2076 Seilerwaren-, 66. Tau-Fabriken efe. „Vereinigte Hanfschlauch- und Gummiwaaren-Fabriken zu Gotha. Aktien-Gesellschaft“' mit Zweigniederlassungen in Arnstadt i. Th., Dresden-Löbtau, Magdeburg, Frankfurt a. M.–Niederrad. Gegründet: 8./10. 1888 mit Wirkung ab 1./1. 1888; eingetr. 18./10. 1888. Statutänd. 7./4. u. 13./10, 1900, 18./12. 1908, 29./3. 1911. Zweck: Fabrikation von Hanf-, Flachs-, Baumwollen- u. Ramie-Schläuchen, besonders für Feuerwehrbedarf, von Feuer- u. Tränkeimern, Rettungsschläuchen, Sprungtüchern u. Wasserreservoirs, von Treibriemen in Leder, Hanf u. Baumwolle, Elevatoren- u. Feuerwehr- gurten u. sämtl. techn. Gummiwaren u. Gummispielbällen, Gummiabsätzen, auch Pneumatiks für Fahrräder u. Automobile. Fabriken in Gotha (früher Gebr. Burbach & Co.), Arnstadt (früher Lange & Poehler), Dresden-Löbtau (früher Hch. Wm. Warmuth), u. Magdeburg (früher Thiele & Günther 1895 für M. 413 058 in M. 310 000 Aktien à 131 % erworben). 1893 Verlegung der Arnstädter Weberei nach Hörselgau. Zirka 640 Arb. u. Beamte. Die Webereifiliale in Teplitz ist 1905 aufgegeben. 1907/08 Errichtung eines eigenen Fabrikgebäudes in Arnstadt für die Pneumatikabteilung, auch in Hörselgau fand ein Anbau statt. Kostenaufwand für diese Neubauten, Masch.-Anschaff. etc. ca. M. 500 000. Zugänge 1909 ca. M. 60 000. 1910: M. 113 340. Das Masch.-Kto umfasst ausser den zur Herstell. der Fabrikate erforderlichen Spezialmasch., 10 Dampfmasch. mit rund 750 HP u. 14 Dampfkessel mit zus. 1042 qm Heiz- fläche. Gesamtabschreib. von 1888–1910 M. 1 528 353. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 200 000, erhöht lt. G.-V. v. 22./7. 1895 um M. 350 000, lt. G.-V. v. 19./11 1896 um M. 250 000 in 250 ab 1./1. 1897 div.- ber. Aktien, angeboten den Aktionären 8: 1 v. 6.–23./1. 1897 zu 155 % plus 4 % Stück-Zs. ab 1./1. 1897; nochmals erhöht lt. G.-V. v. 18./12. 1908 um M. 400 000 in 400 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1909, übernommen von Arons & Walter in Berlin etc. zu 150 % bei Aus- schluss des Bezugsrechtes der Aktionäre; Agio mit M. 186 280 in R.-F. Die Erhöhung er- folgte mit Rücksicht auf die Errichtung einer zweiten Fabrik in Arnstadt. Die G.-V. v. 29./3. 1911 beschloss eine weitere Erhöh. um M. 800 000 (auf M. 3 000 000) in 800 Aktien zu 175 % mit Div.-Ber. ab 1./1. 1912 (für 1911 nur 4 % Zs. p. r. t.). Von diesen M. 800 000 wurden M. 325 000 zur Erwerbung der Frankfurter Gummiwarenfabrik in Frankf.-Niederrad benutzt u. restl. M. 475 000 zu 180 % den alten Aktionären im Verhältnis 6: 1 v. 10.–26./4. 1911 zum Bezuge angeboten. Anleihe: M. 500 000 in 4 % (früher 4½ %) Partial-Oblig. à M. 500. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. bis 1922 mit 1½ % u. Zs. durch Ausl. oder Rückkauf 30./9. auf 2./1. Ende 1910 noch in Umlauf M. 87 000. Die Anleihe ist hypoth. eingetr. Zahlst.: Gotha: Gesellschaftskasse, Privatbank zu Gotha u. deren Fil. in Erfurt, Leipzig und Weimar. Kurs in Leipzig Ende 1896–1910: 100.50, 101.50, 100, –, 99.50, 99.75, 99.50, –, 98, 99.75, –, –, 97, 97, – %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F., dem auch seine Zs. zufliessen, vom verbleib. Betrage vertragsm. Tant. an Vorst., sodann 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R. (mind. M. 1000 jedes Mitgl.), Überrest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1910: Aktiva: Grundstücke 238 261, Gebäude 926 079, Arb.-Wohnhaus 27 427, Masch. 469 616, Werkzeuge u. Geräte 60 630, Kontor- u. Lagerutensil. 1, Formen 36 424, Gespanninventar u. Telephonleitung 1, Patentkto 1, Kassa 5829, Wechsel 37 981, Effekten 1706, Kaut.-Kto 7955, fertige Waren 411 382, Rohmaterial. 670 016, Debit. 799 571. – Passiva: A.-K. 2 200 000, Anleihe 87 000, do. Zs.-Kto 370, do. Tilg.-Kto 3500, R.-F. 477 795, Kredit. 467 773, Div. 330 000, do. alte 290, Tant. an Beamte 25 694, do. an A.-R. 27 653, R.-F. II 30 000, Grat. 9150, Vortrag 33 657. Sa. M. 3 692 885. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Prior.-Zs. 4234, Unk. 750 620, Abschreib. 93 514, Gewinn 456 156. – Kredit: Vortrag 35 924, Warengewinn 1 268 600. Sa. M. 1 304 525. Kurs der Aktien: In Berlin Ende 1891–1910: 110.75, 131, 136, 145.50, 159, 206.50, 186.50, 145.50, 130, 135, 142.50, 144.25, 146.75, 130, 151, 156.80, 180, 180.50, 219.10, 240.50 %. Aufgel. M. 540 000 3./1. 1889 zu 14 0 % durch Arons & W. – In Dresden Ende 1896–1910: 207.50, 185, 148, 129.50, 134, 141.50, 144, –, –, –, –, –, –, –, – %. Dividenden 1888–1910: 11½, 12½, 10, 10, 11, 10, 9, 11½, 12½, 8, 8, 7, 10, 10, 8½, 7, 6, 8, 12, 15, 15, 14, 15 %. Coup.-Verj.: Gesetzl. Frist. Direktion: Gen.-Dir. Komm.-Rat Ed. Lange, Gotha; Stellv. Wilh. Schwarz, Gotha. Prokuristen: Gotha: Oskar Rittermann, Rud. Ackermann, Max Zeyss, Hugo Feller (Kollektivprokura); Magdeburg: Walter Schlage u. Bernh. Heinr. Krampe, Herm. Hildebrandt (Kollektivprokura). Aufsichtsrat: (Mind. 3) Vors. Komm.-Rat Herm. Walter, Berlin; Stellv. Adolf Zülch, Finanzrat Aue, Gotha; Geh. Komm.-Rat Aug. Knippenberg, Arnstadt; Dir. Mich. Pulver- macher, Cassel. Zahlstellen: Für Div.: Gotha: Gesellschaftskasse; Berlin: Arons & Walter.