2100 Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. Bau- und Betriebsgeschäfte in den deutschen Schutzgebieten der Akt.-Ges. für Verkehrs- wesen überträgt. Sie ist danach berechtigt, die von der Deutschen Kolonial-Eisenbahnbau- und Betriebs-Ges. übernommenen Bau- und Betriebsgeschäfte durch die Firma Lenz & Co., G. m. b. H. ausführen zu lassen. Den Teil ihres jährlichen Reingewinns, welcher nach Vornahme der erforderlichen Abschreibungen und der gesetz- und satzungsmässigen Rücklagen sowie nach Ausschüttung des Gewinnanteils von 5 % auf die Anteile ver- bleibt, hat die Deutsche Kolonial-Eisenbahnbau- und Betriebs-Ges. der Ges. auszuzahlen während diese die Verpflichtung übernommen hat, der Deutschen Kolonial-Eisenbahnbau- und Betriebs-Ges. den Betrag bar zu vergüten, der zur Deckung aller Abschreib. und zur Verteilung eines Gewinnanteils von 5 % in einem Geschäftsjahre fehlen sollte. Der hiernach von der Akt.-Ges. für Verkehrswesen zu leistende Jahreszuschuss darf jedoch die Summe von M. 100 000 nicht übersteigen. Die auf Grund dieses Vertrages von der Deutschen Kolonial- Eisenbahnbau- u. Betriebs-Ges. an die Akt.-Ges. für Verkehrswesen gezahlte Vergütung hat für die Geschäftsjahre 1906–1910: M. 129 893, 131 756, 131 006, 127 549, 124 845 betragen, während die Ges. in denselben Jahren je 5 % Reinerträgnis auf das gesamte Grundkapital verteilt hat. Ferner hat die Ges. mit der Firma Lenz & Co. eine gleichfalls bis 31.3. 1916 gültige Interessengemeinschaft abgeschlossen, nach welchem diese Firma die Verpflichtung ein- gegangen ist, denjenigen Teil ihres Gewinnes, welcher ihr nach Ausschüttung eines Gewinn- anteils von 5 % auf das Stammkapital von M. 1 000 000 verbleibt, der Akt.-Ges. für Verkehrswesen auszuzahlen, während diese jährlich den Betrag, welcher der Firma Lenz & Co. zur Ausschüttung eines Gewinnanteils von 5 % ausweislich der Gewinn- u. Verlust- rechnung fehlt, in bar zu vergüten hat. Die Zubusse darf jedoch jährlich die Summe von M. 40 000 nicht übersteigen. Die vertragliche Vergütung, die die Firma Lenz & Co. der Ges. auf Grund der abgeschlossenen Interessengemeinschaft für 1906–1910 gezahlt hat, beträgt M. 145 978, 392 390, 260 485, 191 659, 354 571. Die Akt.-Ges. für Verkehrswesen hat 1909 von der Firma Lenz & Co., G. m. b. H., auf Grund eines der Ges. zustehenden Optionsrechts, deren Stammanteil an der Kolonialen Bergbau-Ges. m. b. H. im Nennwerte von M. 31 200 zum Nominalwert zuzüglich 4 % Zs. mit Anspruch auf das Reinerträgnis ab 1./1. 1909 ab käuflich erstanden. Aus dem auf den Anteil der Akt.-Ges. für Verkehrswesen entfallenden Erträgnis der Kolonialen Bergbau-Ges. für 1909 sind M. 400 000 als Gewinn eingesetzt. Diese Ges., deren Stammkapital M. 100 500 beträgt, betreibt die Ausbeutung von 65 in der Nähe der Eisenbahnstation Kolmanskuppe im südwestafrikan. Schutzgebiet gelegenen, in einen Nord- u. einen Südblock zerfallenden Diamanten-Abbaufeldern. Sie ist ferner an der Pomona-Minen-Ges. m. b. H., deren Grund- kapital M. 100 000 beträgt, mit M. 45 500 Stammanteil beteiligt. Dieser Ges. gehören 10 teils im Pomonaminengebiet, 60 km südlich von Lüderitzbucht, teils weiter südlich belegene Abbaufelder der Deutschen Kolonial-Ge-, für Südwest-Afrika, auch steht ihr das vertrags- mässige Recht auf den Abbau der Diamanten auf dem Gebiete der der Firma De Pass & Co., London zustehenden, zurzeit jedoch noch strittigen Pomona-Minenkonzession zu. Die Koloniale Bergbau-Ges. hat sich ausserdem als Besitzerin von 225 Regierungs-Schürffeldern die reichhaltigen Teile des Pomonagebietes gesichert. Bei dem Streit, der zurzeit über das Diamanten-Abbaurecht im Gebiet der Pomona-Minenkonzession zwischen der Firma De Pass & Co., der Deutschen Kolonial-Ges. für Südwest-Afrika u. den Regierungs-Schürffeldbesitzern vor den Gerichten schwebt, sind die Rechte der Kolonialen Bergbau-Ges. m. b. H. demnach derart gewahrt, dass ihr mindestens eines ihrer Interessen verbleiben muss. Im J. 1909 hat die Koloniale Bergbau-Ges. m. b. H. 198 153 Karat Diamanten im Bruttowerte von M. 5031831 gefördert. Die Förderung des Jahres 1910 betrug: 312 684 Karat Diamanten. Der Bruttowert der von der Kolonialen Bergbau-Ges. geförderten Diamanten belief sich im J. 1910 auf M. 7 988 000. Die Förder. des J. 1911 dürfte sich etwa auf gleicher Höhe halten Auch im J. 1910 sind, wie im Vorjahre, nur die im Nordblock gelegenen Abbaufelder in Betrieb ge- nommen, während die Ges. sich bei dem Südblock bisher auf Untersuchungen beschränkt hat. Der Gewinn-Anteil der A.-G. f. Verkehrswesen betrug 1910 M. 848 000. Der Betrieb der Pomona-Minen-Ges. ist wegen des schwebenden Rechtsstreites noch nicht aufgenommen worden. Das Konto eigener Effekten setzte sich ult. 1910 aus folgenden Werten zus.: nom. M. 1 400 000 4¼ % Haffuferbahnhypothek, nom. M. 406 000 3 % kreisgarantierte Neustadt- Gogoliner Eisenbahnaktien, nom. M. 299 000 3½ % von der Stadt Stralsund garantierte Stral- sund-Tribsees Eisenbahnaktien La. B und nom. M. 641 000 Vorz.-Aktien B; M. 100 000 Halle- Hettstedter Eisenbahnaktien A (letzte Div. 4¼, 3, 3, 3 %) u. M. 41 000 La. B (letzte Div. 4 , 3¼, 0, 3 %); nom. M. 805 000 3½ % kreisgarantierte Liegnitz-Rawitscher Aktien B; nom. M. 75 000 Kiel-Schönberg Vorzugsaktien (letzte Div. 4, 4 %); nom. M. 93 000 Randower Klein- bahn-Stammaktien (letzte Div. 2½, 1½, 1, 1 %); nom. M. 1 550 000 Mühlhausen-Ebeleben Eisen- bahnaktien (letzte Div. 3¼, 3, 2, 2½ %); nom. M. 670000 Aktien der Görlitzer Kreisbahn (letzte Div. 2, 2½, 2¼, 18 0%); nom. M. 462 000 Aktien d. Bunzlau-Neudorfer Kleinbahn (letzte Div. 3, 3½, 3, 4 %); M. 625 000 Beteil. an Bank für Deutsche Eisenbahnwerte (letzte Div. 3 ½, 4, 4 %); nom. M. 654 000 Franzburger Kreisbahnen Prior.-Aktien (letzte Div. 3½, 4 %); nom. M. 700 000 Rügensche Kleinbahn-Prior.-Aktien (letzte Div. 2½, 4 %); nom. M. 710 000 Kolberger Kleinbahn- Prior.- Aktien (letzte Div. 3 %), ferner M. 31 200 Stammanteil der Kolonialen Bergbau-Ges. m. b. H. Diese Werte im Gesamtnennwerte von M. 9 317 447 sind