Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Anleihe: M. 1 500 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 19./11. 1909, rückzahlbar zu 103 %. Stücke à M. 1000, lautend auf den Namen der Essener Credit-Anstalt oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./5. u. 1./11. Tilg. lt. Plan ab 1915 durch jährl. Auslos. von mind. 20 % des urspr. Anleihebetrages nebst ersp. Zs. erstmals auf 1./5. 1915; ab 1915 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 6 monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Sicher- heitshypothek auf dem gesamten Immobilienbesitz der Ges. zur ersten Stelle; der Buchwert der verpfändeten Objekte beträgt M. 2 627 070. Hierbei ist noch zu bemerken, dass der Wert der mit nur M. 140 000 zu Buch stehenden Erzgruben auf ca. M. 1 000 000 geschätzt wird. Der Erlös der Anleihe dient zur Errichtung von Neuanlagen (siehe oben). Coup.- Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.) Zahlst.: Ges.-Kasse; Essen u. Dortmund: Essener Credit-Anstalt u. deren sonst. Niederlass.; Berlin: Deutsche Bank. Kurs Ende 1910–1911: 99.10, 99 %. Eingeführt in Berlin im April 1910 mit 100.75 %. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 A. = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1911: Aktiva: Grundstücke 330 000, Hütten 2 765 000, Wohnhäuser 338 000, Gruben mit Bahnen 160 000, Geräte u. Utensil. 44 000, Frachtenkreditkaut. 74 000, Effekten 107 560, Beteil. beim Roheisen- u. Eisenstein-Syndikat 2500, Kassa 3397, Wechsel 20 807, Debit. 745 382, Inventur 1 494 856, Disagio-Kto 15 000. – Passiva: A.-K. 3 000 000, Anleihe 1 500 000 do. Zs.-Kto 11 250, Hypoth. 89 140, Frachten-Darlehen 74 000, R.-F. 320 000, Unterst.-F. 104 265, unerhob. Div. 2700, Kredit. 990 148, Rückst. für Talonsteuer 9000. Sa. M. 6 100 503. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Zs. 56 895, Rückstell. f. Talonsteuer 4500, z. Ern.- u. R.-F. der Rhene-Diemeltal-Eisenbahn 17 192, Abschreib. 102 631. – Kredit: Betriebsüber- schuss 26 219, Verlust (getilgt durch Entnahme aus R.-F.) 155 000. Sa. M. 181 219. Dividenden: St.-Aktien 1886/87–1905/06: 0, 3½, 5, 10, 8, 4, 0, 3, 0, 0, 6, 6, 6, 10, 10, 6, 6, 6, 5, 8 %; Prior.-Aktien 1899/1900–1910/11: 10, 10, 6, 6, 6, 5, 8, 10, 6, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (F.) Direktion: Geh. Komm.-Rat G. Weyland, Komm.-Rat W. Brügmann. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Komm.-Rat Ernst Schweckendieck, Dortmund; Stellv. Fabrikbes. Max Wagner, Schnappach, Rentier Karl Gabriel, Siegen; Bergassessor a, D. Fritz Winkhaus, Essen. Zahlstellen: Eigene Kasse; Cöln: Deichmann & Co.; Dortmund: Essener Credit-Anstalt: Siegen: Siegener Bank f. Handel u. Gew. Lothringer Eisenwerke in Ars a. d. Mosel. Gegründet: 28./4. 1873. Statutänd. 8./12. 1899, 31./10. 1906 u. 3./12. 1910. Zweck: Übernahme u. Fortbetrieb der Eisen- u. Kokeswerke von Dupont & Dreyfuss in Ars a. d. Mosel u. Malstatt, Erzkonz. von 1621 Hektaren, ein ungefähr 2 m mächtiges, ganz regelmässiges, vollkommen aufgeschlossenes Erzlager mit Stollen u. Pferdebahnbetrieb, Kalk- steinbruch; die Hochöfen sind sämtl. niedergelegt; neuerdings ein weiteres Grubenfeld Mosel- erweiterung erworben: ferner Betrieb eines Puddelwerkes, aus 30 Puddelöfen mit den er- forderlichen Hämmern u. Walzenstrassen zum Auswalzen der Luppenstäbe u. Schweiss- u. Walzwerk mit 9 Schweissöfen u. 5 Walzenstrassen für Handels- u. Profileisen bestehend; Anfang 1898 wurde ein Röhrenwerk zur Anfertig. schmiedeeiserner Röhren für Gas-, Wasser- u. Dampfleitungen in Betrieb gesetzt, daran sich schliessend grosse Schrauben- u. Klein- eisenfabrik, Giesserei, Verzinkerei, Adjustage, Magazine für Handelseisen, Schlosser- u. me- chan. Werkstätten, Warenmagazine etc. 1899 wurde die Anfertigung deutscher Normal-Ab- flussröhren aufgenommen u. zu diesem Zwecke die Giesserei durch einen Anbau von 500 qm erweitert. Für Neuanlagen, Verbesserungen u. Anschaff. waren 1905/06–1910/11 M. 252 178, 292 783, 191 765, 115 447, 139 133, 73 781 erforderlich. Infolge des schrankenlosen Wett- bewerbs auf dem Röhren- u. Stabeisenmarkte resultierte bei der Ges. 1910/11 bei M. 95 898 Betriebsverlust u. nach M. 60 000 Abschreib. ein Gesamtverlust von M. 282 417, der sich durch Heranziehung des R.-F. von M. 222 364 auf M. 60 152 reduzierte. Erzgewinnung u. Hochofenbetrieb sind seit 1886/87 eingestellt, ebenso die Fabrikation schwerer Träger; das Puddelwerk, sämtl. Walzenstrassen für Handelseisen, Formeisen, das Röhrenwerk, die Schrauben- u. Kleineisenfabrik, die Giesserei u. die Werkstätten werden fortbetrieben. Die Ges. plant die Wiederaufnahme der Erzförderung, vorwiegend in kieseligen Erzen bestehend. Ihre Konz. liegen zum Teil unter den Befestigungsanlagen von Metz. Im Interesse des Militärfiskus legte mit Rücksicht hierauf die Bergbehörde der Ges. Beschrän- kungen auf; dagegen hat diese gerichtliche Klage erhoben, die jedoch abgewiesen wurde. Neuerdings beschloss die a. o. G.-V. v. 8./4. 1911 wieder die Aufnahme des Erzbergbaues u. die Beschaffung der dazu erforderlichen Mittel durch Bankkredit. Es wurden zunächst Z wei kleine Schürfschächte abgeteuft, ein Versuchsstollen aufgefahren u. dabei ein Erzlager von 2.55 m Mächtigkeit festgestellt; das Erz ist von einer weit besseren Beschaffenheit, als man bisher angenommen hatte. Übrigens beschloss die a. o. G.-V. v. 24./1. 1912 die Veräusserung des Bergwerkseigentums der Ges.; siehe hierüber im Nachtrag. Produktion: 1903/04 1904/05 1905/06 1906/07 1907/08 1908/09 1909/10 1910/11 Luppeneisen t 9 651 11 255 10 701 11 406 9 326 9208 9 662 6790 Hand.-Eisen etc., 17 006 17 900 19 353 23 814 19 345 14 371 15 901 14 271 Röhren „ 3 681 3 758 3 852 4 539 4 900 3 556 4 414 3 890 Gusssache 3 1 159 1 378 1 611 1 642 1750 1572 1 750 14 916 Umsatz M. 2 928 104 2 974 579 3 495 956 4 578 057 4 025 103 2 813 506 2 958 448 2 694 787 18*