2246 Elektrische Strassenbahnen, Klein- und Pferdebahnen etc. Zahlstellen: Für Div.: Stettin: Gesellschaftskasse; Wm. Schlutow; Berlin: Deutsche Bank, Nationalbank f. Deutschl., Berl. Handels-Ges., Delbrück Schickler & Co., C. Schlesinger-Trier Hlärdy & Ce. G. m. b. H. Strausberg-Herzfelder Kleinbahn-Akt.-Ges. in Berlin, NW. Dorotheenstr. 11. Gegründet: 18./11. 1905; eingetr. 25./11. 1905. Die Dauer der Ges. ist unbeschränkt. Statutänd. 22./12. 1905 u. 28./11. 1908. Firma bis 22./12. 1905: Brandenburg. Kleinbahn- Akt.-Ges. Gründer s. Jahrg. 1910/11. Zweck: Erwerb u. Betrieb der nebenbahnähnlichen Kleinbahn von Strausberg über Hennuickendorf nach Herzfelde. Die staatliche Betriebsgenehmig. ist unter dem 1./8. 1906 auf 30 Jahre bis 31./12. 1936 erteilt. Ein staatliches Heimfallsrecht nach Ablauf der Kon- zessionsdauer besteht nicht; die Konzession wird vielmehr auf rechtzeitig zu stellenden Antrag der Konzessionsinhaberin erneuert werden. Besondere Lasten sind der Ges. durch die Konzession nicht auferlegt. Sie unterliegt lediglich den allgemein für Kleinbahnen gültigen Bestimmungen. Die Kleinbahn Strausberg mündet in Strausberg in die Staats- bahngeleise ein; Länge der Hauptgleise 8,644 km, der Neben- u. Anschlussgleise 17,336 km; am 28./9. 1896 für den Personenverkehr u. am 26./10. 1896 für den Güterverkehr eröffnet. Durch die Anschlussgleise werden in Hennickendorf u. Herzfelde eine Reihe von Ziegeleien mit der Kleinbahn verbunden. Zurzeit sind 13 Anschlüsse an Ziegeleien ausgebaut mit einer Gesamtlänge von 14,123 km. Der Betriebsmittelpark besteht aus 3 Lokomotiven von je 20 Tons Dienstgewicht, 1 Lokomotive von 30 Tons Dienstgewicht, 1 Gepäckpersonenwagen, 2 II./III. Klasse-Wagen, 2 Güterwagen für den Lokostückgutverkehr und 6 Güterwagen. Letzere sind in den Staatsbahnwagenverband eingestellt. Die Staatsbahn hat vertraglich die Unterhaltung der Güterwagen übernommen. Ferner ist die Staatsbahnverwaltung ver- pflichtet, der Kleinbahn so viel Wagen, als der Güterverkehr erfordert, zur Verfügung zu stellen. Den Betrieb führt die Firma Lenz & Co. G. m. b. H. zu Berlin nach Massgabe des am 20./25. Febr. 1907 geschlossenen Betriebsvertrages gegen eine jährliche Entschädigung von 5 % von dem Betriebsüberschuss bis M. 100 000, 10 % von einem etwaigen Betriebs- überschuss von M. 100 000–150 000, darüber hinaus aber 15 %; die jährliche Mindestver- gütung beträgt M. 5000. Die Kleinbahn dient in erster Linie dem Verkehr von Ziegeln und Kohlen. Der Frachtsatz stellt sich für jeden Waggon von ca. 3000 Ziegelsteinen von Straus- berg nach dem Schlesischen Bahnhof in Berlin auf M 15. Hiervon hat die Ges. an die Staatsbahnverwaltung eine Gesamtgebühr von M. 10 abzugeben, so dass ihr von der Fracht ein Bruttoerträgnis von M. 5 verbleibt. Die gesamte Kleinbahn, von der Abzweigungsstelle von der Staatsbahn bei Strausberg ab, liegt mit ihrem Hauptgleis und ihren Gebäuden auf eigenem Grund u. Boden. 1910: Beförderte Personen 44 146, Güter 443 221 t. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000. Die Einziehung (Amort.) von Aktien kann sowohl mittels Ankaufs als durch Auslos. u. Künd. erfolgen (s. Gewinn-Verteil.). In der G.-V. v. 17./4. 1909 wurden nom. M. 24 000 Aktien ausgelost. Gewinn-Verteilung: Von dem nach Absetzung aller Abschreib. u. Rücklagen, insbe- sondere nach Ausstattung des Ern.-F. u. des Spez.-R.-F., verbleibenden Reingewinn der Ges. werden zunächst 5 % dem gesetzl. R.-F. zugeführt; sodann erhalten die Aktionäre bis 6 % Div.; der verbleibende Betrag ist zur Einlösung von Aktien mit einem Aufgelde von 50 % des Nennwertes, also mit einem Betrage von M. 1500 für jede Aktie, oder zur Dotierung des Disp.-F. zu verwenden. Die Einlösung der Aktien hört auf, sobald neun Zehntel des A.-K., also insgesamt Aktien im Nennwerte von M. 900 000 zuzüglich des Aufgeldes, eingelöst worden sind. Wenn neun Zehntel des A.-K. eingelöst worden sind, so wird der gesamte Betrag des Reingewinnes als Gewinnanteil auf die verbliebenen Aktien im Nennbetrage von M. 100 000 verteilt, falls die Ges. nicht beschliesst, ihn zu ausserordentl. Rücklagen oder zu Wohlfahrtszwecken zu verwenden. Im unmittelbaren Anschluss an jede ord. G.-V., welche einen zu solcher Einlösung der Aktien zu verwendenden Reingewinn festgestellt hat, findet die Ziehung der Nummern der zur Einlösung gelangenden Aktien statt. Für das angefangene Geschäftsjahr, in welchem die Aktien zur Einlösung ausgelost worden sind, haben sie keinen Anspruch mehr auf Gewinnanteil. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1910: Aktiva: Eisenbahnanlage 1 139 434, Kaut. 10 362, Kassa 98, Ern.-F.-Effekten 49 766, Spez.-R.-F.-Effekten 1273, Kaut.-Effekten- u. Wechsel 50 000, Debit. 234 282. – Passiva: A.-K. 940 000, R.-F. für ausgeloste Aktien 60 000, Rückstell.-Kto 4522, Ern.-F. 45 910, Spez.-R.-F. 3723 (Rückl. 497), R.-F. 58 492 (Rückl. 4977), Disp.-F. 18 000, Lenz & Co., Kaut. 50 000, Kredit. 206 142, Div. 56 400, Einlös. von 24 Aktien 36 000, Vortrag 7026. Sa. M. 1 485 217. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 14 994, Zs. 5714, Ern.-F. 12 385, Verwalt.-Kosten an die Betriebsführerin 7917, Gewinn 104 901. – Kredit: Vortrag 5355, Eisenbahnbetriebs- Überschuss 140 557. Sa. M. 145 913. Kurs Ende 1909–1910: 147, 153 %. Eingef. am 22./3. 1909 von der Berliner Handels- Ges. zum ersten Kurs von 140 %. Dividenden 1905–1910: 0, 8, 8, 6, 6, 6 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Reg.-Baumeister a. D. Max Semke, Charlottenburg.