298 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Gussröhren-Syndikat in Köln für Röhren von 628 mm und geringeren Lichtweiten und an dem Verband Deutscher Maschinenfabriken in Berlin. Infolge des am 9./8. 1910 mit der Union Akt.-Ges. für Bergbau, Eisen- und Stahl-Ind. zu Dortmund abgeschlossenen Verschmelzungsvertrages, genehmigt in der G.-V. v. 8./9. 1910 (siehe bei Kap.), gingen folgende Vermögenswerte bezw. Betriebe der Union (siehe diese Ges. im Band 1910/11 dieses Jahrb.) an die Deutsch-Lux. über: I. Kohlenbergbau. a) Zeche Adolf von Hans- mann mit 2 Schächten. Die Zeche hat 1909/10 485 823 t Kohlen gefördert und 242 209 t Koks, 3288 t Ammoniak, 7843 t Teer und 6 060 570 Stück Ringofensteine erzeugt, Gewinn M. 1 082 954; b) Zeche Glückauf Tiefbau mit 3 Schächten. Die Zeche förderte 1909/10 266 768 t Kohlen und erzeugte 118 853 t Koks, 1535 t Ammoniak und 3292 t Teer, Gewinn M. 112 751. c) Zeche Carl Friedrich's Erbstolln. In 1909/10 wurden 314 307 t Kohlen gefördert u. 105 267 t Koks. 1035 t Ammoniak u. 1669 t Teer hergestellt, Gewinn M. 381 671. Der vor Jahren ersoffene Schacht I der Zeche Adolt von Hansemann galt als verloren. Im Sommer des Jahres 1911 hat die Verwalt. versuchs- weise mit den Entwässerungsarbeiten begonnen, die so überraschend gut ausgefallen sind, dass der Schacht Anfang Nov. 1911 im Trockenen stand. Die Abteufungsarbeiten werden fortgesetzt u. durch deren flotte Fortschritte gewinnt die Ges. in kurzem mit geringen Mitteln eine brauchbare Doppelschachtanlage, die vorläufig als Ventilationsschacht benutzt u. später auch als Förderschacht ausgebaut werden wird. II. Eisensteinbergbau. Die Eisensteingruben liegen an der Ruhr, im Siegerland, in Nassau, an der Weser und im Harz. Betrieben werden die Spat- u. Brauneisensteingrube Friedrich bei Niederhövel im Siegerlande und die Roteisensteingruben Quäck-Florentine bei Braunfels u. Wohlverwahrt bei Kleinbremen an der Weser. 1909/10 u. 1910/11 wurden insges. 175 659 bezw. 197 732 t Eisenstein gefördert. III. Dortmunder Eisen- und Stahlwerke zu Dortmund. Das Werk umfasst gegenwärtig ein Hochofenwerk mit 5 Hochöfen, 1 Stahlwerk, 3 Walzwerke, 1 Hammerwerk. 1 Stahlformgiesserei, 2 Gaszentralen und 1 Dampfzentrale zur Erzeugung von Gebläsekraft u. elektr. Strom, 1 Brückenbauanstalt, 1 Weichenfabrik, 1 Achsen- u. Räderfabrik, 1 mech. Werkstätte u. Giesserei, 1 Eisenbahnwagenfabrik u. 1 Schiffswerft am Dortmunder Hafen. Die Anlagen werden seit 1910 vollständig umgebaut u. modernisiert. Auch verschiedenc vollständige Neuanlagen sind im Bau begriffen, so wird das alte Thomas-Stahlwerk durch ein neues zeitgemässes ersetzt, auch ist ein neues Martin-Stahlwerk u. im Zusammenhange damit eine Elektro-Stahlanlage in Angriff genommen; weiterhin sind im Bau eine Block- strasse u. 2 Universalstrassen mit elektr. Antrieb. Alle diese Neuanlagen, ebenso wie der neue Seilbahn- u. Gasanschluss an die Zechen sollen im Laufe des Geschäftsj. 1910/11 dem Betriebe übergeben werden. Zugänge auf Anlage-Kti 1910/11 M. 11 137 317, davon entfallen M. 1 261 092 auf Erzgrubenfelder, M. 282 335 auf Grundstücke, M. 1 411 759 auf Hochöfen, M. 188 085 auf Gasreinigung, M. 1 153 809 auf elektr. Kraft- u. Lichtanlage u. Gasgebläse, M. 178 467 auf Stahlwerke, M. 1 605 979 auf Walzwerke, M. 4 809 381 auf allg. Neubauten. Produktion 1909/10 u. 1910/11: Roheisen: 307 703, 345 659 t; Rohstahl (Thomas- u. Martinwerk): 342 334, 353 490 t; Versand des Walzwerks in Fertigfabrikaten: 332 547, 348 843 t; Versand der Werkstätten: 46 357, 58 813 t. IV. Horster Eisen- u. Stahlwerke zu Horst. Dieses Werk umfasst gegenwärtig 1 Hochofenanlage mit 2 Hochöfen, 1 Achsenfabrik, 1 Schrauben- u. Mutternfabrik, 1 mech. Werkstätte, 1 elektr. Zentrale für Kraft u. Licht, sowie 1 Federnfabrik für Waggonfedern. Zugänge auf Anlage-Kti 1910/11 M. 187 358. Produktionszahlen für 1910/11 nicht veröffentlicht. Insgesamt sind die Werke der früheren Dortmunder Union ausgerüstet mit: 3 Ringöfen, 360 Koksöfen, darunter 280 mit Nebenproduktengewinnung, 3 Ammoniak- u. Teerfabriken, 7 Hochöfen, 6 Kupolöfen, 4 Konvertern, 4 Siemens-Martin-Öfen, 10 Puddelöfen, 2 Roheisen- mischern, 165 Dampfkesseln, 15 Gebläsemasch., 35 Dynamomasch., 634 elektr. Motoren. 47 Dampf-, Fall- u. Luftdruckhämermn, 11 Walzenstrassen mit den zugehörigen Antriebs- masch., 3 Bandagenwalzwerken, 1229 div. Arbeitsmaschinen, Werkzeugmasch. und Krane, 55 Lokomotiven, 8 Drahtseilbahnen von 8,865 km Länge. Das gesamte Areal der Dortmunder Union umfasst: Kohlenbergbau 124 ha 82 a 16 qm, Eisensteinbergbau 57 ha 60 a 93 qm, Dortmund 85 ha 45 a 48 qm und 17 ha 81 a 58 qm, Horst 28 ha 46 a 52 qm, zus. 314 ha 16 a 67 qm, wovon überdachte Fläche 29 ha 9 a 5 qm. Gewerkschaft Kaiser Friedrich. Das gesamte Bergwerkseigentum dieser Zeche mit allen Aktiven u. Passiven ging im Sept. 1910 mit Wirkung ab 1./1. 1910 an Deutsch- Lux. über; auch die Beteil. der Gew. am Kohlensyndikat (240 000 t) wurde mit übernommen. Deutsch-Lux. zahlt für die Übertragung des gesamten Vermögens an die Gew. zu Händen des Grubenvorstandes M. 3 000 000, sodass auf jeden der 1000 Kuxge M. 3000 entfallen. Sie hat sich jedoch verpflichtet, denjenigen Gew., welche ihr unter Übertragung ihrer Kuxbe- teiligung den auf den Kux entfallenden Barbetrag von je M. 3000 zur Verfügung stellen, für je 2 Kuxe 3 neue Aktien ihrer Ges. über je M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1910 zu liefern, wenn ihr die Kuxe bis spät. 1./11. 1910 übertragen sind. Diejenigen Gewerken, die ihre Kuxe der Ges. zum gleichen Behufe schon vor 31./9. 1910 übertragen, erhalten auf jeden Kux M. 250 in bar ausgezahlt. Soweit von den einzelnen Gewerken bereits die am 1./6. 1910 fällige Zubusse von M. 300 pro Kux geleistet ist, wird sie ihnen von Deutsch-Lux. vergütet (siehe Kap.-Erh. v. 8./9. 1910). Die 67 Kuxe von opponierenden Gewerken wurden nachträglich im Jan. 1911 zu M. 4500 pro Stück erworben. Die Berechtsame der Gew. Kaiser