192 Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. Vorwohle-Emmerthaler Eisenbahn-Ges. in Eschershausen. Gegründet: 25./5. 1898. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Die Konzession für den preussischen Teil der Bahn lautet vom 6. Aug. 1898. Die Preuss. Staatsregierung hat sich das Recht vorbehalten, das Eigentum der in Preussen belegenen Bahnstrecke nach Ablauf von 30 Jahren, vom Tage der Betriebseröffnung an gerechnet, oder auch später nach einjähriger Kündigung gegen Erstattung des Anlage- kapitals nach Abzug der Wertverminderung käuflich zu erwerben. Die Konzession für den braunschweig. Teil der Bahn lautet v. 16./9. 1898. Zweck: Betrieb der normalspurigen Nebeneisenbahn von Vorwohle nach Emmerthal. Bahn- länge 32,3 km, wovon 23,4 km auf braunschweig. Gebiet u. 8,9 km auf Ppreuss. Gebiet ent- fallen. Betriebseröffn. 9./10. 1900. Den Betrieb führt die Firma Vering & Waechter. Kapital: M. 3 055 000 in 2600 St.-Aktien Lit. A u. 455 St.-Aktien Lit. B à M. 1000. Die St.-Aktien Lit. A geniessen bis 4 % Vorz.-Div. Die Ges. erhielt von der Braunschweig. Regierung eine Staatssubvention von M. 405 000. Die G.-V. v. 25./9. 1906 genehmigte die Aufnahme einer erforderlichenfalls hypoth. sicher zu stellenden Anleihe bis zum Betrage von M. 300 000; bis 1911 noch nicht geschehen. Geschäftsjahr: 1. April bis 31. März. Gen.-Vers.: Im ersten Geschäftshalbjahr in Eschers- hausen, Braunschweig oder Hannover. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zur Reserve, ferner Beitrag für zwei getrennt zu bildende besondere Reservefonds für die Strecken im Braunschweigischen und Preussischen Gebiet. Er- reichen beide Reservefonds zus. die Summe von M. 50 000, so können die Rücklagen mit Genehmigung des Herzogl. Staatsministeriums solange unterbleiben, als die Fonds nicht um je eine volle Jahresrücklage wieder vermindert sind. Eine Verstärkung der regel- mässigen Zuweisung an beide Fonds muss erfolgen, sobald solche von dem Herzogl. Staats- ministerium gefordert wird. Weiter Beitrag zu den Ern.-F.; sodann die vertragsm. Tant. an Beamte, vom verbleib. Rest bis 4 % Div. an St.-Aktien Lit. A, ohne Nachzahl.-V erpflichtung für etwaige Ausfälle, bis 4 % an St.-Aktien Lit. B, Überschuss an alle Aktien gleichmässig. Bilanz am 31. März 1911: Aktiva: Bahneinheit 3 665 163, Fonds-Effekten 107 598, Kassa 774, Kto neue Rechnung 45 528, Debit. 68 016. – Passiva: A.-K. 3 055 000, Bilanz-R.-F. 406 281, Ern.-F. 83 505, Spez.-R.-F. 33 552, unerhob. Div. 192, Kredit. 154 284, Div. 152 750, Vortrag 1514. Sa. M. 3 887 080. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verwalt.-Kosten 7860, Steuern 8364, Zs. 4757, Ern.-F. 12 920, Spez.-R.-F. 3665, Gewinn 154 264. – Kredit: Vortrag 1150, Betriebseinnahmeanteil 190 681. Sa. M. 191 831. Dividenden: 1898/99–1899/1900: Die Akt. A erhielten Bau-Zs. P. r. t. Zahlb. spät. 4 Wochen nach der Festsetzung; 1900/1901: Aktien A: 2.28 % Bau-Zs. u. 2.72 % p. r. t.; 1901/1902 bis 1910/11: 30, 3½, 3 ¾ũe, 4, 4½, 5, 5.1, 4.1, 4.8, 5 %; Aktien B: bis 1903/04: 0 %; 1904/05 bis 1910/11: 1. 4½, 5, 5.1, 4.1, 4.8, 5 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Vors. Fabrik-Dir. Herm. Hahne, Baurat Carl Griebel, ausführender Direktor u. technisches Mitglied Maschinen-Direktor Ernst Quandt. Aufsichtsrat: (7–9) Vors. Bank-Dir. Karl Mommsen, Berlin; Stellv. Fabrikbes. Adolf Wigand, Linse; Dir. Rich. Grabbe, Schöneberg; Fabrik-Dir. Theodor von Helmolt, Dir. Carl Bodenstab, Hannover; Dr. Max Wächter, Berlin; Kgl. Bau-Rat O. Bandekow, Gen.-Dir. Max Dräger, Schöneberg. Zahlstellen: Berlin: Mitteldeutsche Creditbank; Braunschweig: Braunschweig. Bank u. Kreditanstalt. Westfälische Landes-Eisenbahn in Lippetadt. Gegründet: 1882 als Warstein-Lippstadter Eisenbahn-Ges. Firma 1896 wie oben geändert. Betriebseröffn. der Strecke Warstein-Lippstadt 1./11. 1883. Konz. für die Linien unter 1 v. 24./3. 1882 u. 16./12. 1896; für die Linien unter II v. 11./12. 1899 unbeschränkt. Der preuss. Staat kann die Bahnen auf Grund des Gesetzes vom 3./11. 1838 gegen Entschädig. erwerben, jedoch die Bahn von Borken nach Burgsteinfurt mit Abzweig. von Stadtlohn nach Vreden schon nach Ablauf von 15 Jahren nach der Betriebseröffnung. Zweck: I. Bau und Betrieb normalspuriger Nebeneisenbahnen für Personen- und Güterverkehr und zwar: a) Warstein-Lippstadt (30,88 km), später trat hinzu b) Lippstadt-Beckum (28,59 km), c) Soest-Brilon (54, 18 km), d) Neubeckum-Warendorf (20,50 km). In Sa. 134,15 km; sämtlich in Betrieb. II. Die G.-V. v. 21./4. 1899 beschloss den Bau weiterer Linien: 1) Sennelager-Wieden- brück (32,43 km), eröffnet 1./9. 1902, 2) Westfälische Nordbahn: Borken-Burgsteinfurt (mit Abzweigung von Stadtlohn nach Vreden), eröffnet 1./10. 1902, zus. 63,66 Km, 3) Neubeckum- Münster (35,54 km), eröffnet 1./10. 1903, Sa. 131,53 km, sodass das gesamte Bahnnetz 265, 78 km beträgt. Die Ges. besass Ende März 1911: 40 Lokomotiven, 67 Personenwagen, 24 Post- u. Gepäck- wagen, 1416 Güterwagen etc. 1909/10 u. 1910/11: Beförderte Personen 1 839 613, 1 868 779, Güter: 1 159 807, 1 485 183 t, Betriebseinnahmen M. 2 471 375, 2 774 256. Kapital: M. 22 660 000 u. zwar M. 8 330 000 in Prior.-St.-Aktien A–G u. M. 8 330 000 in St.-Aktien, sowie M. 6 000 000 in Vorz.- Aktien H. u. J; früher M. 1 500 000 in 1500