2200 Elektrische Strassenbahnen, Klein- und Pferdebahnen ete. Hamburg-Altonaer Centralbahn-Gesellschaft in Hamburg. Verwaltungsbureau: Hamburg: Gr. Reichenstrasse 20. Betriebsbureau: Altona, Allee 63. Gegründet: 2./11. 1876, eröffnet 15./4. 1878, Koncession urspr. bis 1915, verlängert für Ham- burg u. Altona bis Ende 1922. Statutänd. 19./2. 1901, 14./1. 1902 u. 21./3. 1903. Zweck: Erwerb und Ausnutzung der Konc. des Ing. Adolf Keifler zur Anlegung und zum Betriebe einer Pferdebahn Hamburg-Altona. Die Konc. kostete M. 100 000 in Aktien. 1895 wurde das Unternehmen ausgedehnt auf die Anlage und den Betrieb elektr. Bahnen, demgemäss erfolgte lt. G.-V. v. 30./3. 1896 die Abänderung der bisherigen Firma Hamburg- Altonaer Pferdebahn-Ges., wie gegenwärtig. Die Ges. besitzt die Linie Borgfelde-Hamburg- Altona-Ottensen. Der elektr. Betrieb wird seit 1./11. 1901 in eigener Verwaltung geführt. Gesamtlänge hin und zurück 15,1 km. Betriebseinnahme 1901–1910: M. 1 283 420, 1 350 085, 1 475 711, 1 542 373, 1 566 277, 1 648 188, 1 660 905, 1 481 724, 1 541 312, 1 530 630. 1910 litt die Ges. unter einem Streik der Führer u. Schaffner. Nach Beendigung der Konz. fällt die Bahnanlage, soweit sie aus auf öffentl. Grunde liegenden Geleisen, Leitungen, Trägern etc. besteht, den Städten kostenlos als freies Eigen- tum zu. Die Konc. verfällt schon früher bei groben Pflichtwidrigkeiten nach dreimaliger Verwarnung. Die Billetabgabe beträgt für jede beförderte Person: zwischen Ottensen und dem Rathausmarkt Hamburg, v. 1./4. 1903 bis Ende 1922 1 Pfg., zwischen dem Rathaus- markt Hamburg u. Borgfelde 1 Pfg., zwischen Ottensen u. Borgfelde 1/⅝10 Pfg. Ausserdem hat die Ges. jährl. bis Ablauf der Konc. M. 28 301 an Hamburg und M. 16 000 an Altona für Strassenverbreiterungen zu zahlen. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien (Nr. 1–2000) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 600 000, erhöht It. G.-V.-B. v. 2./6. 1881 um M. 200 000, ferner lt. G.-V.-B. v. 26. Febr. 1897 um M. 200 000, offeriert den Aktionären mit 125 %. Weitere Erhöhung behufs Abstossung der schweb. Schuld von ca. M. 1 200 000 lt. G.-V.-B. v. 14./1. 1902 um M. 1 000 000 (auf M. 2 000 000) in 120000 ab 1./1. 1902 div.-ber. Aktien à M. 1000, übernommen von einem Bankkonsortium zu 1 %, angeboten M. 500 000 den bisherigen Aktionären und M. 500 000 den Inhabern von Genussscheinen 20./1.–3./2. 1902 zu 125 % nebst 4 % Zs. ab 1./1. 1902 bis zum Zahl- tage und die Hälfte des Schlussscheinstempels; auf je 2 alte Aktien entfiel 1 neue, die Inhaber der Genussscheine waren berechtigt, auf 4 derselben 1 neue Aktie zu beziehen, auch wurde auf je 1 alte Aktie zus. mit 2 Genussscheinen 1 neue Aktie gewährt. Genussscheine: 2000 Stück (Nr. 1–2000) ausgegeben lt. G.-V.-B. v. 9./6. 1897; auf je 1 Aktie (Nr. 1–1000) konnten 2 Genussscheine bezogen werden, für jeden derselben waren bis 1./10. 1897 zur Deckung der Kosten für Druck, Stempel und Einführung der Aktien an der Berliner Börse zuf. G.-V.-B. v. 9./6. 1897 M. 50, später M. 200 zu entrichten. Dieselben haben keinen Einfluss auf die Leitung der Ges., kein Stimmrecht noch Recht der Zulassung zur G.-V. Wegen Div.-Genuss siehe Gewinn-Verteilung. Die Genussscheine berechtigen im Falle der Liquidation der Ges. zu einem Anspruch auf das Gesellschaftsvermögen nach Tilg. der Schulden und nach Rückzahlung des Nennwertes der Aktien an die Aktionäre, in der Weise, dass auf jeden Genussschein ebensoviel entfällt als auf jede Aktie. Anleihe: M. 1 200 000 in 4 % Oblig. von 1895, Stücke à M. 1000 und 2000. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. lt. Plan von M. 40 000 aufsteigend bis M. 90 000, rückzahlbar al pari, Ausl. am 5./4. auf 1./6. (zuerst 1897) bis 1./6. 1916; ab 1901 verstärkte oder gänzliche Tilg. vorbehalten. Bei Tilg. über den Plan vor 1. Juli 1902 hat die Ges. 2 % Aufgeld zu zahlen. Die Anleihe ist hypoth. nicht sichergestellt, doch verpflichtete sich die Ges. vor gänzlicher Tilg. der Anleihe keine gleichwertige oder besserwertige Schuldverschreib.-Anleihe aufzu- nehmen und das Eigentum der Ges. auch nicht höher als bis jetzt geschehen, mit M. 135 000 hypoth. zu belasten (siehe unten). Coup.-Verj.: 4 J. n. F. In Umlauf 1910: M. 469 000. Zahlst.: Hamburg: Commerz- u. Disconto-Bank. Kurs in Hamburg Ende 1896–1910: 102.60, 102, 101.25, 100, 99, 100.75, 101.50, 100.50, 100.25, 100, 100, 98, 99, 99, 99.75 %. Aufgelegt 8./7. 1897 zu 102.50 %. Hypothek: M. 135 000 zu 4 %, mit 6monat. Frist gegenseitig kündbar, lastend auf dem Grundstück der Ges. in Altona, Allee 63, ca. 100 000 q F. gross. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Quartal. Stimmrecht: 1 Aktie à M. 1000 = 1 St. Gewinn-Verteilung: Der Bahn- und Koncessions-Tilg.-F. soll so dotiert werden, dass derselbe bis 1922 das bezügliche Kapital deckt. Weiter mindestens 5 % an R.-F., bis derselbe 10 % des Kapitals enthält; ist dies der Fall, so können 5 % einem Reserve-Dispositions-F. zugeführt werden, bis auch dieser 5 % des Kapitals erreicht; vom verbleibenden Über- schuss 4 % Vor-Div., vom Reste je 10 % Tant. an A.-R. und bis 10 % vertragsm. Tant. bezw. Grat. an Beamte, Überrest an Aktionäre und Genussscheininhaber in der Weise, dass auf jeden Genussschein ebensoviel entfällt als auf jede Aktie. Bilanz am 31. Dez. 1910: Aktiva: Grundstücke 118 084, Bahnbau u. Konc. 3 372 529, Hochbau 631 728, Wagen, Oberleitung u. Werkstätten 1 482 022, Uniformen 10 000, Mobil. 10, Uhren 1800, Unterh.-Material 88 185, Unfall-Versich. 1003, Feuer-Assekuranz 3024, Debit. 46 081, Kautionseffekten 8600, Girokto 3270, Bankguth. 80 000, Kassa 5815. – Passiva: A.-K. 2 000 000, (2000 Genuss-Scheine), R.-F. 329 320, Schuldverschreib. 469 000, Hyp. 135 000, Bahn- u. Konz.-Tilg.-Kto 1 969 000, Hochbau-Tilg.-Kto 291 850, Kaut. 71 190, Kredit. 255 939, Aktien- Div. 180 000, Genusssch.-Div. 100 000, Tant. an A.-R. 25 085, do. an Beamte 25 085, Vortrag 683. Sa. M. 5 852 154.