Seilerwaren-, Treibriemen- und Tau-Fabriken etc. Bremer Tauwerk-Fabrik A.-G. vorm. C. H. Michelsen, Grohn-Vegesack in Grohn bei Vegesack. Gegründet: 5./4. 1892, besteht seit 1790; eingetr. 28./4. 1892. Letzte Statutänd. 29./3. 1899. 19./3. 1900, 13./3. 1906, 20./9. 1909. Zweck: Betrieb einer Tauwerk-, Seilerwaren-u. Bindfadenfabrik, Feinspinnerei; Fabrikation von Hanf-, Manila-, Sisal-, Stahldraht, Eisendraht u. Kokostauwerk, Transmissionsseilen, sowie von Hanf-, Manila-, Sisal- u. Aloégarnen u. Schnüren, Netzgarnen etc. Betriebskraft von ca. 1200 PS. Produktion über 15 000 kg pro Tag. Arbeiter ca. 500. Arb.-Wohnungen für 110 Familien. 1907/08 Errichtung einer Arbeitsstätte in Greifenhagen i. Po. Zugänge auf Anlage-Kti erforderten 1908 M. 217 133, 1909 M. 225 478, 1910 M. 166 535. – Infolge ungünstiger Konjunkturverhältnisse schloss das Jahr 1910 nach M. 108 043 Abschreib. u. Rückstell. mit einem Verlust von M. 125 640 ab, gedeckt aus Rücklagen. Kapital: M. 2 500 000 in 2500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 200 000, erhöht lt. G.-V. v. 26./3. 1898 um M. 300 000 in 300, für 1898 zur Hälfte div.-ber. Aktien, angeboten den Aktio- nären zu 115 %, lt. G.-V. v. 19./3. 1900 um weitere M. 500 000 in 500 Aktien, div.-ber. ab 1./1. 1900, übernommen von der Bremer Filiale der Deutschen Bank zu 113 % angeboten den Aktionären zu 115 %. Die a. o. G.-V. v. 20./9. 1909 beschloss weitere Erhöhung des A.-K. um M. 500 000 (auf M. 2 500 000) in 500 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./10. 1909, übernommen von einem Konsort. (Fil. der Deutschen Bank in Bremen etc.), angeboten den alten Aktionären 4:1 v. 24./9.–11./10. 1909 zu 106 %. Umschreibung der Aktien auf Namen ist statthaft. Hypoth.-Anleihe: M. 1 200 000 in 4 % Anteilscheinen v. 16./3. 1903, rückzahlbar zu 103 %, 1200 Stücke à M. 1000 auf Namen der Bremer Fil. der Deutschen Bank als Pfandhalterin u. durch Blankogiro übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1908 in längstens 32 Jahren durch jährl. Ausl. von M. 20 000 im März auf 1./7.; ab 1910 verstärkte oder gänzl. Tilg. vorbehalten. Sicherheit: I. Hypoth. auf das Fabriketablissement nebst allem Zubehör. – Verj. der Coup. in 4 J. (K.), der Stücke in 15 J. (F.). Zahlst. wie bei Div.-Scheinen. Die bei der Ausgabe dieser Anleihe noch in Umlauf gewesenen M. 547 000 4 % Oblig. der Anleihe von 1894 (siehe Jahrg. 1902/1903) wurden 19./3. 1903 zur Rückzahlung per 1./7. 1903 gekündigt bezw. konnten 20./3.–20./4. 1903 gegen Stücke der neuen Anleihe umgetauscht werden. Der überschiessende Betrag der neuen Anleihe von M. 653 000 abzügl. der Unk. wurde zur Verstärkung der Betriebs- mittel verwandt. Übernommen wurde die neue Anleihe von der Bremer Filiale der Deutschen Bank u. dem Bankhause J. Schultze & Wolde. Noch in Umlauf Ende 1910 M. 1 138 000. Kurs in Bremen Ende 1903–1910: 101, 101, 102¾, 102, 99, –, 99.50, 99.50 %. Zugel. Juli 1903; Erster Kurs 6.7 1903 101 50 % Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., bis 4 % Div., vom Rest 15 % Tant. an A.-R., verbleib. Überschuss Super-Div. bezw. nach Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1910: Aktiva: Land u. Grundstücke 370 002, Immobil. 1 584 000, Dampfkessel u. Dampfmasch. 262 000, Masch. I 599 000, do. II 128 000, Inventar 116 000, Waren 1 419 696, Debit. 552 978, Kassa 2252, Feuer-Assekuranz 8892, Effekten 5610, Verlust 125 640. – Passiva: A.-K. 2 500 000, Anleihe 1 138 000, do. Zs.-Kto 22 900, Kredit. 773 957, Akzepte 207 033, Hypoth. 182 000, R.-F. 186 625, Spez.-R.-F. 30 000, Arb.-Sparkasse 10 135, Delkr.-Kto 9422, Disp.-F. 100 000, Talonsteuer-Rückl. 14 000. Sa. M. 5 174 073. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 122 921, Zs. 84 180, Provis. 58 636, Reparat. 27 837, Feuer-Assekuranz 17 680, Anleihe-Zs. 46 620, Talonsteuer-Rückl. 7000, Abschreib. 101 043. – Kredit: Vortrag 8081, Waren 317 821, Miete 14376, Verlust 125 640 (gedeckt aus Rückl.). Sa. M. 465 919. Kurs Ende 1896–1910: 116, 129, 142, 130, 122, 100, 89.50, 90, 99.75, 113.23, 116.50, 112, 109, 118.75, 106 %. Notiert in Bremen. Dividenden 1892–1910: 1, 3, 3, 5½, 7½, 9, 8½, 8, 4, 2, 0, 0, 4, 5, 6, 7, 7, 6, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K. Direktion: Ernst Seyffert. Prokuristen: W. Jahn, E. Gauss, J. Kohlwey, F. Brunschen. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Wilh. Münder, Stellv. Georg Müller, Gust. Scholl, Bank-Dir. E. Krug, Bremen; Werft-Dir. V. Nawatzki, Vegesack. Zahlstelle: Bremen: Deutsche Bank. August Gottlieb, Mechan. Seilerwaarenfabrik in Hersfeld. Gegründet: 6./11. 1903 mit Wirkung ab 1./8. 1903; eingetr. 20./1. 1904. Gründer s. Jahrg. 1905/06. Letzte Statutänd. 5./7. 1906, 14./12. 1910. Zweck: Erwerb u. Fortführung der bisher unter der Firma „August Gottlieb“ betriebenen mechan. Seilerwarenfabrik, welche Fabrik die Witwe des August Gottlieb gegen M. 417 000 in Aktien u. M. 4000 in bar in die Ges. einbrachte. 1908 kam eine neue Spinnerei in Betrieb. Kapital: M. 1 200 000 in 1200 Nam.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 571 000, erhöht lt. G.-V. v. 5./7. 1907 um M. 279 000 in 279 Aktien zu pari, eingez. 1907 50 %. 1908 der Rest. Die A. 0. G.-V. v. 14./12. 1910 beschloss weitere Erhöh. des A-K. um M. 350 000, also auf M. 1 200 000, in 350 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1911, begeben zu 100 % plus 3 % für Aktienstempel, hiervon angeboten den alten Aktionären 150 Stück vom 24./12. 1910–15./1. 1911.