Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. Lokalbahn-Aktiengesellschaft in München. Gegründet: 9./2. 1887. Statutänd. 20./12. 1899, 27./4. 1907 u. 28./4. 1911. Zweck: Bau, Betrieb u. Erwerb von Sekundärbahnen aller Art. Ausserdem ist die Ges. berechtigt, alle jene Geschäfte einzugehen, welche geeignet sind, mittelbar oder unmtittelbar die Erreichung des Ges.-Zweckes zu fördern. Die Ges. besitzt und betreibt zur Zeit folg. Linien: A. Deutsche Linien: Ravensburg-Weingarten (5 km), Betriebseröffnung am 6./1. 1888 (Fortsetzung von Weingarten über Baienfurt nach Niederbiegen, 5 km, im Bau); Sonthofen- Oberstdorf (14 km) 29./7. 1888; Markt Oberdorf-Füssen (31 km) 6. 18893 Walhallabahn (9 km) 23./6. 1889, mit Fortsetzung Donaustauf-Wörth a. D. (15 km) 1./5. 1903; Fürth-Zirndorf-Cadolz- burg (13 km) 14./10. 1892; Isartalbahn (51 km) 23./5. 1898; Forster Stadteisenbahn (14 km) 8./5. 1893; Meckenbeuren- -Tettnang (5 km) 4./12. 1895; Bad Aibling-Feilnbach (12 km) 9./5 1897; Murnau-Kohlgrub-Oberammergau (24 km) 5./4. 1900; Türkheim i. B.-Wörishofen (6 km), Konz. v. 28./9. 1905. Gesamtlänge der deutschen Linien 199 km. Die erste Linie sowie die 4 zuletzt genannten Linien wer den elektrisch betrieben, ebenso die Doppelbahnstrecke München-Is.-B.- Grünwald der Isartalbahn (ca. 20 km). Am 1./4. 1908 erfolgte die Verstaatlich. der gesell- schaftl. Linie Murnau-Garmisch-Partenkirchen zum Preise von M. 3 500 000, wobei sich ein Buchgewinn von M. 1 282 693 ergab, der zu Abschreib. u. Rückstellungen verwandt wurde, vornehmlich für die im Besitz der Ges. befindlichen Prior.-Aktien der Salzkammergut-Lokal- bahn u. die durch den Kursrückgang in Mitleidenschaft gezogenen Oblig. der Centralbank für Eisenbahnwerte. Die Barentschädigung diente mit M. 1 617 000 zur ausserordentl. Oblig.- Tilg., der Rest zur Ablös. der schw ebenden Schuld. B. Österr. Linien: Salzkammergut-Lokalbahnen (72 km) 5. Aug. 1890 bis 3. Juli 1894. Für die Salzkammergut-Lokalbahnen ist eine eigene A.-G. mit dem Direktionssitze in Salz- burg gebildet. Das A.-K. besteht aus K 10 309 200 Prior.-Aktien u. K 3 200 000 St.-Aktien, von welchen die L.-A.-G. in München K 10 287 600 Prior.-Aktien u. K 1 877 200 St.-Aktien besitzt, letztere mit M. 1 zu Buche stehend. Ausserdem besitzt die L.-A.-G. in München nom. M. 4 111 000 Aktien der Lausitzer Eisenb.-Ges. (Gesamt- nom. M. 4 836 000). Div. 1896/97–1909/1910: 4½, 4½, 4.4, 3.63, 3.7, 2.8, 3, 3.9, 4¼, 4½, 5¼, 5, 4¼, 5.15 %. Die Linien der Laus. E.-G. (75 km) wurden von der M-A.-G. in München gebaut u. stehen unter deren Betriebskontrolle. Unter Mitwirkung der Bayer. Vereinsbank in München u. der Dresdner Bank in Berlin wurde von der Localbahn-A.-G. im Dez. 1898 die Centralbank für Eisenbahnwerte in Berlin (A.-K. M. 6 000 000, Div. 1898/99–1909/10: 0, 0, 5, 5, 5, 5, 5, 6, 6½, 7, 7, 7 %) gegründet. Die Ges. hat sich an dieser Gründung durch Übernahme von M. 3 200 000 Aktien beteiligt u. an die Centralbank für Eisenbahnwerte ihren Gesamtbesitz an Ungarischen Localbahn-Prior.- Aktien u. zwar: nom. K 18 800 600 Prior.-Aktien der Westungar. Localbahn-Ges. nom. K 1734 200 Prior.-Aktien der Steinamanger-Pinkafelder Localbahn u. nom. K 598 800 Prior.-Aktien der Zalatalbahn zum Preise von insgesamt M. 18 000 000 verkauft. Bezahlt wurden der Ges. M. 3 500 000 in bar u. M. 14 500 000 in 4 %igen, zu 103 % rückzahlbaren Oblig. der Central- bank für Eisenbahnwerte. Von diesem erzielten Kaufpreise wurden M. 3 200 000 für die Übernahme von M. 3 200 000 Aktien der Centralbank verwendet. Das A.-K. wurde im Jahre 1906 um M. 1 500 000 erhöht. Ende 1910 besass die Ges. M. 4 000 000 Aktien und M. 700 000 Oblig. der Centralbank. Ausserdem besitzt die Ges. nom. K 242 800 St.-Aktien der Westungar. Lokalbahn-A.-G. Im Hahre 1909 Erwerb von K 1 807 600 Prior.-Aktien der Zalatalbahn-Akt.-Ges., davon Ende 1910 noch K 1 804 400 im Besitz. Die Zalatalbahn (43 km normalspurige Lokalbahn von St. Groth nach Balaton-St. György) bildet die Verlängerung des zum Netz der West- ungarischen Lokaleisenbahn-A.-G. gehörigen Flügels Türje–St. Groth u. findet in Balaton- St. Györg Yy Anschluss an die Hauptbahn. Es ist beabsichtigt, die Zalatalbahn mit den West- ungarischen Lokalbahnen zu fusionieren, wodurch die Ges. statt der genannten Prior.-Aktien der Zalatalbahn solche der gut entwickelten Westungarischen Lokaleisenbahn-A.-G. im Umtausch erhalten wird. Kapital: M. 10 000 000 in 10 000 Aktien à M. 1000. Gesamtes A.-K. ab 1./1. 1897 voll eingezahlt. Urspr. A.-K. M. 1 000 000, erhöht lt. G.-V.-B. v. 30./1. 1888 um M. 2 000 000 (emittiert zu 103 0%), lt. G.-V.-B. v. 18./2. 1889 um M. 2 000 000 (emittiert zu 127.50 %), ferner erhöht lt. G.-V.-B. v. 10./3. 1891 um M. 5 000 000, von der Bayer. Vereinsbank zu pari übernommen. Ahnleihen: M. 3 000 000 in 4 % Prior.-Oblig. vom 1. Jan. 1890; 500 St. à M. 2000 u. 2000 St. à M. 1000. Kurs in München Ende 1892–1910: 100.25, 99.90, 101.40, 101.10, 100.70, 100.50, 99.40, 98.60, 94, 87, 94.25, 97.50, 99, 99, 99.50, 96, 96. 40, 98. 75, 96 %. M. 15 000 000 in 4 % Prior. -Oblig. v. 12. März 1891; 2500 St. à M. 2000 u. 10 000 St. à M. 1000. Für beide Serien: Zs. 1 Ü1. u. Verl. jährl. Unkündbar bis 1900; von da ab Tilg. zu pari innerhalb 57 Jahren mit % und Zs.-Zuwachs. Nach 1900 verstärkte oder vollständige Rückzahlung nach vorheriger dreimonatiger Kündigung vorbehalten. I. Verl. . 1900. Kurs wie oben. M. 15 000 000 in 4 % Prior.-Oblig. wurden ferner zur successiven Begebung durch G.-V.-B. v. 29. März 1894 gestellt. Bedingungen wie oben. Begeben waren bis Ende 1903 M. 10 000 000. Kurs wie oben. Von sämtl. 4 % Oblig. waren ult. 1910 in Umlauf M. 24 703 000; im Jan. 1909 M. 1 617 000 infolge des Verkaufs von Murnau, Garmisch-Partenkirchen extra ausgelost.