Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Aufsichtsrat: Advokat Ad. Ziane, Brüssel; Dir. G. Dewandre, Lüttich; Industrieller Wilh. Dumont, Chassart; Hüttenbes. Paul Labbé, Gorcy; Bank-Dir. Mor. Berger, Longwy. Prokuristen: Dir. Fr. Peusquens, Dir. Ludw. Friedhoff, Karl Posth. Zahlstellen: Brüssel: Société Genérale de Belgique; Arlon: Banque Centrale du Luxem- bourg-belge; Luxemburg: Internat. Bank; Burbacher Hütte b. Saarbrücken: Gesellschaftskasse. Akt.-Ges. Christinenhütte in Christinenhütte b. Meggen i.Westf. Gegründet: 8./4. 1899. Gründung s. Jahrg. 1899/1900. Übernahme des der Firma Hundt & Loehr gehör. Walzwerkes Christinenhütte für M. 585 000. Zweck: Betrieb von Werken, welche der Erzeugung u. Weiterverarbeitung des Eisens dienen, namentlich Betrieb des Walzwerkes (besonders Herstellung von Schwarzblech) zu Christinenhütte. Der Verlust aus 1909 M. 91 448 konnte 1909/10 auf M. 68 212 u. 1910/11 auf M. 26 013 vermindert werden. Kapital: M. 587 000 in 587 Aktien à M. 1000. Zwecks Baues eines Stahlwerkes beschloss die G.-V. v. 30./6. 1900 Erhöhung um M. 413 000 (noch nicht durchgeführt). Geschäftsjahr: 1./7.–30./6.; 1899/1900–1900/1901: 1./4.–31./3.; alsdann vom 1./4.–30./9. 1901, hierauf vom 1./10. 1901 bis 30./6. 1902. Gen.-Vers.: Spät. Ende Okt. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1911: Aktiva: Grundstücke 52 151, Wasseranlagen 147 732, Gebäude 39 777, Feuerungsanlagen 34 192, Masch. 108 810, Mobil. u. Geschirre 4565, Haus 10 174, Menage 405, Fuhrwerk 427, Res.-Stücke 67 678, Betriebsvorräte 195 600, Kassa 550, Löhnung- Vorschüsse 3468, Debit. 251 680, Avale 37 760, Verlust 26 013. – Passiva: A.-K. 587 000, R.-F. 58 700, Avale 37 760, Akzepte 52 144, Kredit. 245 378. Sa. M. 980 983. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 68 213, Reparat. 41 246, Provis. 525, Unk. 86 960, Zs. 8662, Abschreib. 19 419. – Kredit: Betriebskto 197 318, Grundstücke 1053, Haus 514, Diskonto 128, Verlust 26 013. Sa. M. 225 027. Dividenden: 1899/1900–1900/1901: 20, 6 %; 1901 (1./4.–30./9.): 0 %; 1901/1902 (9 Mon.): 4½ % = 6 %; 1902/03–1910/11: 0, 0, 0, 6, 12, 0, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Direktion: Karl Loehr. Prokuristen: Rich. Weber, Aug. Weber. Aufsichtsrat: Vors. Jos. Hundt, Olpe; Rud. Weber, Hostenbach; Heinr. Hundt, Olpe. Cöln-Müsener Bergwerks-Actien-Verein in Creuzthal. Kreis Siegen. Gegründet: 1./8. 1856, konz. 7./9. 1856. Zweck: Betrieb von Bergbau auf Eisenstein, Zink-, Blei- u. Kupfererze; Herstell. von Koksroheisen. Der Verein besitzt " Anteil an der Grube Stahlberg bei Müsen mit wertvollen Verleihungen für Spateisenstein, Zink-, Blei- u. Kupfererze. Die Fortsetzung des alten Stahl- berger Stockes ist noch nicht wiedergefunden worden, jedoch werden die hierauf bezügl. Untersuchungsarbeiten weitergeführt. Auf der zu Stahlberg gehörigen Schwabengrube ist ein schönes Spateisenmittel erschlossen worden. Die Hochofenanlage zu Creuzthal, bestehend aus 3 Hochöfen u. allen dazu nötigen Ausrüstungen, mit einer Leistungsfähigkeit von 90 000 t Roheisen jährlich. Zur Herstell. von elektr. Kraft ist eine grössere elektr. Gaskraftzentrale angelegt worden, welche zu gleicher Zeit die Grube Stahlberg mit Kraft versorgt u. auch Kraft an das Elektrizitätswerk Siegen liefert. Ausserdem gehören zur Hütte noch zwei grössere Schlackensteinfabriken, welche mit vier modernen Pressen ausgerüstet sind. Eine Holzverkohlungsanlage mit 30 Retorten u. Einricht. zur Gewinnung der Nebenprodukte zu Lohe. Eine neu eingerichtete Holzsägemühle mit Wasserkraft zu Dahlbruch. Ausser Stahlberg werden z. Z. 280 Beamte u. Arb. beschäftigt. Die Creuzthaler Hochofenanlage hat sich 1902/03–1910/11 durch verschiedene Ankäufe etc., Bau eines 3. Hochofens (seit Anfang 1911 in Betrieb), Anlage einer elektr. Zentrale, zweier Schlackensteinfabriken, neuer Gas-Masch. u. sonst. Neubauten um M. 150 129, 34 312, 89 955, 56 338, 217 833, 1 056 003, 465 874, 637 501, 403 444 erhöht. Anteil an der Ausbeute der Grube Stahlberg für die Ges. 1902/03 –1907/08 M. 32 550, 41 666, 15 000, 50 000, 83 333, 42 926, dagegen für 1908/09 M. 90 000 Zubusse infolge ausgeführter Neubauten; auch 1909/11 keine Ausbeute. Infolge des Zus.bruches des alten Roheisen-Syndikats u. der hierdurch geschaffenen traurigen Zustände auf dem Roheisenmarkte konnte die Ges. 1908/09 nur einen Hochofen betreiben. Nach Abschreib. von M. 78 135 ergab sich ein Verlust von M. 106 894, gedeckt aus dem R.-F. 1909/10 gestalteten sich die Ver- hältnisse noch ungünstiger, sodass die Bilanz mit einem Fehlbetrag von M. 299 511 abschloss, wovon M. 121 762 aus dem R.-F. Deckung fanden u. M. 177 749. vorgetragen wurden. 1910/11 erhöhte sich der Verlust nach M. 80 000 Abschreib. um M. 288 815 auf M. 466 564. Seit 1./1. 1912 gehört die Ges. dem Essener Roheisen-Verbande mit einer Jahresquote von 80 000 t an. Produktion: 1903/04 1904/05 1905/06 1906/07 1907/08 1908/09 1909/10 1910/11 Spateisenstein . . t 763 1 088 1 681 8994 16 023 20 264 16 063 20 877 Blei- u. Kupfererze „ 515 408 435 354 234 300 316 219 Zink-u. Spatblende „ 4 115 3 389 2 831 3 098 2 626 2417 2 925 2 338 Koksroheisen . . „ 69 154 52 618 89 765 86 729 70 440 50972 53 169 55 149 Holzkohleneisen . „ 267 1001 906 913