――――――――――――― ――――――――― Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 299 Friedrich umfasst mehrere Längenfelder mit im ganzen 8 357 000 qm. Es sind 2 Schächte vor- handen, einer zur Förderung, Seilfahrt u. Wasserhalt., ein Schacht zieht die Wetter aus und ein Schacht ein. Ein neuer Schacht mit 4,6 m lichter Weite zur Förderung, Seilfahrt u. Wasserhalt. u. ausgehenden Wetterstrom wurde in den letzten Jahren niedergebracht; Teufe ca. 400 m; die Förderung wurde Anfang 1907 von der Zwischen-Sohle aus aufgenommen. Ausserdem sind 80 Koksöfen mit Gewinnung von Nebenprodukten, sowie 40 Flammöfen vorhanden. Der Grundbesitz beträgt ca. 23½ ha mit 10 Beamten- u. 47 Arbeiterhäusern. Die Netto- förderung betrug 1907–1909 213 849, 233 943, 233 248 t. An Koks wurde produziert: 1907 bis 1909 78 045, 74 929, 58 006 t. In 1909 betrug die Produktion an Ammoniak 793 t und an Teer 1443 t. Der Betriebsgewinn der Jahre 1907–1909 stellte sich wie folgt: M. 231 418, 256 065, 34 519. Ult. 1909 waren noch ca. M. 2 250 000 ungetilgte Anleihe-Schulden und ca. M. 1 000 000 Bank- und andere Kredit. vorhanden. Gewerkschaft Tremonia zu Dortmund. Ende 1910 erwarb die Ges. Deutsch-Lux. nahezu sämtliche Kuxe (995¾0 ooo) dieser Gewerkschaft, mit M. 4 461 611 zu Buch stehend. Die Berechtsame der Zeche umfasst 4 Geviertfelder a. M. = 4 600 000 qm. Die Kohlenmenge von Tremonia, ca. 21 644 400 t, reicht bei 300 000 t Jahresförderung noch für mind. 73 Jahre aus. Es sind 2 Schächte vorhanden, davon der eine der Hauptförder- schacht, während der andere hauptsächlich zum Bergeversatz dient. Der alte Schacht Westphalia dient nur noch zum Einwerfen der alten Westphalia-Halde. Die Schachtanlage besitzt eine Separation, Wäsche u. Kokerei; an Gebäuden sind ein Geschäftsgebäude, ca. 30 Beamten- u. Arbeiterhäuser; der Grundbesitz der Gew. beträgt ca. 17 ha. Die Tages- u. Schachtanlagen befanden sich u. befinden sich noch in vollem Umbau. Die neue Förder- anlage für den Schacht I, bestehend aus einem Fördergerüst mit Doppelförderung nebst Schachtgebäude u. einer Zwillings-Tandemfördermaschine wurde im Mai 1911 dem Betriebe übergeben. Ferner wurde der Bau von 95 Regenerativ-Koksöfen mit Einricht. zur Gewinnung der Nebenprodukte in Angriff genommen und so gefördert, dass die Inbetriebnahme Mitte Okt. 1911 erfolgen konnte. Ferner wurde ein Kompressor für 6000 cbm angesaugter Luft in Betrieb genommen u. ein Kesselhaus mit 4 Kesseln von je 650 qm Heizfläche errichtet. Die Zeche Tremonia förderte vom 1./7. 1910 bis 30./6. 1911 298 414 t Kohlen. Der auf der Zeche im Geschäftsj. 1910 erzielte Überschuss von M. 238 022 wurde zu Abschreib. verwandt. Interessengemeinschaft mit der Socicte Anonyme des Hauts-Four- neaux et Aciéries de Rumelange-St. Ingbert in RKümelingen u. St. Ingbert. Die G.-V. v. 24./6. 1911 genehmigte den diesbezügl. Vertrag, gültig ab 1./7. 1911 auf 30 Jahre auf folgender Grundlage: Die beiden Werke arbeiten zus. unter Aufrechterhalt. ihrer Selbst- ständigkeit; jedes bleibt Eigentümer seines Vermögens. Der Verkauf von Eisenerz-Konz. oder Erzbergwerken oder von ganzen Werksanlagen, die für den Betrieb notwendig sind oder einen wesentlichen Bestandteil desselben ausmachen, bedarf des Einverständnisses von Rümelingen. Kohlenzechen oder Anteile daran können für Rechnung von Rümelingen ohne Einverständnis des V.-R. von Rümelingen nicht erworben werden. Die notwendigen Gelder werden Rümelingen von Deutsch-Lux. vorgeschossen. Ohne Zustimmung des V.-R. von Rümelingen sollen die von Deutsch-Lux. vorgeschossenen Beträge einschl. der fundierten Schulden frs. 20 000 000 nicht übersteigen. Deutsch-Lux. übernimmt die Verwalt. des Rüme- linger Unternehmens. Rümelingen erteilt eine während der Vertragsdauer unwiderrufliche Generalvollmacht zur Geschäftsführung u. Vertretung dergestalt, dass Deutsch-Lux. auch im Namen von Rümelingen mit sich selbst kontrahieren kann. Die Vertretung Rümelingens in allen Verbänden liegt bei Deutsch-Lux. Die jährl. Betriebsüberschüsse werden bei beiden Unternehm. getrennt festgestellt. Die Höhe der Abschreib. wird vom Administrationsrat Rümelingen im Einvernehmen mit Deutsch-Lux. vorgeschlagen. Die Verteil. der Überschüsse geschieht folgendermassen: Der Reinüberschuss von Rümelingen (A.-K. frs. 7 500 000) wird zugunsten oder zulasten des Reingewinns von Deutsch-Lux. so gekürzt oder ergänzt, dass Rümelingen nach Berücksichtig. der Abschreib. der Gen.-Unk. u. der Oblig.-Zs. eine Summe verbleibt, die der Div. entspricht, die für M. 12 000 Aktien à M. 1000 = M. 12 000 000 von Deutsch-Lux. zur Verteil. kommt. Wenn Rümelingen keine Betriebsüberschüsse erzielt oder die Überschüsse für Abschreib. etc. nicht ausreichen, so muss Deutsch-Lux. den Fehlbetrag ergänzen. Sollte die für Rümelingen zur freien Verfüg. stehende Summe in den ersten zehn Jahren nicht jährl. mind. frs. 80 = 16 % pro Aktie, insges. also frs. 1 200 000 betragen, so ist die Summe auf frs. 1 200 000 zu ergänzen. Die Verteil. der beiderseitigen Überschüsse findet erstmalig mit Ablauf des am 30./6. 1912 endenden Geschäftsjahres statt. Nach Ablauf des Vertrages nimmt Rümelingen sein alsdann vorhand. Vermögen nach dem Stande der Schlussbilanz wieder in seine Verwalt. zurück. Auch kann Deutsch-Lux. das gesamte Ver- mögen von Rümelingen übernehmen u. zahlt hierfür ausser den zu übernehmenden Passiven insges. frs. 30 000 000. Will Rümelingen diese Offerte annehmen, so hat es frühestens zwei Jahre u. spätestens ein Jahr vor Ablauf dieses Vertrages die Annahme notariell zu er- klären. Deutsch-Lux. hat das Recht, jederzeit während der Vertragsdauer das Gesamt- vermögen von Rümelingen für frs. 37 500 000 ausser den zu übernehmenden Passiven zu erwerben. Der Erwerbspreis wird unter die Aktionäre Rümelingens verteilt. Rümelingen darf während der Vertragsdauer ohne Zustimmung von Deutsch-Lux. weder das A.-K. erhöhen noch neue Anleihen aufnehmen u. neue Werke errichten oder Beteilig. nehmen. Kapital: M. 100 000 000 in 100 000 Inh.-Aktien à M. 1000, hiervon sind Nr. 1–15 222 abgest. Aktien und Nr. 15 223–19 000 Aktien von 1904 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1904 s. u.