2324 Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. Xusnahme des Wasserrechtes, wofür M. 65 000 bezahlt werden müssen, zu. Mit der Gemeinde Baben- hausen und einer Anzahl kleinerer Orte wurden Konzessionsverträge geschlossen und die betreffenden Er- weiterungsbauten ausgeführt. 2) Elektricitätswerk in IIlach b. Steingaden i. Oberbayern, seit 1901 in Vollbetrieb. Durch Auf- stauung u. Akkumulierung der Illach werden ca. 300 HP. gewonnen. Vermittelst zweier Turbinen werden 2 Wechselstrom-Dynamomasch. von je 105 Kilowatt Leistung angetrieben. Auch hier wurde zur grösseren Betriebssicherheit eine Dampfmasch. von ca. 150 HP. Leistungsfähigkeit mit zugehöriger Kesselanlage auf- gestellt. Die elektrische Energie wird mit einer Betriebsspannung von 5000 Volt in zwei Leitungen nach Schongau geführt und zwar berührt die eine Leitung die Orte Steingaden und Peiting, während die andere über Lechbruck, Burggen und Bernbeuren nach Schongau führt. Mit der Stadtgemeinde Schongau wurde seitens der früheren Firma Erwin Bubeck am 15. Ncv. 1897 ein Konzessionsvertrag auf 30 Jahre vereinbart. welcher ebenfalls bei Gründung der Ges. gegen Verrechnung der direkt aufgewendeten Unkosten an die selbe übergegangen ist. Vom 12. Betriebsjahre ab ist die Stadtgemeinde Schongau berechtigt, das Elek- trizitätswerk anzukaufen, wobei der Erwerbspreis, welcher nach dem in den letzten drei Betriebsjahren erzielten durchschnittlichen Reingewinn berechnet wird, mindestens die Höhe des investierten Kapitals decken, höchstens aber die doppelte Höhe desselben erreichen soll. Bei Erteilung einer Konzession nach Ablauf der Konzessionsdauer hat die Ges. unter sonst gleichen Bedingungen den Vorrang. – Des weiteren ging der am 24. März 1898 durch die frühere Firma Erwin Bubeck mit der Gemeinde Peiting auf die Dauer- von 30 Jahren abgeschlossene Konzessions- bezw. Stromlieferungsvertrag unter den gleichen Bedingungen an die Ges. über, während mit der Gemeindeverwaltung Urspring-Steingaden am 27. Nov. 1899, mit der Gemeinde Bernbeuren am 31. Dez. 1899, mit der Gemeinde Burggen am 6. Jan. 1900 ebenfalls 30jährige Verträge abgeschlossen wurden. Am 25. März 1900 wurde endlich noch mit der Gemeinde Lechbruck ein solches Übereinkommen, auf vorläufig 15 Jahre lautend, abgeschlossen 3) Elektricitätswerk Sulzbach i. Oberpfalz, seit 15./4. 1900 in Betrieb. Auf Grund des am 20./3. 1899 mit der Stadtgemeinde Sulzbach abgeschlossenen, zunächst 5jähr. Konc.-Vertrages kamen vorläufig 2 Dampfmasch. von je 50–70 HP. Leistungsfähigkeit nebst zugehöriger Kesselanlage zur Aufstellung. Durch dieselben werden zwei Gleichstrom-Dynamomaschinen von je 38¼9 Kilowatt Leistung in Betrieb gesetzt. Zur Verstärkung der Anlage wurde eine grosse Accumulatorenbatterie aufgestellt. Sollte mit Ablauf der Konzessionsdauer das Elektrizitätswerk seitens der Stadtgemeinde Sulzbach unter den vertraglichen Be- stimmungen nicht angekauft werden, 80 sich die Konzession stillschweigend um weitere 25 Betriebsjahre mit der Bestimmung, dass die Stadtgemeinde Sulzbach vom 10. Betriebsjahre ab wiederum das Recht hat, das gesamte Werk anzukaufen, wobei der Erwerbspreis, welcher nach dem in den letzten 3 Betriebsjahren erzielten durchschnittlichen Reingewinn berechnet wird, mindestens das angelegte Kapital decken, höchstens aber die doppelte Höhe desselben erreichen soll. Die Stromeinnahmen der 3 Werke haben sich 1910 auf M. 127 447 gehoben (i. Vorj.- M. 120 005). Kapital: M. 2 000 000 in 4 Serien A, B, C, D vom je 500 Aktien à M. 1000 (Aktien-Nrn. 1–2000). Hypothekar-Anleihe: M. 1 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1900, aufgenommen zur Verstärkung der Betriebsmittel, rückzahlbar zu 103 %, 750 Stücke (Nr. 1–750) à M. 1000 u. 500 (Nr. 751–1250) à M. 500, auf Namen des Bankhauses Doertenbach & Cie. in Stuttgart, übertragbar durch Indossament, unkündbar bis 1. Okt. 1905. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1906 bis längstens 1948 durch jährl. Ausl. im Okt. (zuerst 1905) von M. 4000 steigend bis M. 40 000 auf 1. April; kann ab 1. Okt. 1905 beliebig verstärkt, event. auch die ganze Anleihe mit 6 Monate Frist gekündigt werden. Sicherheit: Hypoth. zur ersten Stelle auf die drei oben genannten Elektrizitätswerke in Breitenthal, IIlach, Sulzbach. Verj. der Coup. 4 J. (K.), der Stücke nach gesetzl. Bestimm. Zahlst. wie bei Div. Noch in Umjiauf Ende 1910: M. 976 000. Kurs in München Ende 1900–1910: 99.50, 94, –, 89, 94.10. 98, 98.50, 95.50, 81, 72, 74.50 %. Eingef. 24. 10. 1900 zu 99.50 %. Hypotheken: M. 142 782 (Stand ult. 1910). Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., vom verbleib. Überschuss event. ausserord. Abschreib. u. Rücklagen, sodann 4 % Div,, vom Rest 12½ % Tant. an A.-R. (mind. M. 1000 pro Mitgl.), vertragsm. Tant. an Vorst., Überrest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1910: Aktiva: Immobil. 218 254, Mobil., Masch. u. Werkzeuge 10 822, Patente u. Gebrauchsmuster 1, Lagerbestände 18 266, eigene Elektr.-Werke 1 863 657, Inventar u. Betriebsvorräte 5374, Kassa 20 256, Effekten 8735, Bankguth. 87 093, Debit. 220 297, Verlust- Vortrag aus 1909 747 871, Verlust aus 1910 235 972, zus. 983 843. – Passiva: A.-K. 2 000 000, Schuldverschreib. 976 000, do. Zs.-Kto 11 463, Hypoth. 142 782, Bank-Kredit. 57 385, Kredit. 75 946, unerhob. Obligat. 1007, Rückstell. f. Abwicklung d. österr. Geschäfte 172 016. Sa. M. 3 436 601. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 747 871, Handl.-Unk. 24 799, Steuern u. Versich. 1468, Betriebskosten der Elektrizitätswerke 94 449, Abschreib. 37 586, Rückstell. f. Abwicklung d. österr. Geschäfte 170 395, Effekten 198, Oblig.-Zs. 44 010, Zs. 11 682. – Kredit: Stromeinnahmen 127 447, Gewinne aus Lieferungen u. Installationen 21 017, Ein- „ gang eines abgeschrieb. Betrages 154, Verlust 983 843. Sa. M. 1 132 462. Kurs Ende 1900–1910: 100, –, –, –, –, 33, 36, 37, 24, 9, 5.50 %. Eingef. 24./10. 1900 durch das Bankhaus S. Lebrecht in München zu 100 %. Notiert in München. Dividenden: 1898/99: 4 % p. a. (16 Mon.); 1900–1910: 0, 0, 0, 0, 0, 0,0 0, 9 0, 0 % Ssaß?. Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Ing. Martin Stein. Prokurist: Hans Heuberger. Aufsichtsrat: (3–9) Vors. Rechtsanwalt Dr. Clem. Hemmer, München; Komm.-Rat Friedr. Troeltsch, Weissenburg i. B.; Gen.-Konsul Max Doertenbach, Stuttgart; Max Ebbinghaus, Heidenheim a. Brenz; Ing. Erwin Bubeck, Eschenau. Zahlstellen: München: Gesellschaftskasse, Dresdner Bank; Stuttgart: Doertenbach & Cie.“