2224 Elektrische Strassenbahnen, Klein- und Pferdebahnen ete. — scrosse, Kreis Neisse, ferner Lenz & Co. G. m. b. H. in Berlin, sowie eine Anzahl weiterer Interessenten. Zweck: Bau u. Betrieb der vollspurigen Kleinbahn mit Lokomotivbetrieb von Neisse nach Steinau O.-S. u. von Neisse nach Weidenau; Länge zus. 40.1 km. Kapital: M. 3 340 000 in 3340 Aktien à M. 1000, begeben zu pari. Direktion: Bürgermeister Dr. Albert Franke, Neisse; Rittergutsbes. Fritz Lorenz, Peterwitz; Reg.-Baumeister a. D. Fritz Bluhm, Breslau. Aufsichtsrat: Vors. Landrat Kammerherr Konstantin von Jerin, Stellv. Oberbürger- meister Eman. Warmbrunn, Neisse; Reg.-Rat Dr. Franz Behrend, Oppeln; Geh. Baurat Gust. Wegner, Breslau; Bankherr u. Stadtverordnetenvorsteher Hugo Gloger, Neisse; Bürger- meister Anton Freymann, Weidenau; Dir. Paul Mittelstädt, Charlottenburg; Major a. D. Ernst Meurin, Gross-Lichterfelde. Kleinbahn-Akt.-Ges. Neuhaldensleben-Weferlingen in Neuhaldensleben. Gegründet: 18./12. 1905; eingetr. 19./1. 1907. Statutänd. 9./1. 1907 u. 24./5. 1909. Gründer: Preussische Fiskus, Provinzialverband der Provinz Sachsen, Kreis Neuhaldensleben, Kreis Gardelegen, Stadt Neuhaldensleben, sowie 5 Gemeinden u. 75 Interessenten u. Firmen. Zweck: Bau und Betrieb der vollspurigen eingleisigen Kleinbahn von Neuhaldensleben nach Weferlingen, Länge 31.6 km. Betriebseröffnung am 17./5. 1907. Die staatliche Genehm. ist auf 120 Jahre von der Erteilung der Konzession ab gegeben. Kapital: M. 1 450 000 in Nam.-Aktien à M. 1000. Von dem A.-K. zeichneten: der Staat M. 483 000, die Provinz 483 000, der Kreis Neuhaldensleben 81 000, der Kreis Gardelegen 45 000, die Stadt Neuhaldensleben 15 000, die Gemeinde Altenhausen 18 000, Ivenrode 20 000, Hörsingen 30 000, Bregenstedt 8000, Behnsdorf 5000, Hödingen 8000, eine Anzahl Privatier 254 000. Die Übertragung der Aktien ist nur mit Genehmigung des Vorst. gestattet. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im II. Geschäftsquart. Stimmrecht: 1 Aktie = St. Bilanz am 30. Sept. 1910: Aktiva: Eisenbahnbau u. Ausrüstung 1 487 550, Grund u. Boden 50 000, Ern.-F.-Effekten 31 832, Spez.-R.-F. do. 544, Effekten 5041, Material 16 763, Vorschuss 1724, Debit. 15 596, Kontokorrent 73 695, Kassa 959. – Passiva: A.-K. 1 450 000, Disp.-F. 50 000, Ern.-F. 42 739, Spez. R.-F. 1003, R.-F. 9272, R.-F. II 40 000, Kredit. 16 322, Div. 65 250, Vortrag 9122. Sa. M. 1 683 709. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 6645, z. Ern.-F. 11 724, z. Spez.-R.-F. 458, z. R.-F. 4337, z. Eisenbaukto 1365, z. Res.-F. II 30 000, Reingewinn 74 372. – Kredit: Vor- trag 23 326, Zs. 2115, Betriebs-Uberschuss 103 460. Sa. M. 128 902. Dividenden: 1906/07: 0 % (Baujahr); 1907/08–1909/10; 1, 3½, 4½ %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Bürgermeister Wilh. Borgwardt, Dipl.-Ing. Wilh. Teitscheid, Neuhaldens- leben; Stellv. Stadtrat Wilh. Fricke, Neuhaldensleben; Dir. Herm. Raecke, Weferlingen. Aufsichtsrat: (9–11) Vors. Landrat von Krosigk, Neuhaldensleben; Stellv. Landrat von Alvensleben, Gardelegen; Reg.-Rat Erich Dous, Magdeburg; Landesrat Hennicke, Merse- burg; Graf von der Schulenburg-Altenhausen; Landrat a. D. von Davier-Seggerde; Amts- vorsteher Kruse, Behnsdorf; Erster Bürgermeister Boye, Neuhaldensleben; Gemeindevorst. Krosch, Ivenrode. Niederwaldbahn-Gesellschaft in Rüdesheim a. Rh. Gegründet: Als Akt.-Ges. am 1./7. 1884. Betriebseröffnung am 1./6. 1884. Letzte Statutänd. 99, 15./3. 1900 u. 27./3, 19065 Zweck: Erwerb und Betrieb der Zahnradbahn-Anlage von Rüdesheim nach dem Niederwald (Nationaldenkmal) und von Assmannshausen nach dem Niederwald (Hotel und Pension Jagdschloss). Der Bau der erstern Linie kostete ca. M. 570 000–600 000. Die Ges. betreibt Lokalfahrt Rüdesheim-Bingen-Assmannshausen-Schloss Rheinstein mittels Doppel- schraubenboot. Beförderte Personen 1905–1910: 183 715, 187 942, 200 514, 202 446, 192 920, 204 952; Einnahme M. 122 915, 129 004, 126 685, 126 620, 124 522, 131 615. Geschichtliches: Vertrag zwischen der Stadt Rüdesheim und dem Bankhaus B. Stern jr. in Köln vom 16. Aug. 1881, von diesem an die Kommandit-Ges. Soenderup & Co. in Berlin bezw. an eine Gruppe abgetreten, welche letztere den Vertrag an die A.-G. cedierte. Ursprüngliche Bahnlinie: Zahnradbahn von Rüdesheim zum Nationaldenkmal auf den Niederwald 2.3 Km. Die fakultativer Weise mitkonzessionierte Pferdebahnstrecke Staats- bahnhof-Rüdesheim-Adlerturm ist nicht ausgeführt, für dieselbe vielmehr ein Omnibus- betrieb eingerichtet. Konzessioniert am 16. Aug. 1882 auf 50 Jahre. Das Grundeigentum gehört zum grössten Teil der Stadt Rüdesheim bezw. dem Forstfiskus. Erstere erhält bei Ablauf der Konzession den Oberbau unentgeltlich und entschädigt die Ges. alsdann nach Taxe für die Gebäude, Maschinen, Wagen etc. Später wurden auf G.-V.-B. vom 15. Febr. 1886 die Aktien der Zahnradbahn Ass- mannshausen-Niederwald (1.5 km, ab 30. April 1885 auf 99 Jahre konzessioniert) er- worben; für Zahlung des Kaufpreises ist die Anleihe ausgegeben. Die G.-V. von 1889 beschloss die formelle Verschmelzung bei der Übernahme, die 1890 erfolgt ist. Die Niederwaldbahn hat sich im Jahre 1900 definitiv unter das Kleinbahngesetz v. 28./7. 1892