888, Unk., Versicherung, Steuern etc. 195 420, Kohlen 44 680, Delkr.-Kto 18 076, Abschreib. 113 562. – Kredit: Fabrikat.-Ertrag 3 379 880, Verlust 501 836. Sa. M. 3 881 716. Kurs Ende 1896–1910: 128, 127.40, 127, 130, 104.90, 90, 97, 117.25, 68, 65.75, 50.50, 40, 44, 46.50, 59.50 %. Aufgel. 15./5. 1896 zu 123 %, eingef. am 20./5. 1896 zu 127 %. Not. in Berlin, Düsseldorf. Dividenden 1891–1910: 6½, 8, 10, 6, 8, 8, 8, 8, 8, 0, 0, 4, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Coup.- Verj.: 4 J. (K.) Direktion: HIch. Heisterkamp, Hugo Andereya. Prokuristen: Leop. Ruland, Jos. Schneider. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Wilh. Trimborn, Grevenbroich; Stellv. Peter Werhahn, Neuss; Bank-Dir. Herm. Wolff. Cöln; Fritz Schöller, Elberfeld; Bruno Heck, Fabrikbes. M. Stern, Rheydt. Zahlstellen: Bedburg: Gesellschaftskasse; Berlin: Deutsche Bank; Elberfeld, Düsseldorf, Cöln, Aachen, Ruhrort, Hagen i. W., Crefeld, M.-Gladbach u. Bonn: Berg. Märk. Bank; Elberfeld: von der Heydt-Kersten & Söhne.? 8 = * 5 0 Berlin-Luckenwalder Wollwaarenfabrik, A.-G. vormals Wilhelm Müller in Berlin. Neue Friedrichstrasse 38–40, mit Filiale in Luckenwalde. Gegründet: 12./4. 1889; eingetr. 29./4. 1889. Letzte Statutänd. 19./12. 1899 bezw. 27./2. 1900. Die Firma besteht seit 1861, das Etabliss. in Luckenwalde seit 1878. Bei der Gründung wurde das Wollwarengeschäft der Firma Wilh. Müller in Berlin und Luckenwalde mit Arbeitsstätten in Nowawes, Neurode und Katscher 1./1. 1889 für M. 1 868 480 erworben. Die Fabrikation von Damen-Konfektionsstoffen, Plüschen u. Krimmern wurde 1897 aufgegeben,