Erzbergwerke und Huttenbetriebe. Die Ges. war bis 1./7. 1910 an folgenden Syndikaten bezw. Kartellen beteiligt a) in Deutschland: 1. der Verkaufsstelle der Deutschen Gas- u. Siederohr-Werke G. m. b. H., Düsseldorf; 2. Verkaufs- stelle des Deutschen Kupferrohr-Verbandes, Köln; 3. Verkaufsstelle des Verbandes für kaltgezogene Rohre G. m. b. II., Düsseldorf; b) im Auslande: Gasrohr-Export-Syndikat. Heute gehört die Ges. noch der ,Verkaufsstelle des Verbandes Deutscher Stahlflaschen- Fabriken“ in Düsseldorf an. Im April 1907 wurde eine Verständigung mit dem Deutschen Gussröhren-Syndikat in Cöln erzielt, die aber mit Schiedsgerichtsspruch per 1./4. 1910 auf- gelöst wurde. Das Komotauer Werk wurde zus. mit der Röhrenwalzwerk Schönbrunn-Akt.-Ges. im Mai 1908 unter der Firma Österreichische Mannesmannröhren-Werke in einer österreichischen Ges. m. b. H. vereinigt; Stamm-Kap. K 15 000 000; Sitz in Wien. (Div. 1909/10: 14 %.) Die Mannesmannröhren-Werke haben das Vermögen der Deutschen Röhrenwerke in Rath, an deren Errichtung sie sich mit der Hälfte des M. 2 250 000 betragenden A.-K. be- teiligten und welche sie seit 1./7. 1902 gepachtet hatten, 1905 als Ganzes gegen Gewährung eines Preises von M. 2 567 059 zuzüglich 4 % Zs. vom 1./7. 1905 erworben. Die restl. Aktien der Deutschen Röhrenwerke;, welche als Abt. Schweisswerk Rath (s. oben) weitergeführt wird, wurden zu 114 % angekauft. Im Jahre 1906 hat die Ges. die Saarbrücker Gussstahlwerke A.-G. in Malstatt-Burbach als Ganzes für M. 1 490 000 erworben. Die Mannesmannröhren-Werke übernahmen von den Aktionären der Saarbrücker Gussstahlwerke das gesamte A.-K., nämlich M. 1 500 000 St.- Aktien à 60 %, M. 500 000 Vorz.-Aktien à 118 %. Der Erwerb der Saarbrücker Gussstahl- werke ist zum Zwecke der Sicherung des Stahlbezuges für die Mannesmannröhren-Werke erfolgt, welche das Werk nach inzwischen beendeter Liquid. als eine Abt. der Ges. fortführen. Die British Mannesmann Tube Comp. Ltd., London, hat ein A.-K. von £ 190 000 5 % Preferred Shares (St. 19 000 à £ 10) u. £ 150 000 Common Shares (St. 15 000 à £ 10); sie hat ferner bei Begründung £ 100 000 4 % Debentures ausgegeben, von denen noch £ 85 100 im Umlauf sind. Bis 1908/09 hat die engl. Ges. auf die Preferred u. Common Shares keine Div. verteilt, die Überschüsse wurden zu verstärkten Abschreib. verwendet u. für 1909/10 die erste Div. von 5 % auf die Pref. Shares u. 2 % auf die alten Div.-Rückstände gezahlt; die Div. für 1910/11 betrug 5 % auf die Pref. Shares u. 7 % auf die Div.-Rückstände. Das Röhrenwalzwerk Schönbrunn A.-G. zu Schönbrunn (Österr.-Schlesien) hatte ein A.-K. von K 2 100 000 Aktien, welche sämtlich von der Mannesmann-Ges. übernommen worden waren; das Werk erzielte im Geschäftsj. 1901/02–1906/07 einen Umsatz von K 3 239 791, 2 802 158, 3 027 876, 3 688 259, 4 692 145, 5 399 895. (Div. 10, 10, 10, 10, 15, 15 %). Seit 1908 ist das Schönbrunner Etablissement, das sich in der Hauptsache mit der Herstellung ge- schweisster Röhren befasst, im Verein mit dem Komotauer Werk zu einer österreichischen Ges. m. b. H. verschmolzen worden (s. oben). Die Societä Tubi Mannesmann in Dalmine bei Bergamo wurde von den Mannesmann- röhren-Werken in Gemeinschaft mit der Società Metallurgica Italiana 1906 gegründet; A.-K. jetzt nom. Lire 7 500 000, jetzt ganz im Besitz der deutschen Ges. Der Betrieb wurde Mitte 1909 aufgenommen. Die ersten drei Produktionsjahre schlossen mit Fehlbeträgen ab, doch sind jetzt die ersten Produktionsschwierigkeiten überwunden. Das Beteilig.-Kto stand Ende Juni 1907 mit M. 7 442 573 zu Buche. Davon entfielen M. 1 379 561 auf Preferred Shares u. Common Shares der British Mannesmann Tube Comp., M. 234 600 auf Debentures der British Mannesmann Tube Comp., M. 2 143 533 Aktien des Röhrenwalzwerkes Schönbrunn A.-G., Aktien der Saarbrücker Gussstahlwerke M. 1 490 441, M. 917 550 auf 30 % Einzahlung auf bei der Erricht. der Societa Tubi Mannesmann, Mailand, übernomm. Aktien der letzteren, M. 421 194 auf Diverse. Der Gesamtnettozugang auf Beteil.-Kto bezifferte sich 1907/08 per Saldo auf M. 4 305 668, 1908/09 auf M. 1 141 698, 1909/10 auf M. 2 168 241, 1910/11 auf M. 3 253 939, somit beträgt dieses Konto nach M. 43 602 Abschreib. in 1910/11 jetzt zus. M. 17 900 000. Die neuen Beteilig. umfassen je 1 Vertriebsgesellschaft in Argentinien u. Chile (beide Sociedad Tubos Mannesmann Limitada firmierend), eine solche in Rio de Janeiro (Sociedade Tubos Mannesmann Lda), die Eisenwerke Reisholz Ges. m. b. H. mit M. 333 000, die Maschinenfabr. Sürth Ges. m. b. H. in Sürth mit M. 400 000; 1910/11: Voll- bezw. Einzahlung bei der Societä Tubi Mannesmann sowie bei den Osterr. Mannes- mannröhren-Werken G. m. b. H. Fernere Zugänge: Beteilig. beim Mannesmann-Röhrenlager G. m. b. H. in Berlin u. bei den Mannesmannröhren-Lager G. m. b. H. vorm. G. v. Rockenthien Nachf. in Frankf. a. M. Kapital: M. 33 000 000 in 33 000 Aktien (Nr. 1–33 000) à M. 1000. Urspr. M. 35 000 000, wovon M. 12 010 000 mit 120 % bar eingezahlt und M. 22 990 000 durch Einlagen auf- gebracht wurden (s. oben). In Gemässheit des mit den Patent-Inferenten Reinhard und Max Mannesmann ge- schlossenen Vertrages vom 2. Febr. 1893 wurden von denselben der Ges. 1000 Aktien (Nr. 34 001–35 000) zurückgegeben. Diese Aktien wurden vernichtet. Das A.-K. bestand daher bis 1900 aus M. 34 000 000. Der seitens der Ges. gegen die Patent-Inferenten auf Grund des genannten Vertrages angestrengte Prozess auf Rückgewähr weiterer M. 9 000 000 des A.-K. hat durch ein von der G.-V. am 12./6. 1900 genehmigtes Ab- kommen dahin Erledigung gefunden, dass die Beklagten eine Barzahlung von M. 2 000 000, sowie nom. M. 800 000 4½ % zu 105 % rückzahlbarer Teilschuldverschreib. erhielten und dagegen aus ihrem Besitz der Ges. nom. M. 9 000 000 Aktien behufs Vernichtung 21*