Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. 149 leben und Schöningen Anschluss an die preuss. Staatseisenbahn. Das Stück Gliesmarode- Braunschweig wird von der Braunschweig. Landeseisenbahn-Ges. gebaut, an welche die neue Bahn in Gliesmarode anschliesst. Die Personenzüge werden jedoch nach dem Nordbahnhofe Braunschweig der Braunschweig. Landeseisenbahn-Ges. durchgeführt. Die Linie Mattierzoll-Hötzum vereinigt sich in Hötzum mit der Linie Schöningen-Gliesmarode und schliesst in Mattierzoll an die preuss. Staatsbahn an. Ausserdem wird sie in Mattierzoll mit der normalspurigen in Privatbesitz befindlichen Kleinbahn Heudeber- Mattierzoll (A.-G.) verbunden, sodass aus den Linien der Braunschweig-Schöninger Eisenbahn-Akt.-Ges., der Braunschweig. Landeseisenbahn-Ges., der Bahn Oschersleben- Schöningen und der Kleinbahn Heudeber-Mattierzoll ein zusammenhängendes Netz normalspuriger Privateisenbahnen von insgesamt etwa 120 km Betriebslänge entsteht, Die Betriebslänge der beiden Bahnen der Braunschweig-Schöninger Eisenbahn-Akt.-Ges. beträgt rund 69 km. Die G.-V. v. 23./9. 1907 beschloss Ankauf der Anschlussbahn von Lucklum nach dem Kalkwerk bei Hemkenrode. Die Dir. der Braunschweig-Schöninger Bahn leitet auch den Betrieb der Oschersleben-Schöninger Eisenbahn. Die G.-V. v. 25./2. 1901 hat einen zwischen der Braunschweig-Schöninger Eisen- bahn und der Westdeutschen Eisenbahn-Ges. getätigten Vertrag genehmigt, nach welchem die Betriebseinnahmen der beiden Bahnlinien Mattierzoll-Braunschweig (Glies- marode) und Hötzum-Schöningen auf die Dauer von 15 Jahren der Westdeutschen Eisenbahn-Ges. überlassen werden, während die Westdeutsche Eisenbahn-Ges, sämtliche Unkosten des Betriebes bestreitet und der Braunschweig-Schöninger Eisenbahn den Betrag von M. 225 000 jährlich auszahlt. Beträgt die jährliche Brutto- einnahme mehr als M. 800 000, so hat die Westdeutsche Eisenbahn-Gesellschaft 60 % der Mehreinnahmen an die Braunschweig-Schöninger Eisenbahn abzuführen. Beträgt der nach der Betriebsrechnung sich ergebende Reinertrag der Bahnen in drei aufeinander folgenden Jahren mehr als M. 225 000, so sind beide Gesellschaften berechtigt, den Vertrag mit einjähriger Frist zum Schlusse eines Geschäftsjahres aufzukündigen, Ausserdem ist die Braunschweig-Schöninger Eisenbahn nach Ablauf von drei Betriebs- jahren berechtigt, den Pachtvertrag zu kündigen, wenn das herzogl. braunschweigische Kommissariat diese Kündigung verlangen sollte. Durch den Vertrag fliessen der Braun- schweig-Schöninger Eisenbahn Einnahmen zu, aus welchen die für den Dienst der An- leihe erforderlichen Ausgaben in vollem Umfange bestritten werden können. Kapital: M. 3 950 000 in 3950 Aktien à M. 1000. Von diesen Aktien übernahmen die Westdeutsche Eisenbahn-Ges. M. 3 363 000, der braunschweig. Staat M. 300 000 u. sonst. Interessenten M. 287 000. Der braunschweig. Staat leistete einen Zuschuss von M. 300 000, welcher erst dann, und zwar gegebenenfalls bis zur Höhe von 3½ % zu verzinsen ist, wenn das A.-K. in drei aufeinander folg. Jahren eine Div. von je 4 % erhalten hat. Auch das Kaliwerk leistete einen Zuschuss von M. 100 000. Anleihe: M. 3 950 000 in 4½ % Schuldverschr. à M. 1000, auf den Inh. lautend, aus- gegeben mit braunschweig. Priv. v. 22./3. 1901. Zs. 1./4. u. 1./10. Die Westd. Eisenb.-Ges. (A.-G.) zu Cöln a. Rh., hat die Gewähr für die Zahlung von 4½ % Zs. auf die Oblig. für die Dauer des zwischen ihr und der Braunschweig-Schöninger Eisenbahn-Akt.-Ges. ge- schlossenen Pachtvertrages übernommen. Tilg. zu pari lt. Plan durch Ausl. ab 1907 mit mind. ½ % der urspr. Anleihesumme zuzügl. ersparten Zs. Von genannter Frist an ist auch verstärkte Tilg. oder Totalkündigung mit 6 monat. Frist zulässig. Verlos. im Sept. auf 2./1. (zuerst 1908). In Umlauf Ende März 1911 M. 3 866 000. Zahlst. für Zs.: Braunschweig: Ges.-Kasse, Braunschweig. Bank u. Credit-Anstalt, M. Gutkind & Co., N. S. Nathalion Nachf.; Hannover: Herm. Bartels; Cöln: Sal. Oppenheim jr. & Co., A. Schaaffh. Bankverein; Berlin: Berliner Handels-Ges., S. Bleichröder, Disconto-Ges., A. Schaaffh. Bankverein, Bank f. Handel u. Ind., von der Heydt & Co.; Stettin: W. Schlutow. Zahlst. für Stücke: Braunschweig: M. Gutkind & Co. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Aufgelegt in Braunschweig, Hannover etc. am 22./5. 1901 zu 100.50 % plus 4½ % Stück-Zs. ab 1./4. 1901. Kurs in Braunschweig Ende 1901–1911: 100, 101.50, –, –, 101, 101, 102, 101.50, 102, –, – %. Hypothek: M. 94717 auf Bahnhof Mattierzoll. Anleihen: M. 400 000, aufgenommen im Jahre 1903. Bilanz am 31. März 1911: Aktiva: Eisenbahnanlage 9 190 449, Oberbaumaterial. 6059, Betriebs- do. 15 156, Werkstatt- do. 27 246, Drucksachen 3049, Kassa 1559, Effekten des Ern.-F. 253 849, Kaut. 90 075, Bankguth. 80 634, Bahnverwalt. 13 522, Debit. 3906, Verlust 5166. –— Passiva: A.-K. 3 950 000, Oblig. 3 866 000, Anleihe 400 000, Zuschuss des Braunschw. Staates 300 000, do. des Kaliwerkes Asse 100 000, Grunderwerbschuld Lenz & Co. 310 000, Hypoth. Bahnhof Mattierzoll 93 258, rückst. Oblig.-Zs. 87 851, ausgeloste Oblig. 3000, Kaut. 90 075, Ern.-F. 283 890, Spez.-R.-F. 70, do. II 84 000, Kredit. 122 529. Sa. M. 9 690 674. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Oblig.-Zs. 174 712, Anleihe do. 21 506, Hypoth. do. Bahnhof Mattierzoll 3766, allg. Unk. 4876, Zs. 2822, Entschädig. an A.-R. 5000, z. Spez.-R.-F. II (Oblig.-Tilg. in 1910/11) 22 000. – Kredit: Betriebspacht 225 000, Verlust 9686 (davon 4519 aus Bilanz-R.-F. gedeckt u. 5166 vorgetragen). Sa. M. 234 686. Dividenden: Der Betrieb wurde 15./2. 1902 aufgenommen; bis dahin wurden auf Div.- Schein Nr. 1 44 Pfg. u. auf Nr. 2 M. 34.89, zus. M. 35.33 Bau-Zs. gewährt, ausgezahlt ab April 1902. Div. 1901/02–1910/11: Bisher 0 %. Kurs: Aktien nicht notiert. Direktion: Eisenbahnbau- u. Betriebs-Insp. a. D. Klinke, Dir. K. Wülbern, Braun- schweig; Stellv.: Justitiar Clemen, Cöln.