2244 Elektrische Strassenbahnen, Klein- und Pferdebahnen etc. d. Prov. Sachsen, Kreis Stendal, die Stadtgemeinden Stendal u. Arendsee, sowie 458 Firmen u. Interessenten von Stendal, Arendsee u. Umgegend. Zweck: Bau und Betrieb der normalspurigen Kleinbahn von Stendal nach Arendsee. Länge 47.80 km; Betriebseröffnung Ende 1908. Kapital: M. 2 011 000 in 500 Nam.-Aktien à M. 200, 200 Nam.-Aktien à M. 500 u. 1811 Nam.-Aktien à M. 1000. Der Preuss. Staat besitzt M. 470 000 Aktien. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Sept. 1910: Aktiva: Eisenbahnbau 2 073 249, Grund u. Boden 75 000, Ern.-F. 13 200, Spez.-R.-F. 228. R.-F. 2613, Effekten 9210, Materialien 15 879, Vorschuss 412, Debit. 7485, Kontokorrent 45 380, Kassa 468. – Passiva: A.-K. 2 011 000, Ern.-F. 13 201, Spez.-R.-F. 228, Bilanz-R.-F. 2613, Kredit. 8949, Reingewinn (Vortrag) 49 865. Sa. M. 2 085 857 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 3552, z. Ern.-F. 16 220, z. Spez.-R.-F. 739, z. Bilanz-R.-F. 3534, Dispos.-F. 65 000, Reingewinn 52 018. – Kredit: Vortrag 49 865, Zs. 1062, Eisenbahnbetriebs-UÜberschuss 90 136. Sa. M. 141 064. Dividenden 1908/09–1909/10: 0, 2 %. Vorstand: Erster Bürgermstr. Dr. Bernh. Schütze, Rentier Adolf Niepagen, Stendal; Stellv. Alb. Mertens, Neuendorf; Geh. Sanitätsrat Dr. Wilh. Reip, Arendsee. Aufsichtsrat: Vors. Landrat Wilh. von Bismarck, Stellv. Oberbürgermstr. Otto Werner, Reg.-Rat Auffarth, Magdeburg; Bürgermeister Friedr. Müller, Arendsee; Amtsvorsteher Ad. Schroeder, Borstel: Gemeindevorsteher Herm. Amelung, Gross-Ballerstedt; Arthur Weidling, Stendal; Landesrat Roscher, Merseburg. Stendaler Strassenbahn, A.-G. in Stendal. Gegründet: 1891. Letzte Statutänd. 10./2. 1902. Betriebseröffnung 3./6. 1892. Konz. bis 1931. Die Pferde-Strassenbahn hat eine Länge von 2,4 km. Kapital: M. 75 000 in 375 Nam.-Aktien à M. 200. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende März. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1910: Aktiva: Bahnkörper 11 525, Pferde u. Wagen 6036, Inventar u. Utensil. 509, Hypoth. 54 200, Kaution 1500, Bankguth. 7724, Debit. 1307, Kassa 397, Vorräte 1196. – Passiva: A.-K. 75 000, Kredit. 665, R.-F. 5605 (Rückl. 160), Div. 3000, Vortrag 126. Sa. M. 84 396. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebsunk. 18 342, Abschreib. 2789, Gewinn 3286. –Kredit: Vortrag 84, Betriebseinnahme 21 893, Zs. 2440. Sa. M. 24 418. Dividenden 1893–1910: 7, 4½, 7½, 9, 7½, 9, 10, 10, 9, 8, 8, 8, 7½, 7½, 7½, 6, 5½, 4 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K). Vorstand: W. Rieck, O. Lange (Betriebsleiter). Aufsichtsrat: (7) Vors. Stadtrat Hoevel. Zahlstelle: Stendal: Mitteldeutsche Privatbank. Stettiner Strassen-Eisenbahn-Gesellschaft in Stettin. Gegründet: 25./3. 1879; eingetr. 2./4. 1879. Letzte Statutänd. 30./12. 1903 u. 5./4. 1911. Die Ges. erwarb diejenigen Rechte zur Erbauung u. zum Betriebe von Strasseneisenbahnen in Stettin, welche dem Ing. Johs. Büsing durch die zwischen ihm u. der Stadt Stettin 22./5. 1878 u. dem Kreisausschusse des Kreises Randow 11./10.1878 abgeschloss. Verträge, bezw. die ihm durch Konk. der Kgl. Polizeidirektion zu Stettin v. 21./10. 1872 verliehene Erlaubnis eingeräumt worden sind. Konz.- Dauer seitens der kgl. Reg. bis Ende 1946, seitens des Kreises Randow bis 31./12 1936, seitens der Stadt Stettin urspr. ebenfalls bis 31./12. 1936, nach dem neuen Vertrag mit der Stadt v. 29./2. bezw. 2./3. 1904 bis Ende 1946, dagegen steht der Stadtgemeinde das Recht zu, während der letzten 10 Jahre die ganzen Anlagen nach Taxe käuflich zu übernehmen. Die Kosten der 1895 begonnenen Erweiterung des Bahnnetzes und Umänderung in elektr. Betrieb mit oberirdischer Stromzuführung wurden teils durch die unter Kapital angeführte Vorz.-Aktien-Em., teils durch Ausgabe 4 % Oblig, (s. Anl.) gedeckt. Ende 1910 besass die Ges. folg. Linien in der Geleiselänge von 64.94 km, in der Betriebslänge von 34,59 km, in der Bahnl. v. 32.67 km in 1, 435 m Spurweite: 1) Neuwestend-Altdammerstr.; 2) Bellevue-Bollinken- Frauendorf; 3) Alleestr.-Dunzigfähre; 4) Thiergarten-Arndtplatz; 5) Bahnhof-Grenzstr.; 6) Bahnhof-Johannisthal; 7) Berſinerthor-Hauptfriedhof. Die Stadt Stettin hat sich durch Vertrag v. 23./10. 1885 bezw. 2./4. Jan. 1896 eine Beteilig. am Gewinn ab 1./1. 1895 ausbedungen. Dieser Gewinnanteil beträgt 3 % der verfügbaren Div.-Summe, solange die Div. 5 % des A.-K. nicht übersteigt, bei 5–6 % Div. beträgt die betr. Abgabe 4 % und steigt progressiv mit jedem Prozent Div.-Gewinn um 1 % bis zum Höchstbetrag von 10 %. Nach dem neuen Vertrage v. 29./2. bezw. 2./3. 1904 sind ausserdem 25 % von der Summe an die Stadtgemeinde zu zahlen, welche über 6 % Div. zur Ver- teilung gelangt. Dureh den mit der Stadtgemeinde Stettin abgeschlossenen neuen Vertrag v. 29./2. bezw. 2./3. 1904 sind ausser den Bahnnetzerweiter. auch Ausführ. des zweiten Geleises auf einigen eingeleisigen Strecken vorgesehen und umfassen die hiernach erforderl. Bahnbauten eine Gesamtbaulänge von etwa 20 km. W eiter sind durchgreifende Anderungen in den Linien-