Dampfschiffahrts- und Hafen-Gesellschaften, Rhedereien etc. 257 31./12. 1907, vom Tage der Gründung an eine Vergütung von 4 % Zinsen auf die von ihnen auf ihre Aktien eingezahlten Beträge gewährt worden. Zweck: Betrieb eines Reedereigeschäfts und Erwerb von Seedampfschiffen sowie der Betrieb aller diesen Zwecken dienenden sonstigen Geschäfte u. Beteil. an solchen Geschäften. Es steht dem Vorstand frei, die Schiffe in allgemeiner Frachtfahrt zu beschäftigen, oder die Schiffe oder einen Teil derselben in regelmässige Linien einzustellen, resp. solche zu be- gründen. Die Ges. hat nach ihrer Gründung drei Dampfer „Adelheid Menzellé, „Elsa Menzellé“ u. „Helene Menzell“ von je 7250 t Grösse bei der Flensburger Schiffsbau-Ges. in Bau gegeben, die im Herbst 1908 zur Ablieferung kamen und einen vierten Neubau von gleicher Grösse „Elisabeth von Belgien“, der Anfang 1909 geliefert wurde, von der nämlichen Schiffbauges. erworben. Nach Fertigstellung der Dampfer wurden im Verein mit der Compagnie Royale Belgo-Argentine in Antwerpen regelmässige Fahrten nach Argentinien u. Uruguay aufgenommen, doch wurde das Verhältnis mit der genannten belgischen Ges. 1911 wieder gelöst. Unter Berücksichtig. des Verlustvortrages aus 1909 von M. 171 591, des Betriebsverlustes von 1909/10 M. 252 206, der Abschreib, von M. 606 207 ergab sich für 1909/10 ein Gesamtverlustsaldo von M. 1 097 107, der sich 1910/11 bei M. 290 544 Betriebsverlust auf M. 1 564 986 erhöhte. Wegen Sanier. siehe bei Kap. Die Ges. liegt wegen des Nichtlieferns von 17 der Seetransport-Ges. m. b. H. bezw. der Dampfschiffsrhederei Union A.-G. (Hohen- lohe-Gruppe) gehörenden Dampfern im Prozesse. Teilweise wurde bereits ein obsiegendes Urteil erstritten, wonach die kontraktbrüchige Seetransport-Ges. eine Entschädig. von ca. M. 3 000 000 zahlen soll. Durch diesen Vertragsbruch der Kontrahenten war die Trans- atlantica gezwungen, eine grosse Anzahl Extra-Dampfer zu chartern, welche erheblich un- günstiger auskamen als eigene Dampfer u. den Verlust verursachten. Kapital: Bis 1911: M. 3 500 000 in 3500 Aktien à M. 1000. Urspr: M. 2 000 000; von diesem Kapital haben übernommen H. Menzell M. 1 618 000, Carl Menzell M. 50 000, Jul. Maass M. 100000, Jul. Ohm M. 100 000, Willy v. Lepel M. 50 000, L. J. Asmussen M. 32 000, A. C. Hauthal M. 20 000, Joh. Qu. Tode M. 30 000. Die a. o. G.-V. v. 30./5. 1908 beschloss Erhöhung um M. 1 500 000 (also auf M. 3 500 000) in 1500 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1908, begeben zu pari. Den grössten Teil der neuen Aktien übernahmen belgische Interessenten. Die a. o. G.-V. vom 24./10. 1909 genehmigte a) den am 28./7. 1909 zwischen der Transatlantica-Rhederei-Akt.-Ges., der Seetransport-Ges. m. b. H. in Hamburg und der Compagnie Royale Belgo Argentine in Antwerpen abgeschlossenen Vertrag, betreffend Erwerb von Dampfern, b) Erhöhung des A.-K. von M. 3 500 000 auf M. 12 000 000 durch Ausgabe von 8500 Aktien zu pari, unter Ausschluss des Bezugsrechtes der Aktionäre, c) Aufnahme einer Vorr.-Anleihe von M. 8 000 000, verzinsl. zu 4½ %, rückz. zu 102 %. Die Beschlüsse der G.-V. v. 24/10.. 1909 kamen nicht zur Ausführung; dieselben wurden in der G.-V. v. 22./12. 1911 wieder auf- gehoben. Die G.-V. v. 22./12. 1911 beschloss ferner zur Sauier. der Ges. bezw. zur Be- seitig. der Unterbilanz (ult. Juni 1911 M. 1 564 986) die Herabsetz. des A.-K. von M. 3 500 000 auf M. 1 500 000 durch Vernicht. von 500 im Eigentum der Ges. befindl. Aktien, durch Zus.- legung der übrigen 3000 Aktien im Verhältnis von 2: 1. Ferner wurde beschlossen: Wieder- erhöh. des A.-K. um einen Betrag von höchstens M. 500 000 Aktien durch Neuausgabe von Vorz.-Aktien. Die Aktien sollen bevorzugt sein inbezug auf die Div., die Befriedig. aus dem Liquidationserlös u. durch Auslos. zu erhöhtem Kurse aus dem Reingewinn. Die neuen Vorr.-Aktien erhalten eine Vorz.-Div. von 6 % mit event. Nachzahlungsverpflicht. u. sollen durch Auslos. mit 110 % zurückgezahlt werden. Anleihen: Die Ges. darf Oblig. bis zur Hälfte des jeweil. A.-K. in einer oder mehreren Emiss. ausgeben. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St. Gewinnverteilung: Bis 1911: 5 % zum R.-F., event. besondere Abschreib. u. Rücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, hierauf 4 % Div., vom verbleib. Überschuss 6 % Tant. an A.-R. (in die eine feste Jahresvergüt. von M. 1000 pro Person u. für den Vors. M. 2000 eingerechnet wird), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Wegen Vorrechts-Aktien siehe bei Kap. Bilanz am 30. Juni 1911: Aktiva: Buchwert der Dampfer 3 568 955, Effekten 772 000, Avale 1 150 000, Bankguth. 22 650, Debit. 137 961, Verlust (Vortrag) 1 564 986. – Passiva: A.-K. 3 500 000, Anleihe 1 275 000, Wechsel-Kredite 470 000, Avale 1 150 000, Abschreib. 606 207, abz. Abschreib. „Elisabeth von Belgien“ u. Effekten 298 942, bleibt 307 265, Kredit. 514 288. Sa. M. 7 216 553. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 1 097 107, Betriebsverlust 290 544, Zs. 132 086, Unk. u. Annoncen 27 639, Unfall-, Haftpflicht-, Inval.- u. Alters-Versich. u. Versorg.- Kasse 7608, Tant. an A.-R. 10 000. Sa. M. 1 564 986. – Kredit: Verlust (Vortrag) M. 1 564 986. Dividenden 1907/08–1910/11: 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Herm. Friedr. Wilh. Menzell. Aufsichtsrat: Vors. Stadtrat P. Chr. Asmussen, Elmshorn; Caspar Berninghaus, Duis- burg; H. J. Holm. Franz Schwalbe, Hamburg. Zahlstellen: Hamburg: Ges.-Kasse, Menzell & Co., Dresdner Bank. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1911/1912. II.