2194 Elektrische Strassenbahnen, Klein- und Pferdebahnen Stadt ein frühestens am 1./1. des dem vollendeten 25. Betriebsjahre folgenden Kalenderjahres auszuübendes Erwerbsrecht auf das ganze Bahnunternehmen gegen Zahlung des 20fachen Betrages des Durchschnittsnettoertrages der der Übernahme vorangehenden 5 Jahre ein- geräumt. Während der ersten 10 Betriebsjahre ist keine Abgabe an die Stadt Duisburg zu entrichten, von dann ab bis zu einer Einnahme von M. 300 000 eine Abgabe von 1½ % der Einnahme und für jede voll erreichten M. 10 000 Mehreinnahme 0 % mehr, bis zum Höchstsatze von 5 %: Der so ermittelte Betrag wird noch im Verhältnis der auf Duisburger Gebiet liegenden Streckenlänge (4, 760 km) zur Gesamtlänge der Bahn (23,410 km) reduziert. Die auf dem Gebiete der Stadt Düsseldorf liegende Teilstrecke von 2,65 km Länge ist Eigentum der Stadt und dem Unternehmen gegen Erstattung der Baukosten auf 45 Jahre zum Betriebe überlassen; hierbei ist der Stadt jedoch das Recht eingeräumt, schon nach Ablauf von 30 Betriebsjahren den Betrieb auf einem Teile dieser Stadtstrecke (nämlich bis zur Golzheimer Kapelle) selbst zu übernehmen. Die Unterhaltung der Geleisstrecke be- sorgt die Stadt gegen eine Abgabe von M. 1 pro Meter Geleis und Jahr. Weitere Abgaben an die Stadt sind während der ersten 15 Betriebsjahre nicht zu entrichten, während des 16. bis 30. Betriebsjahres aber hat die Stadt eine Abgabe von 5 Pfennig für jedes auf der Stadtstrecke zurückgelegte Zugkilometer zu beanspruchen, welches sich während des 31. bis 45. Betriebsjahres auf 10 Pfennig für jedes zurückgelegte Zugkilometer erhöht. Ausserdem hat die Ges. noch einen Vertrag mit der Stadtgemeinde Kaiserwerth über die Benutzung der Strassen dieser Stadt zur Anbringung von elektr. Leitungen für Licht- und Kraftabgabe während der ganzen 60 jährigen Konzessionsdauer der Bahn abgeschlossen. Dieser Vertrag sichert der Ges. das ausschl. Recht zur Anbringung oberirdischer Leitungen während der ganzen Vertragsdauer zu, und die Ges. liefert als Gegenleistung zu billigem Pauschalsatz den Strom für die elektr. Strassenbeleuchtung. Irgend welche besonderen Rechte, z. B. in bezug auf einen etwaigen Erwerb des Leitungsnetzes oder der Zentrale, sind der Stadt nicht eingeräumt. Die Erlaubnis zur Stromverteilung erlischt einfach bei Ablauf des Vertrages, falls bis dahin nicht anderweitige Vereinbarungen getroffen werden sollten. Stamm-Kapital: M. 1 500 000 in Anteilen. Urspr. M. 300 000, erhöht lt. G.-V. v. 21./2. 1905 zwecks Rückzahlung vorgestreckter Baugelder sowie zur Verstärkung der Betriebsmittel um M. 1 200 000. Anleihe: M. 1 500 000 in 4 % Schuldverschreib. von 1905, rückzahlbar zu 103 %, aufge- nommen zwecks Tilg. von vorgestreckten Baugeldern, 1000 Stücke (Nr. 1–1000) à M. 1000, 1000 (Nr. 1001–2000) à M. 500, auf Namen des Bankhauses Born & Busse in Berlin oder dessen Ordre u. durch Indossament übertragbar. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1912 bis längstens 1959 durch jährl. Ausl. von mind. 1 % u. ersp. Zs. vor dem 1./7. auf 1./10.; ab 1912 verstärkte Tilg. oder gänzl. Künd. auf einen Zs.-Termin vorbehalten. Zahlst.: Gesellschaftskasse; Berlin: Nationalbank f. Deutschl. Verj. der Coup. 4 J. (K.), der Stücke nach gesetzl. Bestimmung. Kurs in Berlin Ende 1905–1910: 100.80, 100.50, 97, 96, 97.75, 96 %. Zugelassen Juni 1895; zur Zeichnung gestellt 3./7. 1905 zu 101 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. seit 1./4. 1905 u. ½ Schluss- notenstempel. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: In: I. Geschäftshalbj. Gewinn-Verteilung: Von dem nach Deckung der gesetzl. u. sonst. Rückl. verbleib. Rein- gewinn 4 % Div. an St.-Kapital, sodann 10 % Tant. an A.-R., Rest zur Verf. der Gesellschafter. Bilanz am 31. Dez. 1910: Aktiva: Gleisanlage 880 420, do. Düsseldorf 135 654, Leitungs- anlage 457 411, Wagen 425 425, Grundstücke 115 456, Gebäude 386 957, Masch., Kessel und Rohrleit. 253 460, Schaltbrett- u. Rohrleit.-Anlage 40 233, Akkumulatoren 49 006, Werkstätten- Einricht. 21 031, Wasserleitungs- u. Kanalisations-Anl. 1, Inventar 5558, Zähler 6516, Fuhr- werk 654, Baukto 3841, Kaut.-Effekt. 14 237, Assekuranz 3841, Disagio- u. Emiss.-Kosten 30 600, Kassa 1407, Material., Res.-Teile u. Bekleidung 43 696, Beamten- u. Untern.-Kaut.-Anlage 4551, Debit. 744 074. – Passiva: St.-K. 1 500 000, Oblig. 1 500 000, do. Zs.-Kto 15 480, Ern.-F. 328 282, Amort.-F. 100 110, R.-F. 25 080, Haftpflichtversich.-F. 14 422, Batterieunterhalt.-F. 8912, Spez.-Unterstützungskasse 164, Beamten- u. Unternehmer-Kaut. 4551, Kredit. 27 210, Gewinn 99 825. Sa. M. 3 624 039. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebs.-Ausg. 262 159, Abschreib. 18 713, z. Ern.-F. 47 000, Amort.-F. 11 329, Gewinn 99 825. Sa. M. 439 026. —– Kredit: Betriebseinnahmen M. 439 026. Dividenden 1900–1910: 4 (p. r. t.), 4½, 4½, 4½, 4½, 5, 5, 5, 5½, 6, 6 0%. Aufsichtsrat: (3–6) Vors. Gen.-Dir. Phil. Schrimpff, Stellv. Dir. Albert Müller, Dir. Hans Siemens, Berlin; Komm.-Rat Wilh. von Tippelskirch, Düsseldorf. Drahtseilbahn Augustusburg Akt.-Ges. in Augustusburg. Gegründet: 24./7. 1910; eingetr. 28./7. 1910. Gründer: Apothekenbesitzer Rud. Dietel, Lehrer Arthur Jahn, Schornsteinfegermeister Rud. Röder, Arzt Dr. med. Reinhard Rolfs, Uhrmachermeister Max Weinhold, Schieferdeckermeister Arno Schramm, Augustusburg. Zweck: Bau u. Betrieb einer Drahtseilbahn von Erdmannsdorf nach Augustusburg zwecks Personen- u. Güterbeförderung sowie die Beteiligung an Unternehmungen zur Beschaffung weiterer Verkehrseinrichtungen zu u. auf dem Augustusburger Plateau. Kapital: M. 130 000 in 125 Aktien Lit. A à M. 200, 70 Aktien Lit. B à M. 500, 70 Aktien Lit. C à M. 1000.