* 2266 Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. stände u. Kontroller zur Regulierung der Umdrehungszahl von Motoren. Zur Herstellung dieser Masch. u. Apparate stehen der Ges. eine grosse Anzahl deutscher u. ausländischer Patente zur Verf. Seit 1907 befasst sich Abt. M auch mit dem Bau sämtlicher für Nieder- spannung- u. Hochspannung-Schaltanlagen notwendigen Apparate. Die für die obenerwähnte elektr. Bahn-Abt. notwendigen Motoren, sowohl für Gleichstrom wie Drehstrom, desgleichen die Einphasen-Kommutator-Bahnmotoren werden ebenfalls in dieser Abt. hergestellt. Ausser- dem beschäftigt sich Abt. M mit dem Bau von Dampfturbinen, früher nach der Konstruktion von Rateau, jetzt nach eigenem System. Auch der Bau von Schiffsturbinen ist aufgenommen worden. Die gesamte Turbinenfabrik ist nach dem Fabrikgelände in Rosenthal verlegt worden. Auf dem Fabrikgelände in Rosenthal bei Berlin besitzt die Ges. noch ein Metallwerk, eine Kabelfabrik, sowie eine Fabrik zur Herstell. von Elektromobilen u. Benzinautomobilen. Auch die Fabrikat. von Dampfturbinen wurde 1909 dahin verlegt, auch Konstruktion von Schiffsturbinen. Das Metallwerk stellt in der Hauptsache Messing- u. Kupfer-Halbfabrikate her. Die Kabelfabrik beschäftigt sich ausser der Herstell. von Kabel mit Anfertig. sämtl. Sorten von umsponnenen Leitungsmaterialien. Die Fabrik beschäftigt über 8000 Beamte u. Arb. „„. für Zugänge 1901–1910: M. 1 175 707, 354 164, 538 509, 1 349 067, 1 713 714, 2 802 867, 1 679 662 5 050 269, 3 159 248, 8 517 900; von dem Betrage f. 1910 entfallen M. 353 328 auf Grundstücks-Kto, M. 3 446 271 auf Gebäude-Kti, M. 3 097 111 auf Masch.-Kti, M. 1 621 288 auf Werkz.- u. Utensil.-Kti. Die Ges. hat auswärtige Lager u. Vertretungen an den Hauptorten Deutschlands u. ausserdem in den Hauptstädten fast sämtl. europäischer Staaten, sowie an wichtigeren überseeischen Handelsplätzen. 1906 wurde der Zollverhältnisse wegen die Fabri- kation in Paris unter der Firma Société Anon. des Usines Electriques Bergmann (A.-K. seit 1908 frs. 2 500 000) aufgenommen. Anfang 1909 Beteilig. an der Elektrizitäts-Ges. für Kriegs- u. Handelsmarine G. m. b. H. in Berlin (St.-Kapital M. 500 000), ferner an der Bergmann- Metallurgique Automobil-Verkaufsgesellschaft m. b. H. sowie neuerdings an der Bayer. Überlandzentrale A.-G. in Haidhof (Oberpfalz) mit Aktien. Die Bergmann-Ges. gehört dem Deutschen Kupferdrahtverband, der Vereinigung Deutscher Starkstromkabel-Fabrikanten, so- wie der Verkaufsstelle Verein. Glühlampenfabriken G. m. b. H. in Berlin, an. Umsatz der Bergmann-Ges. in Berlin 1900–1910: M. 6 759 485, 6 670 000, 6 807 000, 8 252 000, 10 713 395, 13 209 492, 16 054 895, 21 017 920, 23 031 600, 37 586 500, 50 871 370. In das Geschäftsjahr ist die Ges. gegenüber dem Vorjahre mit einem nahezu verdoppelten Auftragsbestand getreten. Sie hat in den ersten 3 Monaten bereits ca. M. 4 000 000 mehr fakturiert, wie in der gleichen Zeit des Vorjahres. Die im I. Quartal des neuen Jahres eingegangenen Aufträge übersteigen diejenigen der gleichen Zeit des Vorjahres um ein beträchtliches. Die Ges. ist in allen ihren Fabriken einschl. der neuen Werkstätten überaus stark beschäftigt und rechnet mit einer weiteren erheblichen Umsatzerhöhung für das Geschäftsjahr 1911. Die Ges. hat im Sept. 1909 unter der Firma „Oesterreichische Bergmann-Elektricitäts- werke, G. m. b. H. in Bodenbach“ eine Tochtergesellschaft errichtet. Die Anlagekosten belaufen sich auf ca. K 4 000 000. Auf einem an Bahn u. Elbehafen gelegenen Fabrikgelände in vor- läufigem Ausmasse von ca. 55 700 qm sind Fabrikationsstätten zur Herstellung von elektr. Masch., Isolierrohren, Kupfer-, Messingfabrikaten, Kabel u. isolierten Drähten errichtet. Der Betrieb wurde 1910 sukzessive aufgenommen. Im Juli 1910 ist von der Ges. zus. mit einem Bankenkonsort. die Akt.-Ges. „Bergmann- Elektricitäts-Unternehmungen A. G.“ zu Berlin gegründet worden. Von dem M. 12 000 000 betragenden A.-K., worauf 25 % eingezahlt wurden, hat die Ges. 50 % übernommen. In die neue Ges., die insbes. den Bau u. die Finanzier. von elektr. Bahnen sowie von städtischen u. Überlandzentralen zum Gegenstande hat, sind die für diesen Geschäftszweig von den Bergmann-Elektric.-Werken gebildeten Abteilungen übergeleitet worden. Kapital: M. 29 000 000 in 29 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht 1896 um M. 500 000, am 3./4. 1897 um M. 300 000, lt. G.-V. v. 8./4. 1898 um M. 200 000, angeboten den Aktionären zu 227. 50 %, u. lt. G.-V. v. 21./4. 1900 um M. 500 000 in 500 Aktien, begeben zu 150 %; hiervon 300 Stück seitens eines Konsort. den Aktionären zu 157. angeboten, die restl. 200 Stück zum Kurse von 150 % wurden für die der Ges. von S. Bergmann zur Aus- beutung überlassene neue Erfindungen verwandt. Die G.-V. v. 15./12. 1900 beschloss zwecks Angliederung der A.-G. Bergmann-Elektromotoren- u. Dynamo-Werke in Berlin an die Ges. S. Bergmann & Co., A.-G. u. zur Stärkung der Betriebsmittel weitere Erhöhung des A.-K. um M. 6 000 000 (auf M. 8 500 000) durch Ausgabe von 6000, ab 1./1. 1901 div.-ber. Aktien. Hiervon erhielten die Aktionäre der Bergmann-Elektromotoren- u. Dynamo-Werke 2000 voll- gezahlte Stücke u. 1000 Stück mit 50 % Einzahlung quittierte Interimsscheine (diese seit 25./5. 1901 vollgezahlt u. gegen die Original-Aktien umgetauscht) als Gegenleistung für das Vermögen der aufgenommenen Ges. Die weiteren M. 3 000 000 Aktien, von denen zunächst nur M. 500 000 vollgezahlt, M. 2 500 000 mit 50 % eingezahlt worden sind, übernahm ein aus der Deutschen Bank in Berlin u. den Dresdner Bankhäusern Günther & Rudolph u. Menz, Blochmann & Co. bestehendes Konsort. zu 103 % mit der Verpflicht. M. 2 500 000 den alten 1 Bergmann-Aktionären 1: 1 zu 108 % zum Bezuge anzubieten. Als Beitrag zu den Fusions- Em.-Kosten zahlte das Konsort. M. 125 000 u. trug ausserdem die Hälfte des Schluss- für die Neu-Em. Der von dem Kostenbeitrag nicht verbrauchte Teil floss dem R.-F. zu. Diese Kapitaltransaktion gelangte infolge eines Anfechtungsprozesses erst 1903 zur Durchführung. Demgemäss wurden die Aktionäre der ehemal. Bergmann Elektro- motoren- u. Dynamowerke A.-G. bis spät. 30./6. 1903 zum Austausch ihrer Aktien in solche