Jute-Spinnereien und -Webereien. Bilanz am 31. Dez. 1910: Aktiva: Grundstücke 62 000, Fabrikanlage 716 371, Mobil. 3058, Arb.-Wohn. 862, Kantine 1063, Waren 19 221, Betriebsmaterial. 3151, Vorschuss 2304, Kassa 2988, fehlende Aktieneinzahl. 162 500, Debit. 38 269, Verlust 358 404. – Passiva: A.-K. 1 000 000, Unterstütz.-F. 59, Hypoth. 311 000, Kredit. 59 134. Sa. M. 1 370 194. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 34 466, Betriebs-Unk. 182 047, Handl.- Unk. 57 850, Abschreib. 260 132. – Kredit: Bruttogewinn 175 896, Miete 196, Verlust 358 404. Sa. M. 534 497. Dividenden 1909–1910: 0, 0 %. Direktion: Friedr. Donner, Barth. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Wilh. Kobes, Berlin; Stellv. Bank-Dir. Heinr. Büthe, Hamburg; Fabrikant Lorenz Asmussen, Elmshorn; Kaufm. Gust. Caesar, Hamburg. Westdeutsche Jute-Spinnerei und Weberei zu Beuel b. Bonn. Gegründet: Am 19./1. 1887. Letzte Statutänd. 8./11. 1899. Die Ges. erwarb das von der Mitteldeut. Creditbank in Frankf. a. M. auf dem öffentl. Verkaufe vom 28./9. 1886 an- gesteigerte Etablissement einschliessl. Land, Gebäuden, aller Masch. zu M. 400 000, früher der Rheinischen Jute-Spinnerei und Weberei gehörend. Zweck: Betrieb einer Jutespinnerei u. Weberei, sowie der Handel in Jute- u. anderen Fasern, roh oder verarbeitet, für eigene u. fremde Rechn. Das Etablissement wurde 1897–99 bedeutend vergrössert. Der Grundbesitz umfasst 32 Morgen, die Fabrik ist mit 6818 Spindeln u. 360 Webstühlen ausgestattet. Arb.-Zahl ca. 1100. Zugänge auf Anlage-Kti erforderten 1906–1910 M. 61 675, 74 746, 29 915, 34 706, ca. 50 000. Im J. 1908 wurden die seither ge- mieteten 9 Arb.-Wohnhäuser für M. 193 732 übernommen. Gesamtanlagekosten bis Ende 1910 M. 3 899 122 bei 1 996 930 Abschreib. Die Ges. ist a. der A.-G. Rommel, Weiss & Cie. in Mülheim a. Rhein beteiligt. Produktion 1904–1910: Garn: kg 6 877 750, 7 305 810, 6 838 038, 7 001 793, 7 170 541, 6 968 399, 7 142 297; Gewebe: Stück 123 442, 123 400, 113 641, 113 611, 110 486, 106 839, 115 227; Säcke: Stück 6 494 527, 7 200 348, 6 188 553, 6 305 646, 6 195 107, 5 337 588, 5 785 920. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 660 000, erhöht 1889 um M. 340 000 und zwecks umfangreicher Vergrösserung des ganzen Etablissements lt. G.-V. v. 5./8. 1897 um M. 1 000 000, angeboten den Aktionären zu 105 % u. 1½ % Kostenanteil, einzuzahlen 31½ % sogleich, ferner 25 % am 1./4. 1898 und 50 % am 1./10. 1898. Den neuen Aktien wurden für 1897–98 4 % Zs. gewährt. ab 1./1. 1899 sind sie voll div.-ber. Hypothekar-Anleihe: M. 1 000 000 in 4 % Prior.-Oblig. von 1897, rückzahlbar zu 102 %, aufgenommen für Neuanlagen u. Rückzahlung v. restlichen M. 363 520 Hypotheken. Stücke auf den Namen der Mitteldeutschen Creditbank à M. 200, 500 u. 1000, übertragbar durch Indossament. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1901 in 28 Jahren durch jährl. Ausl. im 2. Quartal (erstmalig 1900) auf 2./1.; kann verstärkt, auch ganz mit sechsmonat. Frist gekündigt werden. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), Teilschuldverschreib. 10 J. n. F. Sicherheit: Kautionshypothek von M. 1 100 000 zur I. Stelle für die Mitteldeutsche Creditbank auf die Grundstücke der Ges. samt allen aufstehenden Gebäuden mit Maschinen und Gerätschaften, welche entweder wegen ihrer Bestimmung oder kraft Gesetzes unbeweglich sind. Sobald 25 % des urspr. Anlehensbetrages getilgt sind, ist die Mitteld. Creditbank berechtigt, Löschungsbewilligungen für einzelne Unterpfänder zu erteilen. Zahlst. wie bei Div. Noch in Umlauf Ende 1910 M. 765 500. Kurs in Frankf. a. M. Ende 1897–1910: 100.50, 100, 95, –, 88, 90, 95, 97.50, 97.20, 96.50, 92, 95, 92.80, 94 %. Aufgel. 8./12. 1897 zu 100.50 %. Genussscheine: Urspr. 880 Stück auf Namen lautend, mit Berechtigung zum Bezuge der Hälfte des nach Abzug von 8 % Div. verbleibenden Gewinnüberschusses. Von diesen Genussscheinen hat die Deutsche Jute-Spinnerei und Weberei in Meissen 220 Stück erhalten, 305 Stück befinden sich im Besitz der Ges. selbst, nachdem in 1909/10 noch 72 an- gekauft wurden. Restl. Stücke befinden sich im Besitz der ersten Zeichner nach Massgabe inrer Beteiligung. Im Falle Auflösung der Ges. verlieren die Genussscheine ihre Kraft. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F. (erfüllt aus 1908), vertragsm. Tant. an Dir. u. Beamte, 4 % Div., vom verbleibenden Betrage 10 % Tant. an A,-R. (exkl. einer festen jährl. Vergüt. von M. 8000), vom Rest 4 % Div. an die Aktionäre, Überrest zur Hälfte an die Aktionäre, u. zur Hälfte an die Eigentümer der Genussscheine, insoweit nicht bezügl. der auf die Aktionäre kommenden Hälfte von der G.-V. eine andere Verwendung beschlossen wird. Bilanz am 31. Dez. 1910: Aktiva: Grundstück 125 870, Fabrikanlage 877 102, Arb.- Wohnhäuser 232 500, Beamten- do. 54 000, Konsumverein u. Kantinehäuser 66 000, elektr. Beleucht.-Anlage 1, Masch. 546 701. Utensil. 17, Waren 181 428, Rohjute 579 837, Material. 99 816, Versich. 1000, Wechsel 57 768, Kassa 11 253, Effekten 13 827, Bankguth. 262 790, Debit. 396 785. — Passiva: A.-K. 2 000 000, Prior.-Anleihe 765 500, do. Zs.-Kto 7164, R.-F. 200 000, Spez.-R.-F. 82 500 (Rückl. 32 500), Unfallversich. 9500, Arb.-Kaut.-Kto 5853, Genuss- schein-Kto 2373, Arb.-Unterst.-F. 51 585, Delkr.-Kto 42 888, unerhob. Div. 966, Kredit. 110 371, Talonsteuer-Res. 2500, Tant. u. Grat. an Vorst. u. Beamte 28 695, Tant. a. A.-R. 12 195, Div. an Aktien 160 000, do. an Genussscheine 532, Vortrag 24 074. Sa. M. 3 506 700. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Provis. u. Agio 2655, Zs. 32 117, Handl.-Unk. 113 771, Assekuranz 11 026, Reparat. 34 391, Werkstattlöhne 24 825, Diskontkto 1038, Pens.-Kasse