Elektrotechnische Fabriken, Hlektrielbstwele und Hilfsgeschäfte. 23* Debitoren, Wertpapiere, Kassa u. Wechsel in die A.-G. eingebracht. An Passiven gingen sämtliche in der Bilanz vom 31./12. 1900 ersichtliche Forderungen (mit Ausnahme der Privatkonten der Vorbesitzer) auf die A.-G. über. Gegen diese Einlage erhielt die Firma Körting & Mathiesen M. 1 824 000 in 1824 Aktien der Ges. à M. 1000 und M. 642.75 bar. Zweck: Installierung von Maschinen, Apparaten und Einrichtungen aller Art, welche in das Gebiet der Elektrotechnik und Beleuchtung fallen, Verwertung solcher selbstherge- stellter Gegenstände sowie Fabrikation, Ankauf u. Verwert. anderer Gegenstände, die mit elektr. u. Beleucht.-Anlagen jeglicher Art oder mit deren Installierung in Verbindung stehen, desgleichen Fabrikation nichtelektrotechnischer Artikel; insbes. Erwerb der der Firma Körting & Mathiesen gehörenden, zu Leutzsch bei Leipzig beleg. Grundstücke u. Fort- betrieb bezw. Weiterentwickelung der auf denselben betriebenen Anfertigung von Bogenlampen und aller hiermit verbundenen Geschäftszweige; ferner Beteilig. an Unternehm., die andere Zwecke als die der Ges. verfolgen. ca. 750 Arb. Die Fabrikations- u. Lagerräume umfassen ca. 15 000 qm. Kapital: M. 2 050 000 in 2050 Aktien à M. 1000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. besondere Abschreib. u. Rücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, hierauf 4 % Div., vom Ubrigen 6 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergütung von M. 6000), Rest weitere Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Die Buchwerte für Firmen, Patente, Gebrauchsmuster und Warenzeichen sind voll- ständig abgeschrieben. Bilanz am 31. Dez. 1910: Aktiva: Areal u. Gebäude 840 056, do. Barneck 351 713, Haus- grundstück „Ferienheim Lückendorf“ 152 901, Betriebsinventar 18, Kassa u. Wechsel 240 826, Effekten u. Beteil. 1 254 724, Effekten z. Beamten- u. Arb.-Wohlf.-F. 230 600, Debit. 1 798 760, Vorräte 450 585. – Passiva: A.-K. 2 050 000, Kredit. 530 779, Beamtenkaut. 105 351, R.-F. I 205 000, do. II 645 000, Div.-Ergänz.-F. 645 000, Beamten- u. Arb.-Wohlf.-F. 431 305, Hypoth. „Hausgrundstück Ferienheim Lückendorf“ 12 000, Reingewinn 695 751. Sa. M. 5 320 187. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 522 272, Abschreib. 155 432, Reingewinn 695 751. – Kredit: Vortrag 67 415, Zs., Kursgewinn u. Dekorte 82 440, Warengewinn 1 223 599. Sa. M. 1 373 455. Dividenden 1901–1910: 5, 6, 6, 6, 12, 18, 25, 20, 20, 20 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Max Körting, Stellv. Kaufm. Osk. M. Sauppe, Kaufm. Max Perschmann. Reg.-Baumeister Rich. Fretzdorff. Prokurist: Dr. jur. M. E. Zimmermann. Aufsichtsrat: Vors. Wilh. Mathiesen, Leutzsch; Ing. Rob. Böker, Baumeister Jul. Kornagel, Leipzig. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Leipzig: A. Lieberoth. Elektrizitäts-Werke Liegnitz in Liegnitz. Gegründet: 11./1. 1898. Statutänd. 19./5. 1899, 4./5. 1905 u. 5./4. 1909. Gründer s. Jahrg. 1900/1901. Zweck: Erwerb, Erricht., Betrieb u. Veräusser. elektrischer u. sonst. industrieller An- lagen aller Art. Die Ges. übernahm die der Elektrizitäts-Ges. Felix Singer & Co. in Berlin ab 1./10. 1898 für 40 Jahre verliehene, ausschliessliche Konzession für den Betrieb einer am 21./1. 1898 eröffneten elektr. Strassenbahn u. einer am 14./8. 1899 in Betrieb genommenen Licht- u. Kraftstation in Liegnitz (Konc. 40 Jahre) für zus. M. 1 440 000. Länge der 3 Strassen- bahnlinien 10,072 km. Frequenz 1901–1910: 772 695, 766 764, 791 394, 841 834, 852 753, 907 014, 949 473, 961 808, 1 005 983, 1 085 577 Personen; Fahreinnahmen: M. 74 353, 73 840, 76 326, 81 079, 82 082, 87 249, 91 539, 92 940, 97 329, 105 562. Angeschlossen waren Ende 1910 18920 Glüh- u. 506 Bogenlampen, 310 Motore, sowie 94 Diverse. Gesamterzeug. der Kraftstation 1910: 1549 387 Kilowattstunden, wovon 395 944 auf die Strassenbahn entfielen. Zur Bestreitung von Erweiterungen fand 1907 die Aufnahme einer 4 % Oblig.-Anleihe von M. 300 000 statt. 1909 erforderten Zugänge auf Anlage-Kti (Erwerb von Grundstücken, Erweiterungen etc.) ca. M. 170 000. 1910 ca. M. 95 000. Für weitere Strassenbahnlinien hat die Ges. gegenüber anderen Unternehmern bei gleichen Bedingungen das Vorrecht; jedoch ist sie nicht vor Ablauf von 6 Jahren ver- pflichtet, noch weitere innerhalb der Stadtgemarkung gelegene und vom Magistrat zu bestimmende Linien zu bauen, bezw. das Bahnnetz um 3 km zu vergrössern, sofern auf den bestehenden Strecken per Wagen-km nicht mindestens 38 Pf. Einnahme im Durchschnitt eines Jahres erzielt werden. Infolge des anfänglich ungünst. Betriebsergebnisses der Strassenbahn hat der Magistrat von Liegnitz auf Ansuchen der Ges. unter dem 7./3. 1901 eine Anderung des urspr. Vertrages v. 28./29. Dez. 1897 hinsichtlich der Abgaben zugestanden, indem die Stadt für die gesamte Dauer des Vertrages auf die Mindestabgaben aus den Brutto-Einnahmen verzichtete und 1901–1906 je 4 % erhob.; ab 1907–1912 werden 5 % von den Brutto-Einnahmen der elektr. Bahn und des Licht- und Kraftwerkes an die Stadt entrichtet; von 1913 ab bleibt der urspr. festgesetzte Prozentsatz von mind. M. 20 000 bestehen. Für diejenigen Jahre, in denen der Reingewinn des ges. Unternehmens einschl. der Strassenbahn 5 ; des in dem gesamten Unternehmen angelegten Kapitals übersteigt, sind ausser den im § 12 vereinbarten Abgaben noch 20 % von den 5 % des erwähnten