8= Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. Dividenden: 1898/99: 4 % p. r. t.; 1899/1900–1910/1911: 4, 3, 1, 1, 1½, 2, 2½, 3½, 3½, 4, 4½, 5½ %. Coup.-Verj.: 5 J. (F.) Direktion: Dr. Alfred Stoessel. Aufsichtsrat: (5–12) Vors. Geh. Komm.-Rat O. Petri, Nürnberg; Stellv. Bankier Ad. Paderstein, Konsul Fritz Chrambach, Gen.-Konsul F. Wiedemann, Dresden; Geh. Staatsrat Th. Hierling, Gotha; Königl. Sächs. Oberst z. D. L. Wittmer, Eisenach. Prokuristen: Kaufm. B. R. Hille, Ober-Ing. Fr. Carl Fischer. Zahlstellen: Dresden: Gesellschaftskasse, Gebr. Arnhold, Philipp Elimeyer; Berlin, Cöln, Düsseldorf: A. Schaaffh. Bankverein; Breslau: Gebr. Guttentag; Leipzig: Mitteldeutsche Privatbank:; München: Bayer. Vereinsbank; Nürnberg:-Anton Kohn. = * 0 — 3 Sachsenwerk, Licht- u. Kraft-Akt.-Ges. in Dresden, (Niedersedlitz). Gegründet: 3./3. 1903; eingetr. 29./4. 1903. Statutänd. 9./6. 1903, 21./6. 1906, 25./5. 1907, 14./3., 28./4. 1908, 17./5. 1909, 10./5. u. 22./12. 1910, 23./5. 1911. Gründer s. Jahrg. 1905/06. Die Gründung der Ges. erfolgte in dem Bestreben, das in Konkurs verfallene Unternehm. der A.-G. Elektrizitätswerke vorm. O. L. Kummer & Co. in Dresden der heimischen Industrie zu erhalten und, soweit möglich, den Aktionären u. Obligationären der falliten Ges. das engagierte Kapital zu retten. Zu diesem Zwecke wurden die Aktionäre der Kummer-Werke in der Weise an der neuen Ges. beteiligt, dass sie lt. Beschl. v. 6./2. 1903 gegen Barzahlung von 20 bezw. 40 % des Nennwertes ihrer Aktien solche der neuen Ges. bis 10./2. 1903 zeichnen konnten, wogegen sie mit , bezw. dem vollen Nom.-Wert der alten Aktien am Reingewinn der neuen Ges. im Wege der Auslos. teilnehmen. Den Obligationären der Kummer-Ges. wurden lt. Beschl. v. 24./4. 1903 folg. Rechte an der neuen Ges. eingeräumt: Den Inhabern der 4½ % Anleihe I das Wahlrecht, entweder gegen Abtretung aller ihrer Rechte aus den Teilschuldverschreib. je 60 % des Nom.-Betrages ders. bar zu verlangen, oder für je M. 500 Nennwert ihrer Stücke M. 300 in 4 % hypothek. Oblig. des Sachsenwerks, sowie M. 100 in ½% Anteil an M. 200 vollgezahlter Aktien desselben und 20 % des Nennwertes ihrer alten Oblig. im Wege der Ausl. aus dem künftigen Reingewinn des Sachsenwerkes zu beanspruchen; den Inhabern der 5 % Anleihe II das Wahlrecht, gegen Abtretung aller ihrer Rechte aus den Teilschuldverschreib., sowie der Regressansprüche gegen die Creditanstalt für Ind. und Handel in Liqu. in Dresden je 27½ % des Nennbetrages derselben bar, oder für je M. 500 ihrer Teilschuldverschreib. M. 200 in vollgezahlten Aktien des Sachsenwerks und 40 % des Nennwertes ihrer Oblig. im Wege der Ausl. aus dem künftigen Reingewinn des Sachsen- werks zu verlangen. Die bezgl. Erklärungen waren bis 6./5. 1903 abzugeben. Die Aktien u. Oblig. der Kummer-Ges. sind, soweit sie z. Zwecke der Beteilig. an dem neuen Unternehm. eingeliefert, mit dem erforderl. Aufdruck versehen. Der käuflichen Abtretung des Fabrik- etabliss. der Kummerwerke in Niedersedlitz an das Sachsenwerk wurde in der Gläubiger- versammlung v. 31./3. 1903 zugestimmt. Kaufpreis M. 700 000; derselbe war nebst M. 27 000 Inventar-Erlös den Inhabern der 4½ % Anleihe der Kummer-Ges. zu überweisen. Die für die I. und II. Anleihe auf den Grundstücken haftenden Sicherheits-Hypoth. sind gelöscht. Der Ausfallanspruch der Anleihe I ist abzügl. obiger M. 727 000 auf M. 724 875 festgestellt. Die Inhaber der 5 % Anleihe haben aus dem Erlös der verkauften Grundstücke nichts er- halten. Der Ausfall ihrer Forderung ist unter Berücksichtigung der für sie aus dem Verkauf des Elektricitätwerkes Niederlössnitz bei der Sächsischen Bank hinterlegten M. 280 000 auf M. 2 432 847 festgesetzt. Das Sachsenwerk hat M. 5000 zu den rückständigen Steuern der Kummer-Ges. beigetragen u. die Kosten der Übertragung geleistet. Danach stellt sich der Gesamterwerbspreis einschl. (M. 2 139 862) der Abfindung der Obligationäre der Kummer- Ges. in bar, Oblig. u. Aktien des Sachsenwerkes auf M. 2 844 862, welche Summe sich aus Eingängen aus dem Kummer-Konkurs um M. 1 348 337 mindern wird, sodass netto M. 1 496 525 für die Kummer-Anlagen gewährt sind. Der genannte Betrag von M. 1 348 337 ist durch die „% bereits überholt und dem Gewinn- u. Verlust-Kto gutgeschrieben, ebenso auch M. 108 510, welche die Ges. auf Grund des zur Beilegung des Prozesses der zweiten Kummer-Oblig. mit der Creditanstalt für Ind. u. Handel in Liquid. in Dresden abgeschlossenen Vergleichs erhalten hat. Weiter flossen der Ges. 1906 M. 60 748 u. 1907. die Restquote von M. 25 666 aus dem Kummer-Konkurs zu. Zweck: Jede Art gewerblicher Ausnutzung der Licht- u. Krafttechnik und verwandter Zweige, insbes. Einricht., Betrieb u. Verwertung elektr. Anlagen sowie Herstellung u. Ver- trieb der dazu dienenden Masch., Apparate u. Utensil. Die Fabrikation erstreckt sich auf die wichtigen Konstruktionen und gängigen Grössen, auch auf Installation, verwandte Geschäfts- zweige u. auf Maschinenbau. Die Ges. unterhält in vielen grösseren Städten des In- u. Auslandes Ingenieurbureaus. Umsatz 1904–1910: M. 1 435 991, 2336409, 3 670 405, 4271 062, ca. 5 500 000, ca. 5 500 000, ca. 7 400 000. Der Verlust aus 1904 von M. 230 564 erhöhte sich 1905 um M. 198 388 auf M. 428 952, verringerte sich aber 1906 auf M. 289 105 u. 1907 auf M. 159 198; getilgt 1908 durch Zuzahl. auf Aktien (s. unten). Beteil. bei der Ges. f. elektr. Ind. m. B. = in München. Dem Sachsenwerk sind auch 1908–1910 umfangreiche Aufträge zugefallen u zwar für verschiedene städtische Elektrizitätswerke u. Zentralen. Der Absatz an sonstigen eigenen Fabrikaten (Dynamomaschinen, Motoren, Transformatoren) belief sich im J. 1907