Woll-Wäschereien u. Woll-Kämmereien, Spinnereien, Wollgarn-Fabriken etc. 1939 der Betrieb in Wünschelburg und Neurode eingestellt u. das Grundstück in Nowawes 1903 verkauft. Grösse des Grundstückes in Luckenwalde 13 984 qm, wovon 7730 qm bebaut sind. Die Anlagen sind 1906 durch Neubau erweitert (Kostenaufwand M. 318 541), wodurch eine Erhöhung der Produktion erzielt wurde. 1907 Pachtung eines grösseren Fabrikgrundstücks samt Dampfanlage auf 10 Jahre (im Nov. 1907 in Betrieb genommen), unter Sicherung des Vorkaufsrechtes auf das Grundstück; Zugänge auf Haus- u. Masch.-Kti 1907 zus. M. 77 794; 1908 M. 51 592; 1909/10 M. 220 916 durch Beschaffung einer neuen Dampfmasch., einer elektr. Licht- u. Kraftanlage, sowie Umgestaltung der Spinnerei u. Appretur. Die durch den bereits im Anfang des zweiten Quartals des Geschäftsjahres 1908 eingetretenen Umschwung in der Konjunktur herbeigeführten starken Preisrückgänge, sowie die nötig geworde ne Einschränkung des Betriebes haben das Resultat für 1908 derart beeinflusst, dass nur ein Bruttogewinn von ca. M. 159 000 vorhanden ist. Zur Ergänzung der Abschreib. wurden dem R.-F. M. 30 291 entnommen. Ebenso machten sich 1909 Betriebseinschränkungen notwendig, ausserdem litt die Ges. unter den Folgen der Vernichtung der Kunstwollfabrik, da der Neubau u. die Auf- nahme des Betriebes bis in den April hinein sich verzögerte. Neuerdings wurde am 15./12. 1909 die Trocknerei u. ein Maschinenhaus durch Feuer zerstört; Schaden durch Versich. gedeckt. Auch für 1910 ergab sich ein Betriebsverlust von M. 20 338, der sich durch M. 56 879 Abschreib. auf M. 77 218 erhöhte, gedeckt durch Entnahme aus R.-F. Kapital: M. 1 200 000 in 1200 Aktien (Nr. zwischen 1–1800) à 1 1000. Das urspr. A.-K. von M. 1 800 000 wurde 1891 durch Rückkauf von 200 Aktien auf M. 1 600 000 herabgesetzt. Die G.-V. v. 27./2. 1901 beschloss weitere Rückzahlung von M. 400 000. Die Rückzahlung erfolgte in der Weise, dass von je 4 einzureichenden Aktien 3 zurüc kgegeben, eine gegen Zahlung des Nom.-Betrages von M. 1000 zurückbehalten u. vernichtet wurde. Die Aktionäre konnten v. 3./7. 1902 ab ihre Aktien zur Empfangnahme der ihnen zustehenden Rückzahl.-Beträge bezw. Abstemp. einreichen. Hypoth.-Anleihe: M. 500 000 in 4½ % Teilschuldverschreib., aufgenommen lt. G.-V. v. 21. 10. 1905 behufs Vergrösserung der Betriebsank igen und der dadurch bedingten Verstärkung der Betriebsmittel, rüc kzahlbar zu 103 0% Stücke (Nr. 1–500) à M. 1000, auf Namen des Ban hauses S. L. „ in Berlin als Pfandhalter oder dessen Ordre u. durch Indossament übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1909 durch jährl. Auslos. von M. 20 000 im Juli (zuerst 1908) auf 2. 1.; verstärkte Tilg. vorbehalten. Sicherheit: Erststellige Hypoth. in Höhe von M. 515 000 zu gunsten genannten Berliner Bankhauses auf den Anlagen der Ges. Wert der verpfändeten Objekte 31./12. 1905 zus. M. 890 066. Zahlst. wie bei Div.-Scheinen. Verj. der Coup. u. Stücke nach gesetzl. Bestimmung. Die Anleihe ist von der Firma Abraham Schlesinger zu 98 % u. gegen Ver güt. der Ausgaben für Einführ. an der Börse bis zu M. 3000 fest übernommen. Noch in Umlauf Ende 1910: M. 460 000. Kurs in Berlin Ende 1906–1910: 99.90, 99.50, 99.50, 99.50, 99 %. Zugelassen Febr. 1906; erster Kurs 26./2. 1906: 101.50 %. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Bis Ende Mai. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 4 % Div., vom verbleib. Betrage 5 % Tant. an A.-R. (neben zus. M. 6000 fester Jahresvergüt.), Rest Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1910: Aktiva: Grundstücke u. Gebäude 498 000, Masch. 830 000, Utensil. Berlin 1, fert. Ware 242 336, Rohmaterial u. Halbfabrikate 317 707, Kassa 18 697, Debit. 293 689, vorausbez. Versich. 15 000, Dubiose 1. – Passiva: A.-K. 1 200 000, Oblig. 460 000, do. Zs.-Kto 1935, R.-F. 9556. Kredit. 543 942. Sa. M. 2 215 433. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Assekuranz 8317 29308, Unk. 85 373, Steuern 3191, Arb.-Wohlf. 12 467, Abschreib. 56 879, Oblig.-Zs. 20 700, do. Agio 600. – Kredit: Fabrikat.-Gewinn 139 619, Verlust, gedeckt aus R.-F. 77 218. Sa. M. 216 837. Kurs Ende 1893–1910: 117.50, 125.50, 151, 130, 116.50, 111.25, 113, 97, 92.50, 95, 117, 128.50, 108.50, 100.50, 91.25, 84.50, 87, 68.75 %. Aufgelegt 14./5. 1889 zu 149 %. Neotiert in Berlin. 1./8. 1902 5 Werden nur noch abgest. Aktien, die auf den Aktien, Div.- Scheinen u. Talons den Stempel tragen: „ Abgestempelt auf Grund des G.-V.-B. v. 27./2. 1901*, gehandelt u. notiert. Diy idenden 1889–1910: 11, 8½, 1½, 7, 10, 10, 10, 6. 5, 5, 6, 6½, 3, 4, 6, 6½, 5, 5, 6, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Eugen Fernbach, Nathan Bernfeld. Prokuristen: D. Lipschütz, X&. Jacob. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Komm-Rat Hans Schlesinger, Stellv. Rich. Dyhrenfurth, Justizrat Dr. Felix Landau. Komm.-Rat Herm. Bamberg, Berlin. Zahlstellen: Berlin: Eigene Kasse, Abraham Sc hlesinger, S. Simonson, S. L. Landsberger. Bemerkung: Überproduktion u. übergrosser Wettbewerb in der Fabrikat. halbwollener Konfektionsstoffe haben sämtl. in der Nähe von Berlin befindl. fünf Fabriken dieser Branche, nämlich die Firmen: Berlin-Luckenwalder Wollwarenfabrik-.-G. vorm. Wilhelm Müller, die X.-G. Anton und Xlfred Lehmann, die X.-G. Ludwig Lehmann sowie die John Blackburn Nachf. Albert Müller und Naylor 3 Co. veranlasst, sich zu einer Akt.-Ges. zus.- zuschliessen. Ende Juni 1911 ist vorbehaltlich der Genehmig. seitens der Gen.-V „ n ein entsprechender Vorvertrag zustande gekommen, Die Plüschfabrikation der beiden Akt.-Ges. Lehmann wird von dieser Vereinbarung nicht berührt. Als Grundlage der neuen Vereinig. soll die Berlin-Luckenwalder Wollwarenfabrik-&.-G. dienen, welche nach Reduktion ihres V.-K. unter gleichzeitiger Wiedererhöh. desselben, die gleichfalls entsprechend herabgesetzten Werte der anderen Unternehmungen aufnehmen soll. Das A.-K. des neuen Konzerns wird annähernd M. 5 000 000 betragen. * 122*