Elektrotechnische Fabriken, Elekfrie. und Hilfsgeschäfte. 2311 gewerbliche Ausnutzung elektr. Ströme zur Beleuchtung u. Kraftabgabe, sowie jede andere Art gewerblicher Erzeugung u. Verwendung elektr. Energie im jetzigen u. künftigen Weich- bilde der Stadt Homburg v. d. H. etc. Die Ges. hat eine elektrisch mit Oberleitung betriebene Kleinbahn von Homburg v. d. H. nach Dornholzhausen bezw. Saalburg mit Abzweigung nach Kirdorf, ca. 11 km lang, erbaut, deren Betrieb seit 1./7. 1900 ganz für Rechnung der Ges. geht. Spurweite 1.435 m. 15 Motor- u. 12 Anhängewagen. – An die Zentrale waren Ende 1904 bis 1910 angeschlossen 26 000, 28 626, 31 754, 34 439, 36 326, 37 726, 40 585 Glühlampen zu 16 „ 19 149, 180, 219, 236, 262, 285 Motore mit 450, 532, 566, 651, 678, 745, 790 PS. Statistische Angaben über die Bahn werden nicht veröffentlicht. Die Konzession ist für die ersten 40 Betriebsjahre des Elektrizitätswerkes eine aus- schliessliche. Die Stadtgemeinde Homburg v. d. Höhe ist berechtigt, das Elektrizitätswerk vor Ablauf der Konzessionsdauer mit sämtl. zum Betriebe gehörigen Grundstücken, Gebäuden, Masch. u. Anlagen, Leitungen und sonst. Einrichtungen zu erwerben und zwar erstmals mit Ablauf des 10. Betriebsjahres, dann weiter mit Ablauf des 15., 20., 25., 30., 35, u. 40. Jahres, doch muss sie die Ges. 12 Monate vorher verständigen. Als Preis für die Übernahme ist seitens der Stadtgemeinde die Summe zu zahlen, welche sich als arithmetisches Mittel aus dem Taxwert und dem mit 25 kapitalisierten Betrag des durchschnittl. Reingewinns der letzten 3 Betriebsjahre vor der Erwerbung ergiebt. Der so ermittelte Wert muss jedoch mind. 20 % höher sein, als der jeweilige Buchwert des Werkes. Die Stadtgemeinde Homburg v. d. Höhe ist ferner berechtigt, nach Ablauf von 10 Jahren seit Beginn der Konzession (ab 25./5. 1899 50 Jahre) und unter den gleichen Bedingungen die elektr. Strassenbahn bis Dornholzhausen und event. Saalburg mit zu übernehmen. Diese Berechtigung wird indessen hinfällig, sofern bis zu dem vertragsmässig bestimmten Übernahmezeitpunkt von der Ges. für die Strecke Frankf. a. M.- Homburg v. d. Höhe eine elektr. Bahn gebaut werden sollte. Zwecks Baues der elektrischen Bahn von Homburg über Heddernheim nach Frankf. a. M. erwarb die Frankfurter Lokalbahn-Akt.-Ges. alle Aktien der Homburger Ges. Abgaben: Die Ges. gewährt der Stadtgemeinde einen Anteil von ¼ desjenigen Reingewinns des Werkes, welcher sich über eine 5 % Verzinsung des urspr. oder event. erhöhten Anlagekap. hinaus u. nach Rücklage bis zu 4½ % in den Abschreib.-F. und von 5 % in den R.-F. ergibt. Der Gewinnanteil wird seitens der Ges. mit folg. Mindestbeträgen gewährleistet: Vom 1.–10. Betriebsjahr M. 2000, vom 11.–20. M. 3000, vom 21.–30. M. 4000, vom 31.–40. M. 5000 jährl. durchschnittl. Die Ges. ist von allen Gemeindesteuern oder sonst. städtischen Auflagen befreit. Für die Mitbenutzung der städtischen Strassen und Wege für Bahnzwecke hat die Ges. an die Stadt eine Abgabe von 3 % der Brutto-Betriebs-Einnahme zu zahlen, mind. aber M. 2000 jährl. Die jährl. an die verschiedenen Gemeinden und Behörden für Geländepacht zu entrichtenden Abgaben belaufen sich auf ca. M. 1500. Kapital: M. 1 250 000 in 1250 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 500 000, Erhöhung lt. G.-V. ve.29./10. 1898 um M. 750 000, voll eingez. seit 1./. 1900. Anleihe: M. 1 250 000 in 4½ % Teil- schuldverschreib. lt. G.-V. v. 27./12. 1901, Stücke à M. 1000 auf den Namen der Landgräfl. Hess. konz. Landesbank; rückzahlb. zu 103 %. Zs. 1./1. u. 1./7. Tilg. ab 1905 in 35 Jahren durch Ausl. im Juli (erste 1904) auf 2./1.; ab 1./7. 1904 verst. Tilg. oder Tofalkünd. mit 3 monat. Frist zulässig. Sicherheit: Erststellige Hypoth. auf Elektrizitätswerk u. Bahn im Betrage von M. 1 287 500. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke nach gesetzl. Bestimm. Zahlst.: Homburg: Landgräfl. Hess. konz. Landesbank; Frankf. a. M.: Dresdner Bank. In Umlauf Ende 1910 noch M. 1 144 000. Kurs in Frankf. a. M. Ende 1902– 1910: 100, 100.70, 100.50, 103.20, 102.60, 100, 101.70, 102.30, 102.50 %. Aufgel. 4./11. 1902 zu 100 %. Geschäftsjahr: Kalenderj.; bis 1901 v. 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Spät. Juni. 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., die lt. Vertrag mit der Stadt Homburg an dieselbe zu zahlende garant. Abgabe, falls der nach dem Reingewinn zu berechn. Anteil der Stadt nicht einen höheren Betrag ergibt, event. ausserordentl. Abschreib. u. Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, sodann bis 4 % Div., vom verbleib. Betrage 15 % Tant. an A.-R. (mind. M. 500 pro Mitgl.), Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1910: Aktiva: Grundstück u. Gebäude 548 126, Kessel- u. Kühlanlage 164 531, Masch. 319 568, Kabel, Hausanschlüsse u. Freileit. 500 401, Apparate u. Zähler 95 128, Akkumulat. u. Pufferbatterie 65 209, Fabrikeinricht. u. Werkzeuge 79 857, Gleiseanlage 965 254, Oberleit. 256 116, rollendes Material 372 591, Uniformen 7148, Neubaukto, Werk 47 817, Bei- steueranlagen 537, Disagio u. Unk. für Obligat. 18 500, Avale 15 000, Debit. 41 673, Kaut. 4979, Bankguth. 4817, Abnehmer 10 759, Waren 44 512, vorausbez. Prämien 4013, vorausbez. Pacht 362, Effekten 14 989, Fahrkartensteuer 51, Oblig.-Einlös.-Kto 4000, Kassa 2580. – Passiva: A.-K. 1 250 000, Oblig. 1 144 000, do. Einlös.-Kto 1000, do. Zs.-Kto 11 317, R.-F. 35 230 (Rückl. 3010), Abschreib. u. Ern.-F. 490 000, Hausanschlussbeitrag 3695, Unterst.-F. 477, Darlehn der Frankfurter Lokalb. A.-G. 477 658, Kredit. 89 993, Kaut. 5394, Avalwechsel 15 000, Haftpflicht- versich. Bahn Rückst. 3500, Talonsteuer-Rückl. 3000, Abgabe an Stadt Homburg 4453, Tant. an Vorst. u. Beamte 1846, Div. 50 000, Vortrag 1965. Sa. M. 3 588 530. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Zs. 21 092, Oblig.-Zs. 51 480, Disagio u. Unk. für Oblig. 5000, Rückst. f. Talonsteuer 2000, Abschreib.- u. Ern.-F. 48 876, Gewinn 61 275, – Kredit: Vortrag 1059, Gewinn aus Stromlieferung, Installationen u. Strassenbahnbetrieb 188 664. Sa. M. 189 724. Kurs Ende 1902–1910: 100, 100, 100, 100, 112, 112, 112, 112, 112.40 %. Eingef. Nov. 1902; erster Kurs 11./11. 1902: 100 %. Notiert in Frankf. a. M.