Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. 169 schwebenden Schulden, sowie für Vergrösserung des Fahrparks und zur Ausführung von Erweiterungsbauten. Die Mehrzahl der Aktien befindet sich im Besitz der Lokalbahn-Akt.- Ges. in München. Hypoth.-Anleihe: M. 1 839 000 in 4 % Schuldverschreib., mit minist. Genehmigung v. 4./4. 1901, aufgenommen lt. G.-V.-B. v. 28./9. 1900 behufs Deckung des Kaufpreises der Bahn Hansdorf- Priebus, sowie zur Vermehrung der Betriebsmittel und Erweiterungsbauten. 920 Stücke Lit. A à M. 1000, 1838 Stücke Lit. B à M. 500, auf Inhaber lautend. Zs. 2./1. u. 1 Die Anleihe ist bahnbücherlich eingetragen und ist ab 1901 mit 1 % plus ersp. Zs. bis 1942 zu tilgen, und zwar durch Ausl. im Sept. (erste 1901) auf Jan. oder durch frei- händigen Ankauf; stärkere als die vorgesehene Tilg. bis 1./1. 1906 ausgeschlossen. Verj. der Coup. 4 J. (K.), der Stücke 30 J. (K.). Zahlst. wie bei Div. exkl. München. Getilgt bis 31./3. 1911 M. 220 500. Aufgelegt 12./8. 1901 M. 1 479 000 zu 99.50 %. Kurs in Berlin Ende 1901–1911: 100, 100, 100.80, 99.25, 100.50, 100, 96.80, 97.50, 95.50, 97.50, 95.75 %. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: April-Okt. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Dotation des Ern.-F., 5 % zum Bilanz-R.-F., Zuweisung zum Spez.-R.-F. (bis M. 80 000), Tant. an Beamte, Rest als Div. Bilanz am 31. Mürz 1911: Aktiva: Bahnanlage Rauscha-Freiwaldau 719 026, do. Muskau- Teuplitz-Sommerfeld 4 630 357, do. Hansdorf-Priebus 1 576 868, Effekten d. Spez.-R.-F. 90 568, Spez.-R.-F.-Kasse 1875, Effekten d. Ern.-F. 653 497, Ern.-F.-Kasse 40 494, Kaut.-Effekten 36 100, Kassa 5973, Material 25 548, vorausbez. Versich. 3556, Debit. 316 946. – Passiva: A.-K. 4 836 000, Schuldverschreib. 1 618 500, Darlehn 225 000, Bilanz-R.-F. 246 751, Spez.-R.-F. 92 444, Ern.-F. 693 991, Talonsteuer-Res. 1023, Kaut. 36 100, Schuldverschreib.-Coup. 15 985, do, Einlös.- Kto 7000, Arb.-Unterst.-F. 10 820, Bau-Res. Muskau-Teuplitz-Sommerfeld 29 007, Staats- Eisenbahnsteuer 11 015, Tant. 8320, Div. 268 398, Vortrag 455. Sa. M. 8 100 811. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebs-Unk. 466 345, z. Ern.-F. Rauscha-Frei- waldau u. Muskau-Teuplitz-Sommerfeld 47 480, z. Ern.-F. Hansdorf-Priebus 15 570, Schuld- verschreib.-Zs. 65 520, Darlehns-Zs. 3892, z. Bilanz-R.-F. 26 000, Staats-Eisenb.-Steuer 11 015, Talonsteuer-Res. 1023, Tant. 8320, Gewinn 268 853. – Kredit: Vortrag 532, Betriebs- Einnahme 913 488. Sa. M. 914 021. Dividenden 1896/97–1910/11: 4½, 4½, 4.1 P. r. t., 3.68, 3.7, 2.8, 3¼, 3.9, 4½, 4½, 5¼, 5¼, 4½, 5.15, 5.55 %. -Coup.-Verj.: 4 J. (K.). Kurs: Aktien nicht notiert. Direktion: Baurat Th. Lechner, München; Stellv. Baurat Jul. Schweitzer, Sommerfeld. Aufsichtsrat: (4–7) Vors. Geh. Ober-Finanzrat a. D. Bank-Dir. Wald. Mueller, Berlin; Stellv. Komm.-Rat Georg Lange, Sommerfeld; Wirkl. Geh. Ober-Reg.-Rat, kgl. Eisenbahn- Direktions-Präs. a. D. Viktor von Kranold, Berlin; Komm.-Rat Josef Pütz. Eisenbahn-Dir. Dr. jur. Fritz May, Bank-Dir. Dr. H. Dietrich, München. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin: Dresdner Bank; München: Bayer. Vereinsbank.? Liegnitz-Rawitscher Eisenbahn-Gesellschaft in Rawitsch. Gegründet: 25./5. 1897; eingetr. 17./7. 1897. Konc. 12./4. 1897 unbeschränkt gemäss den gesetzl. Bestimmungen. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Zweck: Bau und Betrieb einer vollspurigen Nebeneisenbahn von Liegnitz über Rawitsch nach Kobylin mit einer vollspurigen Abzweigung von Görchen nach Gostkowo und von Görchen nach Pakoslaw. Bahnlänge 130 km. Betriebseröffnung der Hauptstrecke am 10./2. 1898, der Nebenlinien am 15./5. 1898. Die Ges. besitzt einen Oderhafen bei Steinau a. 0. mit Lagerschuppen; die Eröffnung der Station Steinau-Oderhafen als selbständige Tarif- station erfolgte 1./9. 1900. – Die Ges. hat den Betrieb der Bahn auf die Dauer von 20 Jahren ab 1./4. 1898 der Ges. Lenz & Co. G. m. b. H. in Berlin übertragen. – Die G.-V. v. 22./9. 1910 beschloss die Übernahme einer 4 % Gewinnanteilsgarantie für ein A.-K. bis zu M. 200 000 der Kleinbahn Lissa-Guhrau-Krehlau-Wohlau. Kapital: M. 8 500 000, und zwar in 5000 Vorz.-Aktien A (Nr. 1–5000) und 3500 St.-Aktien B r. 1–3500) à M. 1000. Die Vorz.-Aktien A gewähren den Anspruch auf eine vorzugsweise Beteiligung an dem Gesellschaftsgewinn (siehe Gewinn-Verteilung) und bei etwaiger Auflösung der Ges. den Anspruch auf Auszahlung ihres vollen Nennbetrages von M. 1000, bevor eine Auszahlung auf die St.-Aktien B geleistet werden kann. Den St.-Aktien B gewährleisten die Kreise Land- und Stadtkreis Liegnitz, Steinau, Wohlau, Guhrau und Rawitsch ab 1. April 1898 auf die Dauer von 20 Betriebsjahren von der Eröffnung des Betriebes ab eine Div. von 3½ % unter Vorbehalt der Erstattung der hiernach etwa geleisteten Zuschüsse aus den Überschüssen späterer Betriebsjahre, und zwar übernehmen von den zur Erfüllung einer 3½ % Dividende erforderlichen Zuschussbeträgen: Stadtkreis Liegnitz M. 48 091.68, Landkreis Liegnitz M. 499 619.12, Kreis Steinau M. 512 977.92, Kreis Wohlau M. 603 817.76, Kreis Guhrau M. 379 389.92, Kreis Rawitsch M. 1 456 108.80. Die Gewährleistung der genannten Kreise ist jedoch davon abhängig: 1. dass die Ges. die Bestimmungen des Gesellschaftsvertrages nicht ohne Einwilligung der gewährleistenden Kreise abändert, insbesondere, dass sie a) ihr Grundkapital und eine etwaige, von ihr aufzunehmende Anleihe die Summe von M. 8 500 000 nicht über- steigen lässt, b) die Bestimmungen über die Verwendung der Betriebseinnahmen (8§ 21