Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. 2313 Land- und Seekabelwerke Aktiengesellschaft in Cöln-Nippes. Gegründet: 11./5. 1898 mit Wirkung ab 1./1. 1898. Gründung s. Jahrg. 1901/1902. Letzte Statutänd. 12./4. 1904. Eingebracht in die A.-G. hat die Firma Franz Clouth, Rhein. Gummi- Waaren-Fabrik, zu Cöln-Nippes ihr Kabelwerk nebst Grundstücken, Gebäuden, Masch. u. Zubehör für M. 1 518 533. Zweck: Herstellung, Vertrieb, sowie Legung von Land- u. See- kabeln, sowie Fabrikation von blanken und isolierten Kupferdrähten. Fabrik in Cöln-Nippes. 1909 Ankauf eines benachbarten Grundstücks für M. 363 968. Das Seekabelwerk in Nordenham a. d. Weser samt Kabeldampfer hat die Ges. im Juni 1899 an die Norddeutschen Seekabelwerke, A.-G., Cöln-Nordenham, gegen Vergüt. der Anschaff.-Werte und Erteilung von Genussscheinen abgegeben. Die Abteilung Apparate- bau, welche sich bisher vornehmlich mit der Herstellung von Schutz- und Sicherheits- vorrichtungen für elektrische Hochspannungsanlagen befasste, wurde 1905 durch Erwerbung der Einrichtung der von der Firma Dr. Rudolf Franke & Co., Hannover, betriebenen Fabrikation von elektr. Präzisions-Messinstrumenten wesentlich vergrössert; letztere wurde 1906 von Hannover nach Cöln verlegt. Kapital: M. 6 000 000 in 6000 Akt. à M. 1000. M. 5 000 000 sind voll eingezahlt, M. 1 000 000 nur mit 25 %. In Summa also M. 5 250 000 eingezahlt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-E., event. weitere Rücklagen, vom verbleib. Betrage 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R., Überrest Super-Div. bezw. Vortrag; die vertragsm. Tant. des Vorst. werden als Geschäftsunkosten gebucht. Bilanz am 31. Dez. 1910: Aktiva: Fabrikgrundstücke 670 529, Gebäude 478 178, Masch. 482 420, elektr. Licht- u. Kraftanlage 56 847, Werkzeuge 1, Messinstrumente 15 453, Fabrik- u. Transport-Utensil. 71 147, Bureau- do. 15 184, Modelle 1, Patente 1, Versich. 24 472, Roh- material. 316 305, fert. Waren 452 575, halbfert. do. 109 499, Rohmaterial. 665 208, Wertp. 268 896, Kassa, Reichsbank-Postscheck 55 355, Wechsel 57 598, Avale 131 356, Debit. 2 774 603. – Passiva: A.-K. 5 250 000, R.-F. 236 849 (Rückl. 15 723), Spec.-R.-F. 90 000, Beamten-Pens.-F. 226 948 (Rückl. 20 000), Arb.-Unterst.-F. 100 000 (Rückl. 8935), Avale 131 356, Kredit. 289 402, Div. 262 500, Tant. 5980, Vortrag 52 601. Sa. M. 6 645 638. Gewinn-u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 400 684, Abschreib. 118 809, Reingewinn 365 740. – Kredit: Vortrag 51 277, Zs. 5136, Fabrikat.-Gewinn 828 820. Sa. M. 885 234. Kurs: Zugelassen 5./6. 1901 an der Berliner Börse, aber noch nicht eingeführt. Dividenden 1898–1910: 6½, 9, 10, 0, 0, 5, 6, 8, 10, 8, 8, 8, 5 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Rud. Simons, Georg Bartels. Prokuristen: Wilhelm Fries, Moritz Nickel, Friedrich von Hermann. Aufsichtsrat: (5–15) Vors. Geh. Komm.-Rat Th. von Guilleaume, Cöln; Stellv. Geh. Justizrat A. Heiliger, Carl Th. Deichmann, Komm.-Rat Louis Hagen, Geh. Komm.-Rat Max v. Guilleaume, Komm.-Rat Dr. ing. Emil Guilleaume, Cöln; Minister a. D. Dr. Gnauth, Exz., Dir. Carl Steven, Dir. Karl von der Herberg, Dir. G. Zapf, Mülheim a. Rh.; Dir. Walther Rathenau. Zahlstelle: Reichsbankgirokonto; Postscheckkonto: Nr. 1307 Cöln.* Rheinisches Elektricitätswerk im Braunkohlenrevier Akt.-Ges. in Cöln, Herwarthstr. 18. Gegründet: 28./6. 1910; eingetr. 19./7. 1910. Gründer: Rheinische Akt.-Ges. für Braun- kohlenbergbau u. Brikettfabrikation, Gerichtsassessor Dr. Albert Biesantz, Cöln; Kaufm. Jak. Aussem, Quadrath; Kaufm. Victor Bellier de Launay, Cöln; Kaufm. Adolf Mertz, Horrem. Zweck: Erricht. u. Betrieb von Elektrizitätswerken u. die Verwert. der zu erzeugenden elektr. Energie, sowie alle Unternehmungen, die diesem Zwecke dienen. Dem Rheinischen Elektricitätswerk wurden die Lieferungsverträge auf elektr. Energie, welche die Rhein. Akt.-Ges. für Braunkohlenbergbau u. Brikettfabrikation in Cöln 1910 mit der Stadt Cöln u. dem Kreise Bergheim abgeschlossen, zur Ausführung übertragen. Das Elektrizitätswerk errichtet seine Zentrale auf Grube Fortuna genannter Bergwerks-Ges., die durch Kabel mit der Stadt Cöln verbunden wird. Der Bau der Zentrale in der ersten Anlage in Grösse von 8000 KW. ist der Allg. Elektricitäts-Ges. in Berlin in Auftrag gegeben. Über- dies hat die Ges. eine Kabelverbindung zwischen den Anlagen der Gew. Louise, der Grube Grefrath, der Gew. Beisselsgrube, der Grube Fortuna u. ihrer Zentrale hergestellt, zu dem Zwecke, einen Ausgleich zwischen den Gruben vorzunehmen, die über ihren Bedarf hinaus elektr. Energie erzeugen, und denjenigen, bei denen die eigene Krafterzeugung für die erweiterten Betriebe nicht mehr ausreicht. Diese Kabelverbindung, von der aus auch die Belieferung des Kreises Bergheim mit elektr. Energie erfolgt, wurde nach u. nach zu Anfang 1911 fertiggestellt, so dass mit der Stromabgabe an den Kreis Bergheim schon im März 1911, wenn auch nur in geringem Umfange, begonnen werden konnte. Der mit der Stadt Cöln am 3./6. 1910 abgeschlossene 30jähr. Vertrag auf Lieferung elektr. Energie beruht im wesentlichen auf der Grundlage, dass die Stadt verpflichtet ist, vom 1./4. 1912 ab ihren ganzen Bedarf an elektr. Energie für das gegenwärtige u. zukünftige Stadtgebiet ausschliesslich von der Ges. zu entnehmen, soweit dieser Bedarf nicht aus bestehenden städt. Elektrizitätswerken oder aus den Elektrizitätswerken der während der Vertragsdauer etwa einzugemeindenden Gebietsteile gedeckt werden kann.