Bekleidungs-Industrie. 2089 s. b. Kap. Arb. in sämtl. Fabriken ca. 3150. Die Gubener Haarhut-Abteil. der Ges. wurde am 1./7. 1907 von der Akt.-Ges. abgetrennt u. in eine Ges. m. b. H. unter der Firma Berlin- Gubener Haarhut-Fabrik, G. m. b. H. (Stamm-Kap. M. 20 000) umgewandelt; dieselbe hat im Halbjahr v. 1./7.–31./12. 1907 u. 1908 ohne Gewinn gearbeitet, für 1909 aber eine an- gemessene Verzinsung gebracht; 1910 M. 52 362 Gewinn. Umsatz der Haarhutfabrik 1907 bis 1910 M. 407 752, 576 355, 1 160 642, 1 996 731. Am 17./11. 1908 erwarb die Ges. die ehemalig Wülfing'sche Hutfabrik mit gesamtem Inhalt für den Preis von M. 105 000 u. einer für Ottomar Hennig auf dem Grundstück lastenden Leibrente von M. 2400 p. a. Das erworbene Objekt befand sich mit M. 565 056 in der Feuerkasse. Bis Schluss des J. 1908 sind von dem Inhalt an Altmaterial grössere Posten verwertet u. 1909 ein entbehrlicher Teil des Grundstücks verkauft worden, so dass unter Einrechnung aller Kosten am 1./1. 1911 das Anwesen noch mit M. 77 718 zu Buche stand. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, Erhöhung lt. G.-V. v. 12./1. 1897 um M. 250 000, angeboten den Aktionären zu 150 %; nochmals erhöht lt. G.-V. v. 10./12. 1906 um M. 1 750 000 (auf M. 3 000 000) in 1750 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1907; von diesen neuen Aktien zeichnete Berthold Lissner M. 475 000 zum Kurse von 105 %, die verbliebenen M. 1 275 000 wurden einem Bank-Konsort. zu 133 % überlassen mit der Mass- gabe, hiervon M. 312 500 den alten Aktionären 4: 1 vom 16.–30./1. 1907 zu 133 % nebst 6 96 von M. 1330 ab 1./1. 1907 bis zum Zahltage sowie ganzen Schlussscheinstempel anzubieten. Anleihe: M. 600 000 in 4½ % Oblig. à M. 1000, rückzahlbar zu 102 %, aufgenommen lt. G.-V. v. 27./3. 1905 zur Deckung des durch die Neubauten entstandenen Geldbedarfs. Tilg. ab 1908 durch Auslos. von jährl. M. 30 000, spät. am 30./6. auf 1./10. Insoweit das Darlehen durch die Auslos. nicht zur Tilg. gelangt ist, hat die Rückerstattung des Darlehens ohne vorherige Kündig. am 1./10. 1920 zu erfolgen. Sicherheit: Sicher.-Hypoth. auf die Grund- stücke der Ges. zu Gunsten der Bank f. Handel u. Industrie. Ausgelost bisher M. 90 000. Hypotheken: Auf den früher Lissner'schen Fabriken: M. 200 000 zu 4 % auf dem Grund- stück „Am Winkel'; M. 78 000 zu 4 u. 4½ %$ auf dem Grundstück ,Alte Poststrasse“. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), event. Sonderrücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., vom Übrigen 8½ % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1910: Aktiva: Grundstücke 85 018, Gebäude 1 357 895, Masch. 637 867, Wülfing-Ankauf-Kto 77 718, Utensil. 3, Fuhrwerk 2, Modelle u. Formen 3, Patente 1, Inventur 1 472 524, Debit. 1 384 561, Bankguth. 180 693, Reichsbankguth. 3080, Beteilig. 22 500, Kassa 4992, Wechsel 130 705, vorausbez. Feuerversich. 6743. – Passiva: A.-K. 3 000 000, Oblig. 510 000, do. Zs.-Kto 6030, R.-F. 569 058, Extra-R.-F. 50 000, Arb.-Unterst.-F. 3000, Beamten- Pens.-F. 15 000, Delkr.-Kto 14 847, Hypoth. 278 000, Kredit. 429 189, Div. 420 000, Tant. an A.-R. 25 500, Vortrag 43 682. Sa. M. 5 364 308. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 173 205, Oblig.-Zs. 23 962, do. Agio 600, Gewinn 489 182. – Kredit: Vortrag 41 073, Generalwarenkto 604 352, Hausertrag u. Unk.- Kto 28 089, Zs. 13 434. Sa. M. 686 950. Kurs Ende 1889–1910: 160.50, 137, 91.50, 105.75, 113, 151, 164, 193, 176.50, 152.25, 150, 146.75, 143.75, 159.25, 172, 158.25, 144, 151, 130.80, 151.60, 203.90, 230.25 %. Aufgel. 7.6. 1888 zu 128.50 %. Notiert in Berlin. Sämtliche Aktien sind lieferbar. Dividenden 1888–1910: 10½, 12, 10, 0, 7, 8, 9, 9, 11, 11, 8, 10, 10, 10, 10½, 10½,7, 6, 9, 10, 11, 13, 14 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Herm. Lewin, A. Delhaes, Berthold Lissner, Guben. Prokuristen: H. Buchholz, Paul Bachmann, Karl Schmidt, Friedr. Ehrlich, Alex. Lewin. Aufsichtsrat: (3–9) Vors. Komm.-Rat P. Millington- Herrmann, Berlin; Stellv. Wilh. Jahn, Justizrat Koch, Stadtrat Schlief, Guben; Bankier Paul Wilschek, Bankier Karl Zeitzschel, Justizrat Dr. M. Lewin, Rechtsanw. Eugen Goldstein, Bank-Dir. S. Bodenheimer, Berlin. Zahlstellen: Berlin: Deutsche Bank, Bank f. Handel u. Ind., Jarislowsky & Co.; Guben: Niederlausitzer Bank, Bank f. Handel u. Ind.; Dresden: Deutsche Bank. Berlin-Rüdersdorfer Hutfabriken, Act.-Ges. in Liquid. Sitz in Berlin, Kontor in Rüdersdorf (Mark). Gegründet: 6./1. 1890. Die G.-V. v. 7./8. 1905 beschloss Auflös. der Ges. Dieselbe über- nahm bei ihrer Gründung für M. 284 580 in Hyp., M. 1 307 000 in Aktien u. M. 384 bar die Hutfabriken von Rosenberg & Sussmann in Berlin u. Herm. Rosenberg in Rüdersdorf. Die Fabrik in Berlin (4200 qm) an der Fruchtstr. 8 ist 1901 von der Reichspostverwaltung für M. 855 740 angekauft. Die Einricht. ist der Ges. geblieben. Aus dem Erlös sind M. 500 000 zur Rückzahlung auf das A.-K. reserviert worden (s. bei Kap.). Die Fabrik in Rüdersdorf (41 024 qm), wo die Herstellung seit 1899 konzentriert wurde, liegt am Kanal. Nach den Berichten des Liquidators pro 1908–1910 erhöhte sich 1908 die Unterbilanz auf M. 464 923, 1909 auf M. 468 222 u. 1910 auf M. 471 733. Die Verwalt. hofft, in absehbarer Zeit einen Verkauf der Immobil. herbeiführen zu können. Von Masch., Formen etc. wurde der grösste Teil bereits veräussert. Die auf dem Grundstück der Ges. lastende Hypoth. von M. 150 000 wurde am 1./4. 1906 zurückgezahlt.