Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. zu beteiligen. Verhandlungen hierüber sind zwar nach verschiedenen Seiten eingeleitet, ohne dass jedoch bisher ein Abschluss getätigt werden konnte. Gegründet: 1856, besteht seit 1857. Sitz bis 1./5. 1911 in Oldenburg, seitdem in Berlin. Die Ges. bezweckte den Betrieb einer Eisengiesserei, eines Emaillierwerkes, eines Walzwerkes u. einer Hufeisenfabrik. Nach G.-V.-B. v. 27./10. 1910 ist auch die Herstellung, der Erwerb u. die Pachtung anderer industrieller Anlagen sowie die Beteilig. bei solchen Zweck des Unternehmens. Die Ges. kann ausserdem die Werke u. Anlagen einschl. der Firma ver- pachten u. veräussern. Kapital: M. 800 000 in 2000 konv. Aktien (Nr. 1–2000) à M. 400. Urspr. M. 900 000, erhöht 1873 um M. 300 000 auf M. 1 200 000 durch Gratisüberlassung von 750 Aktien à M. 400 seitens der Ges. an die Aktionäre. Die G.-V. v. 3./12. 1897 beschloss Herabsetzung auf M. 800 000 durch Zus. legung von 3: 2 Aktien; Einlieferung bis 31./5. 1898. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Okt.-Dez. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 4 % Div., vertragsm. Tant. an Dir. u. Beamte, 10 % Tant. an A.-R., Rest weitere Div. Bilanz am 30. Juni 1911: Aktiva: Aktien der Warsteiner Gruben- u. Hütten-Werke 585 900, Debit. 16 866, Verlust 223 612. – Passiva: A.-K. 800 000, Talonsteuer-Rückstell. 1143, unerhob. Div. 36, Kredit. 25 200. Sa. M. 826 379. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 10 916, Abgaben 770, buchmässiger Ver- lust in Ausführung des G.-V.-B. v. 27./10. 1910 259 695. – Kredit: Durch Auflös. des R.-F. 46 768, verf. Div. 176, Diskont u. Zs. 824, Verlust 223 612. Sa. M. 271 381. Kurs: Aktien eingeführt 5./12. 1888 zu 122 %. Kurs Ende 1888–97: 123, 131.25, 113, 68, 58, –, –, 56.10, 65.50, 60.50 %; konv. Aktien eingeführt im Aug. 1898, Kurs Ende 1898 bis 1911: 119.10, 165, 126.10, 75.25, 68.50, 97, 89, 103.50, 97.10, 83, 78.75, 84.50, 69.25, 68.50 % Notiert in Berlin. Dividenden: Aktien: 1886/87–1896/97: 1, 8, 6½, 8, 1, 0, 0, 0, 0, 0, 0; konv. Aktien 1897/98–1910/11: 8, 12, 15, 0, 0, 0, 0, 2, 4, 6, 3, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 5 J. (K.) Direktion: Jul. Klinsmann, Oberbürgermeister a. D. Arth. Pagels (a. d. A.-R. del.). Prokurist: A. M. Schwitters. Aufsichtsrat: Vors. Carl Meentzen, Bremen; Dir, J. Cropp, Oldenburg; Bankier Ernst Wallach, Oberbürgermeister a. D. Arth. Pagels, Berlin; Oberst a. DD. Curt von Rohrscheidt, Friedenau. Zahlstellen: Berlin: A. Falkenburger, Deutsche Bank; Oldenburg: Oldenb. Spar- u. Leih-Bank. Lothringer Hüttenverein Aumetz-Friede. (Hauts-Fourneaux Lorrains Aumetz-La Paivx.) Gesellschaftssitz in Brüssel, Rue Ducale 41. Central-Verwaltung in Kneuttingen, Lothringen. Gegründet: 15./5. 1897 als Aumetz Belgisch-Lothringer Gruben- u. Hüttenverein in Brüssel; lt. G.-V. v. 24./11. 1897 fusionierte sich die Ges. mit der Société anonyme des Hauts-Fourneaux de la Paix, gegründet 24./10. 1896 u. nahm deshalb die jetzige Firma, wie oben, an. Dauer der Ges. jetzt bis 24./10. 1940. Zweck: Gegenstand des Unternehmens ist Gewinnung u. Verkauf von Eisenerz, Fabri- kation von Roheisen, dessen Verwandlung in Stahl u. im allgemeinen was mit der Produk- tion von Eisen u. Stahl u. deren Weiterverarbeitung zus.hängt. Besitz u. Anlagen des Lothringer Hüttenvereins Aumetz-Friede u. der Fentscher Hütten-Act.-Ges.: Der Gesamt- Grundbesitz hat eine Ausdehnung von 217 ha u. ist belegen in den deutschen Gemeinden Kneuttingen, Nilvingen, Algringen, Fentsch u. Aumetz. Von diesem Besitz sind rund 28½ ha mit Gebäuden bebaut; ca. 51½ ha sind unbebaut, dienen aber bereits dem Gruben- u. Hütten- betrieb. Die restlichen 137 ha sind Ackerland etc. Der Erzgrubenbesitz umfasst die Kon- zessionen Aumetz I u. II, die Konz. Friede u. die Hälfte der Konz. Empel; ferner die Konz. Arnold u. Havingen, zus. 1086 ha mit einer geschätzten Erzschüttung von noch gewinnbaren rund 70 Mill. t Erz. Die Gewinnung erfolgt auf Grube Friede durch Stollenbetrieb, auf den Gruben Aumetz u. Havingen durch Tiefbauanlage; die Beförderung der Erze zu den Hoch- öfen von Grube Friede mittelst Bremsberges, von Havingen durch elektr. Schmalspurbahn, von Aumetz mit einer 11 km langen Drahtseilbahn. Das Hochofenwerk Friede hat 5 Hoch- öfen von zus. 950 t, Hochofenwerk Fentsch 3 Hochofen von zus. 650 t Tagesleistung. Beide Anlagen können also täglich rund 1600 t Roheisen erzeugen, was einer Jahreserzeug. von 580 000 t entspricht. Das Stahlwerk umfasst 2 Roheisenmischer, 2 Stahlwerks-Kupolöfen zum Umschmeklzen festen Roheisens (es wird nur die Sonntagsproduktion der Hochöfen um- geschmolzen, sonst direkt konvertiert); 5 Konventer von je 20 t. Die Leistungsfähigkeit des Stahlwerks erreicht eine Stahlerzeugung von rund 400 000 t. Durch entsprechende Aus- gestaltung lässt sich eine Erzeugung bis zu 600 000 t erreichen. In den Walzwerken sind vorhanden: eine schwere Blockstrasse mit 2 Antriebsmasch., eine Reversierstrasse mit 4 Gerüsten, 1 Duo-Trio-Fertigstrasse von 2 Gerüsten, 1 Duo-Trio-Fertigstrasse von 3 Gerüsten, 1 Trio-Stabstrasse von 3 Gerüsten, 1 Feineisen-Doppel-Duostrasse von 4 Gerüsten mit Vor- trio, 1 Doppel-Duo-Feinstrasse von 7 Gerüsten mit Trio-Vorgerüst. Dem Gesamtbetrieb der Hütten- u. Grubenanlagen dienen: 11 353 qm Kesselheizfläche mit 41 590 PS Dampfmasch.-