Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. Aktienemission von 1910 zur Tilg. der schwebenden Schuld bestimmt, welche ult. Juni 1910 M. 9 980 506 betrug. Der noch nicht begebene Rest der Anleihe von M. 2 500 000, der vor 1914 nicht emittiert werden soll, bleibt für Erweiter. der Anlagen reserviert. Verj. der Coup.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Zahlst.: Basel: Akt.-Ges. von Speyer & Co.; Frankf. a. M.: J. Dreyfus & Co.; Stuttgart, Heilbronn, Ulm, Freiburg i. B., Heidelberg, Augs- burg u. München: Filialen der Dresdner Bank. Kurs: Ende 1910: „ Aufgelegt M. 7 500 000 am 13./9. 1910 zu 100 %. Eingeführt am 22. Nov. 1910 in Frankf. a. M.; auch in Basel notiert. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F.; 4 % Div.; 10 % Tant. an A.-R.; Rest weitere Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1910: Aktiva: Grundstück- u. Wasserkraftanlage 1 591 789, Masch. 1 833 237, Hochbau 669 486, Fernleitung u. Kabel 3 527 526, Tr ansformatoren- Station 1 478 211, Ortsverteilung 2 078 565, Zähler 469 938, Messapparate 20 440, Telephonanlage 44 000, Kaut- 126 100, Debit. 621 669, Kassa 6677, Waren 172 362, Dreschmasch. 26 500, Betriebsmaterial. 17 765, Handbagger 1928, Wechsel 5784, Deposital 17 400, Verwalt. Gebäude 230 317, Zähler- prüfstation 2493, Unterstation 604 033, Kto der auswärt. Zentralen 3 599 433, Leihmotoren 20 209, Avale 50 000, Werkzeuge u. Ütensil. 40 000, Fuhrpark 5000, Bureaueinricht. 1. Passiva : A.-K. 7 500 000, Obligat. 7 500 000, do. Zs. Kto 80, Kredit. 1 148 075, Abschreib.-F. 777 604, R.-F. 26 755 (Rückl. 13 358), Avale 50 000, Div. 250 000, Vortrag 8357. Sa. M. 17 260 873. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebsunk. 637 543, Steuern u. Abgaben 68 125, Oblig.-Zs. 105 822, Hypoth.-Zs. 7651, Zs. 255 270, Agio 30 507, Abschreib. u. Rückl. 242 280, Reingewinn 271 715. – Kredit: Vortrag 4545, Stromeinnahme 1 397 506, Zählermiete 102 758, Waren 46 111, div. Einnahmen 67 Sa. M. 1 618 917. bDividenden 1906–1910: % Direktion: Ing. Rich. Pilz. Prokuristen: Dir. H. Utz, Ad. Clauss, S. „ Aufsichtsrat: (3–9) Vors. Dr. jur. Karl Mattes, Stuttgart; Stellv. Kgl. Baurat Dir. Rud. Menckhoff, Berlin: Rechtsanw. u. Notar Heinr. Kraut, Stuttgart; Dir. Oskar Oliven, Berlin; Konsul Fritz Wm. Schuster, Frankf. a. M.; Bank-Dir. Gust. Biermann, Basel. Flensburger Elektricitätswerk, Act.- Ges in Flensburg. Gegründet: 8./10. 1897 mit Nachtragen v. 23./12. 1897 u. 20/1 1898; eingetr. 26./1. 1898, Letzte Statutänd. 18./10. 1899, 31./5. 1902, 11./12. 1905 u. 25./ 5. 1908. Übernahmepreis M. 291 596. Gründ. s. Jahrg. 1899/1900. Zweck: Fortführung des von der Firma Flensburger Elektricitätswerk N. Jepsen Sohn F. Flohr & Devaranne auf Grund des mit der Stadt Flensburg am 30./11. 1896 abgeschlossenen Konzessionsvertrages errichteten Elektrizitätswerkes und dessen weitere Ausdehnung, Ver- sorgung von Flensburg und Umgegend mit Elektrizität, Erwerb und Anlegung von Strassenbahnen in Flensburg behufs Betrieb derselben durch Elektrizität. Der Vertrag mit der Stadt läuft bis 1./1. 1920. Die Stadt Flensburg besitzt das Vorkaufsrecht an dem Elektrizitätswerk und kann dasselbe jederzeit nach vorangegangener 6 monatlicher Kündigung erwerben. Erfolgt der Ankauf vor dem 1./1. 1920 – bis zu diesem Tage läuft die Konzession –, s0 besteht der Kaufpreis aus dem der gesamten Anlagen zuzüglich eines Aufschlages von 10 %. Nach Ablauf der Konzession kann die Stadt Flensburg die auf öffentlichen Strassen und Plätzen befindlichen Anlagen und Leitungen für 50 % des Abbruchwertes, jedoch höchstens 50 % des Buchwertes, die übrigen Anlagen zum vollen Buchwerte über- nehmen. Für die Erlaubnis zur Überschreitung der öffentlichen Wege, Strassen und Plätze mit oberirdischer Leitung etc. erhält die Stadt Flensburg für die gesamte Konzessionsdauer einen Anteil am Reingewinn, wie unter Gewinn-Verteilung genannt. Mit der Stadt Flens- burg wurde 30./12. 1905 ein Vertrag für die ab Juni 1907 bevorstehende Stromversorgung der von der Stadt erbauten elektr. Strassenbahn auf 5 Jahre geschlossen. Angeschlossen waren Ende 1910 29 348 Glüh- u. 446 Bogenlampen u. 720 Motore mit 1561 P%., 2086 Teil- nehmer, Gesamtanschlusswert Ende 1906–1910: 2442, 3062, 3608, 3815 Kw. An Kilowatt- stunden wurden 1909 u. 1910 abgegeben: 1 126 920, 1 235 237. 1905 Aufstellung einer neuen 750 PS. Dampfturbine, Kostenaufwand M. 108 386; 1906— 1910 erforderten die Zugänge M. 287 916, 233 446, 300 696, 120 866, 158 262. Die Bilanz für 1908 wurde infolge der Aus- stellungen des Vertreters der Stadt einem Schiedsgericht zur Nachprüfung überwiesen. Aufstellung einer neuen 1500 PS. Turbine. In Anbetracht der Differenzen mit dem Flens- burger Magistrat wurden die Reingewinne pro 1909 u. 1910 mit M. 62099 bezw. 60 511 einstweilen vorgetragen. Der Magistrat hat eine Feststellungsklage betreffs des Konzess.- Vertrages angestrengt, die 1911 zu Gunsten der Stadt entschieden wurde. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 225 000, erhöht lt. G.-V. v. 6./5. 1899 um M. 275 000 in 275 Aktien, div.-ber. ab 1./1. 1900, begeben an die Baltische Elektri- citäts-Ges. in Kiel zu 102.50 %, u. zwecks Tilg. nachstehender Anleihe, von Bankschulden u. zur Ausgestaltung der Anlagen u. Stärkung der Betriebsmittel lt. G.-V. v. 11./12. 1905 um M. 500 000 (auf M. 1 000 0 000) in 500 neuen, ab 1./7. 1906 div.-ber. Aktien, übernommen von einem Konsortium, das alle mit Ausgabe der neuen Aktien verbund. Unkosten zu tragen hatte zu pari, angeboten den Aktionären 1: 1 v. 13.–29./1. 1906 zu 110 %; einzuzahlen waren