Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Eschweiler Bergwerks-Verein zu Eschweiler-Pumpe. Centralverwaltung in Kohlscheid. Gegründet: 2./8. 1834; eingetr. 14./4. 1862. Zweck: Betrieb von Steinkohlen- und anderen Bergwerken. Verwertung der Produkte, Verarbeitung derselben für Handel und Konsum, Bewirtschaftung des Grundeigentums, sowie Handelsgeschäfte aller Art. Der gesamte Bergwerksbesitz des Eschweiler Bergwerks- Vereins ist erschlossen durch 21 Schächfe, wovon 13 fördern, u. zwar auf Grube Anna bei Alsdorf 4, Eschweiler Reservegrube bei Nothberg 2 2, auf den Gruben Voccart, Laurweg, Kampchen, Gouley je einer u. auf Grube Maria 3. Im Konzessionsfelde Gemeinschaft der früheren Vereinig.-Ges. stehen 2 Schächte u. bei Merkstein der Adolfschacht vollständig fertig in Tübbings gesichert bis ins Steinkohlengebirge; beide Anlagen sind mit Eisenbahn- anschluss versehen, jedoch ist mit Errichtung der Tagesanlagen noch nicht begonnen worden Ausserdem ist auf Grube Laurweg noch ein weiterer Schacht im Abteufen be- griffen. Auf Grube Voccart erfolgte am 14./2. u. 30./3. 1906 ein Wasserdurchbruch. Die dadurch verursachte Störung ist bis Ende 1906 behoben worden, ohne dass auf die Dauer eine Einwirkung auf die Förderung zurückgeblieben ist. Bei den Grubenanlagen Anna, Eschweiler Reserve u. Maria befinden sich Kohlendestillationen (586 Koksöfen) mit Ge- winnung der Nebenprodukte: Ammoniak, Teer, Benzol usw. Die auf den Gruben Maria u. Laurweg befindl. Brikettfabriken produzieren mit 4 Coffinhalsschen Pressen bezw. mit 2 Paar Eiformbrikettwalzen. Der weitaus grösste Teil der Koksproduktion ist durch lang- jährige Verträge verschlossen. Beim Schachte „Adolf“ ist eine Dampfziegelei in Betrieb. Die Gesellschaft besitzt ferner eine Reihe noch unverritzter Steinkohlenfelder im Wurm- u. Inde-Revier. Weiter wird betrieben die Concordiahütte mit 2 grossen Hochöfen, wovon wegen der geringen Nachfrage in Roheisen seit Januar 1908 nur einer in Feuer steht. Die Erzeugungsfähigkeit beider Hochöfen beträgt etwa 100 000 t jährlich. Die Hütte ist mit der 2,5 km entfernten Eschweiler Reservegrube und mit dem benachbarten Kalksteinbruche der Ges. durch Seilbahn verbunden, vermittelst welcher ihr Koks und Kalkstein zugeführt werden. In Verbindung mit der Hütte wird eine Schlackensteinfabrik betrieben. Daselbst befindet sich auch ein Kalkringofen. Dazu kommen zwei Minette- Konzessionen in Lothringen, „Gewerkschaft Wollmeringené u. „Gewerkschaft Escheringen', an deren Kuxen die Ges. mit 99 % beteiligt ist. Bei der Grube „Gewerkschaft Wollmeringen- sind die Aufschluss- u. Anschlussarbeiten soweit fertiggestellt, dass sie seit 1909 in der Lage ist, den Minettebedarf der Hochofenanlage zu decken. Die Förderung betrug 1909/10 u. 1910/11: 123 740 bezw. 137 118 t, wovon 1910/11 ca. ½ der Concordiahütte zugeführt und der Rest anderweitig abgesetzt wurde. An Areal gehören der Ges. inkl. der Grundstücke der früheren Vereinigungs-Ges. jetzt 1815 ha Land (darunter ca. 900 ha Wald) in den industriereichen Gegenden von Esch- . u. Stolberg; ferner ca. 800 Beamten- u. Arbeiter Wohnhäuser, sowie gemeinnützige Anstalten, für deren Ergänzung u. Vermehrung alljährlich bedeutende Summen aufgewandt zahlreiche Familienwohnungen. In der Umgebung der neuen Schachtanlage Adolf 5. Streiffeld wurden drei Güter in einer Grösse von 145 ha u. nahe der Grube Anna b. Alsdorf Gut Kellersberg in einer Grösse von 85 ha angekauft, wo weitere Arb.-Wohnungen errichtet werden sollen. Die Ges. hat 1910/11 10 Steinkohlenfelder u. 1 Braunkohlenfeld mit einem Buchgewinn von ca. M. 4 500 000 verkauft; der Gewinn dient zum Ausbau der Bergwerks- u. Hüttenanlagen. Die Ges. ist bei dem auf holländ. Gebiete gelegenen Steinkohlenbergwerk Société anonyme Charbonnages Réunis Laura et Vereeniging mit Sitz in Brüssel (A.-K. frs. 7 000 000 12 800 Parts de div idende) mit frs. 2 000 000 = M. 1 600 000 in Aktien à frs. 500 beteiligt, 31 78 % = M. 1 248 000 zu Buch stehend (frs. 630 500 in 1909/10 mit Nutzen verkauft); 1100 Genussscheine (Parts de dividende) sind noch nicht bewertet. Der Beginn der regel- mässigen Kohlenförder., durch mehrfache Wassereinbrüche verzögert, wurde 1907 wieder aufgenommen. Für 1907/08 wurden erstmalig 3 % Div., dann für 1908/09–1910/11: 5, 6, 6½ % verteilt. Weiter ist die Ges. beteiligt bei den Gewerksch. Wollmeringen mit M. 2 052 706 u. bei Escheringen mit M. 470 250 (siehe oben), bei der Eschweiler-Ratingen Maschinenbau-A. G., bei der Ges. für Teerverwertung m. b. H. in Duisburg mit M. 210 000, bei der Deutschen Ammoniak-Ver- kaufsvereinigung, bei der Deutschen Teer-Verkaufs-Vereinigung, bei der Deutschen Benzol- Verkaufsvereinigung, diese 3 in Bochum, bei dem Roheisen-Syndikat G. m. b. H. in Düssel- dorf etc., ferner als Rechtsnachfolgerin der ehemal. Eschweiler-Köln Eisenwerke beteiligt an verschied. Syndikaten bezw. Verbänden für den Verkauf ihrer Fabrikate, u. zwar u. a. als den hauptsächlichsten: dem deutschen Walzdraht-Verband (endigend 31./12. 1912) u. ausser- dem verschied. Verbänden für den Verkauf von Eisenbahn-OÖberbau-Material. sowie mehreren Vereinigungen für den Verkauf von Walzfabrikaten. Die lt. G.-V. v. 10./3. 1910 erworbenen Anlagen der ehemal. Eschweiler-Köln Eisen- werke, Akt.-Ges. (siehe unten) bestehen aus: I. dem Puddlings- u. Walzwerk zu Eschweiler- Pümpchen mit 14 Doppelpuddelöfen, 7 Schweissöfen u. 5 Walzenstrassen zur Erzeugung von Stabeisen, Formeisen u. Köhrenstreifen in Schweiss- u. Flusseisen; II. der Dampfhämmer- schmiede mit mechan. Werkstätte u. Brückenbauanstalt zu Eschweiler-Hasselt, eingerichtet für Lieferung von jährlich 600 t Schmiedestücken u. 1500 t Brücken, Drehscheiben, Schiebe- bühnen u. Eisenkonstruktionen aller Art; III. dem Puddlings- u. Walzwerk, Röhrenwerk