Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Eulenbaum u. Prinz Regent, ebenso sind die Schächte mittelst elektr. Streckenförderung unterirdisch verbunden. IV. Steinkohlenbergwerk Friedlicher Nachbar einschliessl. Baaker Mulde in Linden a. d. Ruhr. Die Berechtsame liegt im Bergrevier Hattingen. Zur Förderung dienen 3 Schachtanlagen, Friedlicher Nachbar I, II u. Baaker Mulde (Teufen 630, 500 bezw. 340 m). Alle drei Schachtanlagen liefern ihre Förderung nach einer Zentralverladung, woselbst eine Fett- und eine Esskohlen-Wäsche u. 2 Brikettfabriken mit 8 Pressen errichtet sind. Der auf den drei Schachtanlagen erforderliche Dampf wird in einem Zentralkesselhaus auf Schacht II, in der Hauptsache durch Ausnutzung der Koksofengase, erzeugt. Die ebenfalls auf Schacht II vorhandenen beiden unterirdischen Wasserhaltungen (eine Dampf- u. eine elektr. Wasserhaltung) heben die gesamten Zuflüsse der 3 Anlagen u. zwar jede für sich, sodass volle Reserve vorhanden ist. Auf Schacht Friedlicher Nachbar II befindet sich ferner in einem Zentralmaschinenhaus eine elektr. Zentrale von 1400 PS., eine Zentral- kondensation u. 2 Kompressoren. Ein neuer Kompressor für 7000 cbm Stundenleistung ist im Bau begriffen. Die vorhandenen Ventilatoren werden elektrisch angetrieben. Nach dem ca. 1200 m östlich vom Schacht II befindlichen Wetterschacht führt eine Seilbahn zum Versatz der Wasch- u. Haldenberge in der Grube. Die vorhandenen 130 Koksöfen mit Gewinnung der Nebenprodukte wurden 1908/09 erbaut. V. Steinkohlenbergwerk Hasenwinkel zu Dahlhausen-Ruhr einschl. des Feldes Holtbrügge. Die Berechtsame liegt im Bergrevier Hattingen. Zur Förderung dient eine Doppelschachtanlage mit der gleichzeitig 8 bezw. 3 Förderwagen gehoben werden können. Die Zeche besitzt eine Fettkohlenwäsche, sowie eine Kokerei. Vorhanden sind 70 Regenerativ- zfen. Der Vorrat an Fettkohlen auf Hasenwinkel hat sich erheblich nachhaltiger erwiesen, als ursprünglich angenommen wurde. Bei einer Förderung von 360 000 t per Jahr wird die Ges. voraussichtlich noch für etwa 12 Jahre Fettkohlen zur Verfüg. haben, während unter- halb der Fettkohlenpartie noch Magerkohlen in grosser Menge anstehen, die bisher nicht aufgeschlossen sind. 0 VI. Zeche Bruchstrasse, Langendreer. Die Berechtsame ist durch 3 Tiefbau- schächte aufgeschlossen, von denen der mit Doppelförderung versehene Hauptschacht 500 m, der andere Schacht 400 m u. der dritte Schacht 193 m Teufe hat; letzterer dient zur Wetter- führung. Über Tage ist die Zeche Bruchstrasse in den letzten Jahren vollständig umgebaut worden u. besitzt gegenwärtig 3 Fördermasch. von 600 PS. bezw. 350 PS. u. 1400 PS., wovon die erstere mit Trommeln, die beiden anderen mit Köpescheiben verschen sind. Die 1904/05 erbaute Fettkohlen-Wäsche ist für eine Leistung von 2500 t arbeitstäglich eingerichtet. Vor- handen 35 Dampfkessel, ferner 120 Koksöfen mit Gewinnung von Nebenprodukten. Das Koks- brechwerk ist in der Lage, ca. 500 t Brechkoks in 24 Stunden herzustellen. Die Waschkaue ist vergrössert und es sind 13 Beamtenwohnhäuser erbaut für eine Belegschaft bis 3000 Mann. Um in den notwendigen Erweiter. der Anlagen der Zeche Bruchstrasse nicht behindert zu sein und zur Vermeidung unangenehmer Bergschädenansprüche wurde die unmittelbar an die Zeche grenzende Ringofenziegelei von H. Oberschulte-Beckmann, die sich im Betrieb befindet, im J. 1907 erworben. VII. Zeche Wiendahlsbank in Kruckel bei Annen. Dieselbe besitzt eine Be- rechtsame von 6 882 550 qm und ist durch 2 Tiefbauschächte aufgeschlossen, von denen einer 400 m Teufe, der andere 557 m Teufe hat. Es stehen hier nur Flöze der mageren Partie im Bau. Zur Aufbereitung der Förderung von 1100–1200 t pro Tag dient eine Kohlenwäsche, während behufs Verwertung der Feinkohlen eine Brikettfabrik mit 3 Couffin- hall-Pressen errichtet ist, eine weitere Presse zur Herstellung von 5 kg-Briketts ist seit dem 1. Juni 1910 in Betrieb. Die Dampfkessalanlage besteht aus 12 Einflammrohr-Wellblechkesselm von je 100 qm Heizfläche u. 10 Atm. Überdruck mit Dampfüberhitzern nebst zugehörigen Speisepumpen. Die Gew. Wiendahlsbank, deren sämtl. 1000 Kuxe inzwischen in das Eigentum der Ges. übergegangen sind, wurde aufgelöst und mit Wirkung vom 1./2. 1909 ab angegliedert. VIII. Zeche Luise u. Erbstollen. Die Grösse des Grubenfeldes beträgt 4 407 000 qm. Wegen der veralteten, unrentabel arbeitenden Tagesanlagen und insbes. im Zusammenhang mit dem im August 1908 erfolgten Einsturz des Schachtes Clausthal ist der Betrieb einge. stellt und der Schacht zugestürzt worden. Der Schacht Schulte wurde ausgemauert und soll später der angrenzenden Zeche Wiendahlsbank als Wetterschacht dienen. Die hier in grösserer Teufe noch anstehenden erheblichen Mengen Fettkohlen werden demnächst durch die Schachtanlage Wiendahlsbank gefördert. Das Bergwerkseigentum der Abteilung Bochum umfasst nunmehr die Steinkohlen- gerechtsamen Dannenbaum, Eulenbaum, Friederike, Amatus, Iduna, Prinz Regent u. Prinz Regent II, Julius Philipp, Friedlicher Nachbar, Baaker Mulde, Hasenwinkel, Fortuna u. Holt- brügge, Bruchstrasse, Louise u. Erbstollen u. Wiendahlsbank. Hierzu kommen noch einige in den letzten Jahren vorgenommene Neuerwerbungen, sodass die Gerechtsamen in Westfalen gegenwärtig rund 42 000 000 qm betragen. Zur Bewältigung der Grubenwasser sind Wasser- haltungsmasch. von insges. 140 cbm Leistungsfähigkeit in der Minute vorhanden. Der Grundßesitz der Abteil. Bochum beträgt rund 548 ha. Um Arbeitermangel in Zukunft möglichst vorzubeugen, ist auf Zeche Friedlicher Nachbar eine Kolonie von 39 Vierfamilien- Wohnhäusern, auf Zeche Prinz Regent eine solche von 40 Vierfamilien-Wohnhäusern errichtet Eine Arbeiterkolonie von 40 Vierfamilienhäusern auf Bruchstrasse wurde 1911 fertiggestellt Ebenso eine solche von 32 Häusern in Bochum VII. Ausserdem errichtete die Ges. bezw