Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. 2295 Zweck: Errichtung u. Betrieb eines elektrischen Werkes zum Zwecke der Abgabe von elektrischem Licht u. elektrischer Kraft in Dingolfing u. Umgebung. Kapital: M. 60 000 in 60 Aktien à M. 1000. Anleihe: M. 60 000 in Prior. à M. 500 u. 1000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1910: Aktiva: Kassa 1473, Betriebsvorräte 818, Betriebsanlage 94 910, Installat.-Vorräte 2084, Immobil. 31 000, Inventar 3280, neue Akkumulatorenbatterie 11 750, Effekten 100. – Passiva: A.-K. 60 000, Schuldverschreib. 60 000, Hypoth. 4000, Kredit. 137, Amort. 17 376, R.-F. 860, Div. 2700, Vortrag 343. Sa. M. 145 417. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebskto 8269, Unk. 2548, Zs. 2689, Inventar 72, Abschreib. 5928, Gewinn 3668. – Kredit: Vortrag 559, Licht 14 441, Kraft 5767, Installat. 2104, Miete 304. Sa. M. 23 177. Dividenden 1905–1910: 0, 0, 0, 2, 3, 4½ %. Direktion: Buchdruckereibesitzer Sylvester Hils. Aufsichtsrat: Vors. Fr. X. Wasserburger, Stellv. W. Demmelmaier, Jos. Loichinger, Josef Zeiler. Dingolfing; Ing. Paul Zechmeister, München. Zahlstellen: Dingolfing: Ges.-Kasse, K. Sixt. Elektra, Aktiengesellschaft in Dresden, Lüttichaustr. 211. Gegründet: 21./11. 1898. Statutänd. 5./1. 1900, 28./12. 1901 u. 13./7. 1909. Gründer s. Jahrg. 1900/1901. Zweck: a) Bau und Betrieb, Erwerbung, Veräusserung, Pachtung, Verpachtung und sonstige Verwertung von elektrischen und anderen Kleinbahnen und Transportunternehmungen; b) Ausnützung der elektrischen Kraft in jeder Form, insbesondere die Erwerbung von Anlagen, welche zur Ausnutzung der Elektrizität dienen oder dienen können; c) Be- trieb von Anlagen zu a) u. b) nebst Zubehör für eigene oder fremde Rechnung oder für gemeinsame Rechnung mit Dritten, die Beteiligung bei gleichen oder verwandten Unternehmungen in jeder Form etc. Die „Elektra“ verpflichtete sich, ihre Geschäfte in engster Fühlung mit der Continen- talen Gesellschaft für elektrische Unternehmungen und der Elektrizitäts-Akt.-Ges. vormals Schuckert & Co. zu betätigen, auf eigene Fabrikation und Installation oder Beteiligung an solchen Fabriken, welche Gegenstände gleicher Art wie die Elektrizitäts-Akt.-Ges. vormals Schuckert & Co. herstellen, zu verzichten, vielmehr alle technischen Ausfüh- rungen durch die Elektrizitäts-Akt.-Ges. vormals Schuckert & Co. bewirken zu lassen. Das Arbeitsgebiet der „Elektra“ ist das Königreich Sachsen, die thüringischen Staaten und die preussische Provinz Schlesien mit Ausnahme der Bezirke Beuthen, Kattowitz und Myslowitz. Siehe auch Jahrg. 1902/1903. Die „Elektra“ übernahm von der Cont. Ges. für elektr. Unternehmungen in Nürnbg. den grössten Teil der Aktien der ZwickauerkElektricitätswerk- und Strassenbahn-A.-G. (Div. 1898–1910: 4½, 4, 3½, 1, 3, 4, 5, 5½, 6, 6, 6, 6, 6 %), ferner die elektr. Strassenbahn von Schandau nach dem Lichtenhainer Wasserfall nebst Elektrizitätswerk. Anfang 1911 hat die Ges. das städtische Elektrizitätswerk Königstein a. E. sowie das Elektrizitäts- werk Niedereinsiedel i. B. erworben, ferner hat die Ges. mit der Stadt Sebnitz einen Stromlieferungsvertrag, sowie mit der Stadt Schandau und den sächsischen Gemeinden: Thürmsdorf, Pfaffendorf, Gohrisch, Cunnersdorf, Papstdorf, Kleinhennersdorf, Reinhardts- dorf, Schöna, Rathmannsdorf, Altendorf, Mittelndorf, Lichtenhain, Ottendorf, Hinter- hermsdorf und den 3 böhmischen Gemeinden Niedereinsiedel, Obereinsiedel u. Neudörfel Konzessignsverträge abgeschlossen. Die Ges. beabsichtigt, ihre Kraftstation in Schandau in eine Überlandzentrale umzubauen und die genannten Ortschaften an dieselbe anzu- schliessen. Die Elektrizitätswerke in Königstein und Niedereinsiedel werden stillgelegt. Weiter übernahm die „Elektra' 1899 von der Elektrizitäts-A.-G. vormals Schuckert & Co. das Elektric.-Werk u. die Strassenbahn in Mühlhausen 1. Th. Die G.-V. v. 28./12. 1901 beschloss Verkauf dieser Mühlhauser Anlagen zum Bilanzwert v. 31./12. 1901 (ca. M. 1600 000). Der Kaufpreis, welchen die Cont. Ges. für elektr. Unternehmungen gewährt hat, ist durch Hingabe von M. 1 500 000 Elektra- Aktien zum Preise von M. 900 000 zur Vernichtung u. der Rest durch Kompensation auf Schuldforder. geleistet worden. Der durch diese Transaktion entstandene Nutzen von M. 600 000 wurde verwandt mit M. 300 000 zur Abschreib. auf Effekten, mit M. 150 000 zur Stärkung des Ern.-F. der Werke der Ges. in eigener Verwalt. u. mit M. 150 000 zur Bildung eines Spez.-R.-F. Von der Cont. Ges. für elektrische Unternehmungen wurden ferner übernommen die Konzessionen (1907 auf 80 Jahre verlängert) für eine Bergschwebebahn von Loschwitz nach den Rochwitzer Höhen, welche am 6./5. 1901 in Betrieb kam. Die Erträgnisse dieser Bahn lassen bisher zu wünschen übrig, es ist dafür eine besond. Res. geschaffen. Die „Elektra“ ist an dem Elektricitätswerk Grossröhrsdorf G. m. b. H. nebst Bretnig und Ohorn beteiligt (letzte Div. 5 %). Die in Ölsnitz im Erzgebirge erbaute grosse Überland-Zentrale ging Ende März 1905 an die Zwickauer Elektriz.- u. Strassenbahn-Akt.-Ges. mit kleinem Gewinn für M. 2 250 000 über, gezahlt in 500 neuen Zwickauer Aktien und der Rest in bar. Die Elektra garan-